Ein anständig gekleideter junger Mann, der Aussprache nach ein Österreicher, kommt in die Galerie, schreitet zielgerade auf meinen Schreibtisch zu, hält mir eine Krawatte unter die Nase und fragt mich, ob ich ihm die mal schnell binden könnte. Ich steh auf, wir gehen zum Spiegel, ich bemühe mich ihm den Knoten zu erklären – aber wenn du was erklären willst, das du normaler Weise blind und ohne denken machst, dann geht’s nicht. Scheinbar nebenbei versucht mir der freundliche Mann das Sakko abzunehmen, damit ich die Krawatte ordentlich um den Hemdkragen binden kann. Ich bin zwar gut und gutmütig, aber blöd bin ich nicht.
Eine Stunde später lese ich zufällig, wenn’s einen Zufall gibt, einen Artikel der Nachrichtenagentur pressetext: „Die leidende Künstlerseele gilt dank Männern wie Vincent van Gogh, Henri de Tolousse-Lautrec oder Jackson Pollock als Quell großer Kreativität. Doch für den Wert von Kunst ist sie offenbar gar nicht gut, wie eine aktuelle Studie der Brandeis University nahelegt. Werke, die Künstler in einer Phase der Trauer und Verzweiflung schaffen, sind auf dem Markt demnach weniger wert. So bringen Arbeiten, die innerhalb eines Jahres nach einem Todesfall im engeren Umfeld entstanden sind, gut ein Drittel weniger als andere Werke des gleichen Künstlers.“
Ich beschäftige mich zwar seit 25 Jahren mit dem Kunstmarkt, hab sogar ein Buch (Die KunstmarktFormel) darüber geschrieben, aber eine deratig blöde Studie habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Wo finden Wissenschafter bloß die Fragen zu den Antworten, die kein Mensch braucht? Immer öfter schafft Wissenschaft überflüssiges Wissen. Es gibt offenbar kein Thema, das einem Wissenschafter zu blöd ist, keine Studie, für die kein Forschungsgeld ausgeschüttet würde.
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Und was hat der Trickdieb nun mit den Wissenchaftern zu tun? Falls du die Antwort dazu nicht spontan geben kannst, findest du in dem Buch MORAL 4.0 eine Anleitung zur Befreiung deiner Urteilskraft.