Als langjähriges Mitglied der Wiener Wirtschaftskammer hab ich mich oft gefragt: za wos brauch i des? Nun legt die WK Wien ein schlankes und beachtenswertes Konzept zur Parkraumbewirtschaftung vor! Und das ist auch der Grund dafür, dass es scheitern wird. Weil es zu einfach ist und für damit zu wenig Bürokratie verursachen würde. Am Ende auch weniger Parkstrafen. Wer kann das wollen?
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien fordert: „Entrümpeln wir die Parkraumbewirtschaftung, befreien wir uns von diesem Bürokratiemonster. Unser Modell ist in fünf Minuten erklärt und passt auf die Rückseite eines Parkscheins.“ Der Vorschlag der WK Wien umfasst folgende Punkte:
3-Zonen-Modell: Ganz Wien wird in drei Kurzparkzonen (rot/blau/grün) unterteilt. Innenstadt (1. Bezirk – rot), Innenbezirke (2. bis 9. und 20. Bezirk - blau), Außenbezirke (10. bis 19. Bezirk und 21. bis 23. Bezirk – grün)
Die Gültigkeit der Wiener Kurzparkzone erstreckt sich ohne Ausnahme an Werktagen von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr
Parkdauer in der Kurzparkzone: einheitlich für ganz Wien 2 Stunden Parkdauer
Preise für Kurzparken von innen nach außen abfallend
Parkraum besser nutzen: Bezirksbewohner bekommen ein Parkpickerl für ihre Zone (farblich gekennzeichnet), das zum Parken im eigenen Bezirk und den direkt angrenzenden Bezirken der gleichen Zonen berechtigt. In Geschäftsstraßen gilt Kurzparken auch für Bezirksbewohner.
Preise für Parkpickerl: Die Preise für das Parkpickerl sind innerhalb der drei Zonen einheitlich.
Anrainerparkplätze werden abgeschafft, weil durch die Überlappungszonen wieder mehr Parkraum für Bezirksbewohner zur Verfügung steht
Die Handy-APP soll das Parken künftig erleichtern und anzeigen,
ob man dort wo man gerade ist und zur betreffenden Zeit (und für wie lange) einen Parkschein lösen muss, kurz gesagt ob die Parkzonenregelung gerade gilt und automatisch erkennen, was der Parkschein in der jeweiligen Zone kostet
Gewerbliche Unternehmer bekommen analog zu Bezirksbewohnern unbürokratisch ein Parkpickerl; Servicekarten werden künftig für Zonen ausgestellt