Die heutige Weltordnung hat ihre Grundlage im Westfälischen Frieden, der das Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) besiegelte. „Er beruhte auf einem System unabhängiger Staaten, die davon Abstand nahmen, sich in die inneren Angelegenheiten der anderen einzumischen“ (S. 11) Seither, so argumentiert Henry Kissinger in seinem Buch „Weltordnung“ (erschienen 2014), sind staatliche Souveränität, gegenseitige Nichteinmischung und friedliche Koexistenz die drei Säulen der europäischen Ordnung, die sich im 20. Jahrhundert weltweit ausgebreitet hat. „Die Genialität des Systems beruhte darauf, dass seine Bestimmungen auf Verfahrensweisen und nicht auf inhaltliche Fragen gerichtet waren.“ (S. 39)

Hubert Thurnhofer www.ethos.at

Der Friedensnobelpreisträger 1973, Henry Kissinger, beschreibt und analysiert teilweise als Politologe, teilweise als Ex-Politiker, immer aber als Evangelist des amerikanischen Idealismus die Entwicklungen der Weltordnung im 20. Jahrhundert. Das bedeutet nicht, dass er mit missionarischen Eifer versucht den Leser zu bekehren. Das bedeutet lediglich, dass er Amerika, trotz mancher Andeutungen innerer Widersprüche, niemals in Frage stellt: Amerika „sieht die wahre Herausforderung seines außenpolitischen Engagements nicht in der Außenpolitik im traditionellen Sinn [Anmerkung: Durchsetzung der eigenen Interessen], sondern als ein Projekt, durch das es jene Werte verbreiten kann, von denen es annimmt, dass alle anderen Völker sie gerne übernehmen würden. Diese Doktrin enthält eine Vision von außergewöhnlicher Originalität und großem Reiz.“ (S. 265)

Doch im Vietnamkrieg hat diese Doktrin ihren Reiz verloren. MEHR DAZU SIEHE ethos.at + MORAL 4.0

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Margaretha G

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Claudia56

Claudia56 bewertete diesen Eintrag 06.10.2018 21:00:14

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