Wie hilft man richtig? Und warum helfen die Geholfenen niemandem? Falls das nicht Deutsch ist, ich meine: die, denen geholfen wird und wurde.
Niki Khosravi ist eine liebenswerte, selbstlose, hilfsbereite Person. Sie stammt aus Persien und hat in Österreich studiert. Jetzt arbeitet sie für einen internationalen Kosmetikkonzern und ist nebenbei künstlerisch kreativ. So kam sie vor ein paar Monaten in den Kunstraum mit dem Vorschlag eine Veranstaltung zu organisieren, wobei ein Teil des Erlöses elternlosen Flüchtlingen des Georg Danzer Hauses zugute kommen sollte.
bob Robert Hailwax www.thurnhofer.cc
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Diese Woche hat die Veranstaltung statt gefunden. Narim und Armin haben auf Tar (Saiteninstrument) und Daf (Schlaginstrument) ein kleines Konzert gegeben, eine Vertreterin der Hilfsorganisation hat gesprochen, zwei kräftige Flüchtlingsjungs waren dabei und haben eine Probe ihrer Deutschkenntnisse gegeben, und dafür Applaus geerntet. Nie um eine launische Ansage verlegen habe ich das Publikum motiviert zu spenden: „Alle selbstlosen Besucher sind eingeladen ihren Beitrag in die Box zu werfen. Aber auch alle Egoisten sind herzlich willkommen und können sich selbst heute ein schönes Kunstwerk kaufen, wovon wiederum zehn Prozent gespendet werden.“
Um meinen Heiligenschein nicht zu verlieren hab ich selbst einen kleinen Geldschein in die zugegeben etwas zu groß geratene, dafür aber völlig transparente Acrylglasspendenbox geworfen. Dann hab ich das Buffet eröffnet, Flaschen geöffnet, Gläser abgeräumt und schließlich auch die Klappstühle weg geräumt. Ein paar gute Freunde der Galerie haben mir dabei geholfen. Nicht geholfen haben die Geholfenen. Nicht gefragt, ob sie helfen könnten. Nicht andeutungsweise eine Bewegung gemacht, die nach Hilfsbereitschaft aussieht.
Vor zwanzig Jahren wäre in so einer Situation der Choleriker in mir durchgebrochen. Heute, mit zunehmender Altersweisheit oder Alterssenilität (die geneigten und ungeneigten Leser und Leserinnen mögen ihre Wahl treffen) nehme ich das weder frustriert, noch resigniert, aber auch nicht gerate euphorisch zur Kenntnis. Und ich frage mich schon: warum ist das so?