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Hat Ihr Hund Angst vor lauten Geräuschen? Fängt er zu zittern an, wenn es knallt? Traut er sich nicht mehr aus dem Haus und verkriecht sich lieber unter der Bettdecke?
Silvester ist die Königin der Angst: eine schier endlos andauernde Knallerei, die ängstlichen oder hochsensiblen Hunden schon Tage und Nächte vor dem Jahreswechsel die Hölle auf Erden bereitet.
Daher ist es wichtig, im Fall der Silvesterangst bei Hunden jetzt schon mit den Vorbereitungen zu beginnen!
Beispielsweise mit Baldriantabletten.
Wirkt nicht, meinen Sie?
Haben Sie auch rechtzeitig genug mit der Eingabe begonnen?
Man muss bereits mindestens sechs Wochen vor Silvester mit der Gabe von Baldriantabletten beginnen! Geeignet sind alle Baldriantabletten aus der Humanmedizin, man kann auch Baldriantabletten nehmen, die mit Passionsblume kombiniert sind. Die Dosis entspricht (bei einem 30 Kilo schweren Hund) der Tagesdosierung eines erwachsenen Menschen. (Bei Minirassen gibt man die Kinderdosierung ein.) Beträgt also die Dosis laut Beipacktext z.B. eine Tablette morgens und ein Tablette abends für einen Menschen, beginnt man sechs Wochen vor Silvester bereits mit einer viertel Tablette morgens und einer viertel Tablette abends beim Hund, steigert die Dosis dann drei Wochen vor Silvester auf eine halbe Tablette morgens und eine halbe Tablette abends, zwei Woche vor Silvester gibt man bereits eine dreiviertel Tablette morgens und eine dreiviertel Tablette abends.
In der letzten Woche vor Silvester bis am nächsten Tag nach Silvester gibt man nun die volle Dosis, also eine ganze Tablette morgens und eine ganze Tablette abends.
So erreicht man einen ausreichend hohen Spiegel und eine optimale Wirkung, denn gibt man erst am Silvestertag selbst die Baldriantabletten ein, sind sie meist wirkungslos.
Pheromone der Mutterhündin wirken zusätzlich beruhigend
In Kombination zur Baldriangabe hilft es auch, ein „Adaptil“®- Halsband für kleine oder große Hunde rechtzeitig in der Apotheke (oder beim Tierarzt) zu bestellen und zu kaufen, welches man ebenfalls schon drei bis vier Wochen vorher dem Hund umlegt. Dieses Halsband gibt Pheromone ab, Stoffe, die auch von der Mutterhündin abgegeben werden, um die Welpen zu beruhigen und zu entspannen, es wirkt also natürlich und völlig ohne Chemie.
Am Jahreswechsel selbst entspannt bleiben und für Sicherheit sorgen
Am 31. Dezember macht man am besten einen ausgedehnten Morgen-spaziergang mit seinem angeleinten Hund, möglichst weit entfernt von menschlichen Siedlungen, geht dann das letzte Mal gegen 15 Uhr mit dem gut gesichertem Hund (Halsband plus Brustgeschirr an der Leine, Chip registriert, Halsband zusätzlich mit leserlicher Telefonnummer und Namen des Tieres versehen) kurz hinaus, verschliesst bei Einbruch der Dämmerung alle Fenster mit blickdichten Rollos (hierzu eignet sich ganz vorzüglich das Verdunkelungsrollo von Ikea) und dreht Fernseher oder Radio anschließend laut auf, und zwar in jedem Raum.
Dort bleibt man tiefenentspannt, strahlt Ruhe, Gelassenheit und einen Hauch Vorfreude auf ein glückliches neues Jahr aus und wartet bis vier Uhr morgens, wo man sich (so der Hund und man selbst sich schon traut) ganz kurz zum Hunde-Pipimachen ins Freie hinauswagt. Am besten nur in einen abgezäunten Garten, und immer noch mit Geschirr und Leine gesichertem Hund, sollte der Zaun nicht hoch genug sein.
Sagen Sie niemals "Meiner rennt nicht davon!" oder "Meiner schreckt sich nicht!" Vom Gegenteil sprechen die horrenden Zahlen der jährlich zur Silvesterzeit entlaufenen Hunde!
Hund gesichtet AG
AG Silvesterhunde
Und natürlich, liebe Hundefreundinnen und Hundefreunde, beruhigt man seinen besten Freund und lässt ihn nicht mit seiner Angst alleine. Wir freuen uns ja auch, wenn jemand da ist, der unsere Hand hält und sagt “Alles halb so wild, das wird schon wieder, hab keine Angst, alles wird gut!“ wenn wir uns fürchten. Oder?
Herzlichst Bela Wolf,
Tierarzt, Autor und Tiergesundheitsjournalist
