„Im VW-Abgasskandal belasten bisher unbekannte interne Dokumente nach einem Zeitungsbericht den früheren Konzernchef Martin Winterkorn. Diese legen nahe, dass Winterkorn früher über illegale Abgasmanipulationen Bescheid gewusst haben könnte als bisher bekannt. Das berichtete die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf vertrauliche Papiere“, berichtet orf.at am Wochenende.

Dass der verantwortliche Ex-VW-Vorstand heute mit 3100 Euro Pension – pro Tag! – trotz all dem spazieren fährt (natürlich im von VW beigestellten Dienstwagen auf Lebenszeit) das versteht kein Mensch! Aber jeder Mensch, der noch wenigstens zwei funktionsfähige Gerhirnzellen in seinem Kopf hat, versteht sofort, dass das ungerecht ist. Wäre ich ein Wutbürger, würde ich hier andere Vokabel anstelle von „ungerecht“ verwenden.

Noch am 11.5.16 berichtet die Nachrichtenagentur dpa: „Der VW-Konzern sieht im Abgas-Skandal bislang weiter keine Anzeichen für eine mögliche Mitschuld auf Vorstandsebene. Bei der Hauptversammlung Ende Juni soll der komplette Vorstand für das Geschäftsjahr 2015 entlastet werden. Aufsichtsrat und Vorstand betonten aber, dass der Vorschlag unter dem Vorbehalt stehe, dass sich bei den weiteren Untersuchungen bis zur Hauptversammlung am 22. Juni keine neuen Erkenntnisse ergeben“.

Illustration: Ernst Zdrahal www.thurnhofer.cc

Sorry, wenn ich hier meinen Kommentar von Mai wiederhole: Die zentrale Frage lautet nicht: wer hat was gewusst? Sondern: wer hätte von den Manipulationen wissen müssen? Das ist die entscheidende Frage der Verantwortung im Management, für die es kein Wenn und Aber gibt. Entweder hat der Vorstand wirklich nicht gewusst, wie bei den Abgasmessungen getrickst wird, dann muss er wegen Inkompetenz gehen. Oder er hat alles gewusst und zugelassen, dann ist er selbstverständlich als Mittäter zur Verantwortung zu ziehen.

Siehe auch: Wenn die Lüge zum System wird.

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