Sehr geehrter Herr Generaldirektor Pölzl!
Nutzen Sie eigentlich auch selbst hin und wieder den Dienst, für den Sie die Vorstandsverantwortung tragen? Vermutlich haben Sie ein paar Sekretärinnen, die die Post erledigen und haben als Stratege der Post wohl Wichtigeres zu tun!
Dipl.-Ing. Dr. Georg Pölzl, Vorstand Post AG
Als Geschäftsführer einer Galerie kann ich mir keine Sekretärin leisten und muss daher hin und wieder – mangels Alternative – die Dienste des Monopolbetriebs Post AG nutzen, so auch heute. Ich zahle für 100 A4-Kuverts mit den Zeitschriften „Parallelaktion Kunst 2017“ 250 Euro. Dafür stehe ich vorher eine halbe Stunde in der Schlange und bekomme anschließend einen Stempel in die Hand gedrückt, damit ich die Dienstleistung der Post höchst persönlich erledige!
Die freundliche Mitarbeiterin sagt mir, sie würde es gegen Aufpreis auch machen. Gegen Aufpreis! Der Aufpreis für diese Sendung, die vor kurzer Zeit noch 1,6 Euro gekostet hat und heute 2,5 Euro, beträgt bereits 56,25 Prozent!
Gratuliere zu diesem genialen Service-Konzept! Umso mehr zur Preispolitik.
Ihre Mitarbeiter sind indessen derartig überlastet, dass sie nicht einmal Zeit haben, meine Angaben zu überprüfen und die Anzahl der Kuverts zu zählen. Ich werde daher bei der nächsten Aussendung sehr genau kalkulieren, wie viele Kuverts ich angeben werde und mir erlauben, im Vorfeld die Kosten raus zu rechnen, die mir durch die Warte- und die Stempel-Zeiten entstehen. Wenn ein Auftragnehmer (die Post AG) seine Monopolstellung nutzt um den Auftraggeber zu nötigen Auftragnehmer-Dienste zu erledigen, dann wird dies als Gegenmaßname wohl noch erlaubt sein. Bin gespannt, wie Ihre Rechtsanwälte das sehen.
Mit besten Grüßen
Ein Bürger mit Sendungsbewusstsein
