Gehässige Kommentare von FPÖ-Wählern muss ich mir als Kandidat der LMP auf der Straße häufig anhören. Schon im Juli habe ich kommentiert: „Es liegt mir fern, die FPÖ dafür schuldig zu sprechen, dass es solche Auswüchse der Gesellschaft gibt. Aber es ist die Verantwortung der FPÖ, dass sie solche Auswüchse befördert.“ Nun heizt Kickl die Stimmung mit der Diffamierung der Salzburger Kultur-Eliten als „Inzuchtpartie“ auf. Mehr noch: Kickl hetzt die Massen auf.

exxpress.at und ethhos.at ethos.at

Exxpress.at (27.8.24) weiß, „was er wirklich sagte“, während salzburg24.at und alle anderen Massenmedien die empörten Erwiderungen aller anderen Fraktionen zitieren.

Was treibt den FPÖ-Parteiobmann Kickl an? Es wird ihm keiner unterstellen, dass er nicht wüsste was er sagt! Somit gilt: jedes Wort, jede Formulierung ist bewusst und mit Absicht gewählt. Wer imstande ist, so tief zu sinken, hat vermutlich was zu versenken!

Zuletzt, im ORF-Sommergespräch, hat sich Kickl als „Systemgegner“ stilisiert. Seine Partei hat den entsprechenden Ausschnitt extrahiert und via Social Media verbreitet. Da nun auch die Liste Madeleine Petrovic (LMP) – und mit meiner Kandidatur ein radikaler und (im Sinne Immanuel Kants) aufgeklärter und aufklärender Systemkritiker (Details siehe ethos.at) – antritt, beginnt der Mythos von „Kickl als Rächer der Enterbten“ langsam zu bröckeln.

Tatsache ist: die FPÖ erhält von jährlich 237 Millionen Euro Parteienförderung rund 40 (!) Millionen. Und das reicht der FPÖ offenbar nicht. Sie will mehr vom Kuchen. Und mit jeder Stimme bei der NR-Wahl wird das Tortenstück der FPÖ automatisch größer. Genau dafür kämpft die FPÖ.

Mit der jüngsten, gezielten Provokation hat Kickl erreicht, was er wollte: er hat jenen, von denen er nix braucht, ans Bein gepinkelt, um damit jene zu erreichen, deren Stimme er braucht. Denn jede Stimme spült Geld in die Parteikasse. Das, und nur das, ist sein Kalkül. Falls Herbert Kickl wirklich für ein besseres System, eine bessere Demokratie und eine bessere Gesetzgebung kämpft, dann soll er mir das persönlich in einer öffentlichen Diskussion erklären!

Man darf gespannt sein, ob ein „Nobody“ für den Parteiführer Kickl „satisfaktionsfähig“ ist, ob er diesem Vertreter des Volks auf Augenhöhe begegnen wird, oder ob sein Team fadenscheinige Gründe findet, dieses „Duell“ abzuwimmeln.

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