Wann erhält Islampartei erste Morddrohungen?

Am Sonntag, 23.6.24 wurde in allen Massenmedien die Nachricht verbreitet, dass in Wiener Neustadt die Islamische Partei Österreichs (IPÖ) gegründet wurde, die schon im Herbst bei den Nationalratswahlen antreten will. „Die IPÖ ist laut ihrer Satzung ‚primär darauf ausgerichtet, die religiösen Bedürfnisse und Rechte der Muslime in Österreich zu sichern, fördern und zu wahren‘. Obmann ist der frühere Hochseekapitän Gustav Jobstmann. Der 69-Jährige kandidierte bereits 2016 und 2022 bei der Bundespräsidentenwahl. Schriftführerin ist Sevim Aydiroglu, als Kassier wird Ramazan Mutlu geführt“, berichtet NÖN.at (noen.at)

thurnhofer.cc / Eva Meloun https://www.fischundfleisch.com/thurnhofercc/happening-kopftuchthema-im-islam-25461

Meine Prognose vom 23.6.2024: 2016 hat Jobstmann laut Insiderinformationen etwa 5.000 Unterstützungserklärungen bekommen, also die Anzahl der notwendigen Unterschriften um rund 1.000 verfehlt, so dass er es nicht bei der BP-Wahl antreten konnte. 2022 hat er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig zurückgezogen. Dass er nun ausgerechnet Obmann einer Islam-Partei wurde, soll nicht sofort als Absurdität abgetan werden. Nehmen wir an, es ist ein redliches Anliegen im Sinne der Religionsfreiheit (StGG Artikel 14), dann wird er damit nicht viele Unterstützer unter den Muslimen selbst finden. Ganz im Gegenteil: man muss davon ausgehen, dass die echten Muslime eine Partei mit einem Österreicher an der Spitze nicht unterstützen, sondern anfeinden werden. Liberale Muslime wie Amer Albayti wissen davon zu berichten: „Auf der Todesliste des IS“ ist der Titel seines gleichnamigen Buches. Mit Sicherheit zählen die zwei Muslime der Partei nicht zur IS-Fraktion. Von Sevim Aydiroglu existiert nur ein Eintrag auf Facebook mit der einzigen Auskunft „married“, und Ramazan Mutlu ist gut integrierter Fußballtrainer von Apetlon (Burgenland). Resümee: IPÖ muss von Glück reden, wenn ihre Parteigründer ohne Morddrohungen aus diesem Experiment raus kommen. Von einem Antritt bei der NR-Wahl sind sie meilenweit entfernt.

Update 24.6.24 – Der erste Aufschrei „aufrechter Türken“ ist bereits da und hat sich via APA / OTS (24.6.24) Luft gemacht: „Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) empfindet die Gründung der "Islamischen Partei Österreichs" als Schlag ins Gesicht der Musliminnen und Muslime, die in Österreich seit Jahren dankbar eine freiheitlich-demokratische, rechtsstaatliche Grundrechtsordnung erleben und genießen. Die neu gegründete Alibi-Partei "Islamische Partei Österreichs" in Niederösterreich, die von einem autochthonen Österreicher geführt wird und bei den Parlamentswahlen antreten will, widerspricht den Interessen der AustromuslimInnen in Österreich.“

Klubobmann-Stellvertreter und FPÖ-Sicherheitssprecher NAbg. Hannes Amesbauer nutzt diese Gründung für einen hirnlosen Rundumschlag: „Dass in einem mitteleuropäischen Land wie Österreich eine Partei gegründet wird, die ihren einzigen Sinn im Vorantreiben des politischen Islam mit all seinen Facetten hat, zeigt, dass die Systemparteien ÖVP und SPÖ mit tatkräftiger Hilfe der NEOS und Grünen diese Entwicklungen nicht nur gefördert, sondern forciert haben. Das ist nicht gut für unser Land und unsere Bevölkerung. Der in Parteiform gegossene politische Islam baut letztlich auf politischen Extremismus auf und ist somit ein erneuter Beweis, dass wir nicht mehr nur von einer Parallelgesellschaft sprechen müssen, sondern mittlerweile von einer Gegengesellschaft, die versucht, unsere geltenden Werte und Normen, unsere Grund- und Freiheitsrechte auszuhöhlen.“ (Quelle: APA / OTS 24.6.24)

Angesichts dieser FPÖ-Hysterie muss ich meine Überschrift revidieren: Von WEM erhält die Islampartei erste Morddrohungen?

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