Politiker ohne Verantwortungsbewusstsein, Konzernbosse denen die Umwelt völlig egal ist - spiegeln sich darin die Zerfalls-Symptome des Westens? Niemand könnte darüber besser Auskunft geben als der Historiker Niall Ferguson (Artikel erschienen in a3 ECO 9/2017).
Mit seinem Buch möchte der Professor für Geschichte an der Harvard University zeigen, „dass es sechs Bereiche von neuartigen Institutionen und die damit verbundenen Ideen und Verhaltensweisen waren, die den Westen vom Rest der Welt unterschieden und seine globale Macht begründeten.“ Diese Institutionen, Ideen und Verhaltensweisen fasst Ferguson in sechs Schlagworte, sogenannte „Killerapplikationen“: Wettbewerb, Wissenschaft, Eigentumsrechte, Medizin, Konsumgesellschaft, Arbeitsethik, die somit explizit zu Grundwerten jener Zivilisation erklärt werden, die Ferguson als „der Westen“ bezeichnet. ...
Ernst Zdrahal http://thurnhofer.cc/communication/usp/wirtschaftsethik/563-ist-der-westen-noch-zu-retten
USA und Europa driften auseinander
„Selbst Ende der 1990er Jahre war der Westen immer noch ganz klar die dominierende Zivilisation auf der Welt. … Inzwischen hat sich das jedoch alles geändert,“ erklärt Ferguson und stellt vorsichtig die Frage: „Erleben wir gerade den Niedergang des Westens?“ Bei der Beantwortung dieser Frage bleibt der Historiker diplomatisch und vorsichtig, ich würde dagegen eindeutig sagen: ja! Aus zwei Gründen: Verlust der Einheit und Verlust der Moral.
Man kann heute nicht mehr vom „Westen“ in der geografischen Einheit Europa-Nordamerika sprechen, denn Eurozentrismus und Amerikanismus passen nicht mehr zusammen. Nur drei Beispiele, in der amerikanischer und europäischer Common Sense weit auseinander klaffen:
- Umweltschutz
- Schutz des Lebens
- Schutz des Eigentums.
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