Memes
2014 hat man gegen den Tierquäler aus Mexiko wenigstens protestiert, Kritik kam aus den höchsten Reihen. Und heute?
Gerade eben fand eine Show mitten in Wien statt, in der man beobachten konnte, wie Hunde für 70 Euro aufwärts gequält werden. Live. Und keiner sagt mehr was. Man hat sich offensichtlich damit abgefunden, dass der weltweit UNQUALIFIZIERTESTE Hundetrainer ohne Ausbildung mit anhängigen Gerichtsverfahren quer durch Europa tourt und den Hunden das Leben zur Hölle macht. Ich habe schon sehr oft über die Konsequenzen berichtet. Allein, die Menschen werden offensichtlich immer abgestumpfter.
Abgestumpft dagegen, dass man seinen Hund verletzt, tritt, würgt, schlägt, boxt oder anzischt, um ihn zu führen oder ihm etwas beizubringen?
Abgestumpft dagegen, dass man Hunde an einem Strick durch die Luft wirbelt und anschließend auf sie draufspringt und sie niederknüppelt, bis sie luftringend und mit Todesangst im Blick erniedrigt und verletzt letztendlich wie willenlose Roboter auf dem Rücken liegend gehorchen?
Aus purer panischer Angst vor dem nächsten verharmlosten "Trittchen" in die Weichteile, dem nächsten Niederbrüllen, dem nächsten Leinenruck, der die Wibelsäule schwer schädigt, das Tier traumatisiert und zusätzlich noch falsch konditioniert?
Abgestumpft und teilnahmslos werden die Millanmethoden angewandt und es wird geschlagen, getreten, gewürgt und gezischt.
Man mimt im 21. Jahrhundert den menschlichen Alphawolf, den es unter Wölfen gar nicht gibt und lässt den Hund alleine mit seiner Angst, ja man vergößert sie sogar noch um ein Eckhaus.
Ist es das?
Das Zeichen dafür, dass die Welt entgültig den Bach runter geht? Dass man wirklich nicht mehr an das Gute im Menschen glauben darf?
Dass es nur noch empathielose, hirnlose, kranke Zombies gibt, die ohne mit der Wimper zu zucken ihr Tier malträtieren, nur weil es irgendein Guru empfiehlt?
Weil wirklich jeder Neandertaler mit Mammut und Keule seinen Hund mit Gewalt gefügig machen kann, was aber keine große Kunst, sondern bloß reine Tierquälerei ist. Und Gewalt gegen ein Tier ist gesetzlich verboten.
Nur im Millan-Universum nicht.
Und jetzt?
Jetzt huldigt man in Wien, Weltstadt, dem Sektenführer Millan und plappert von Hunderetter und so weiter.
Offensichtlich sind erschreckend viele Menschen gnadenlos verroht oder einfach nur blind, wenn sie die Bilder angstgeweiteter Hundeaugen live anschauen wollen. Hunde, die hinter den Showräumen bereits trainiert wurden, aber nicht vom Oberguru, sondern von einem anderen Brutalo, werden wie Tanzbären vorgeführt und unterworfen.
Herzlich Willkommen im Mittelalter!
Hoffe, Ihr hattet einen schönen Abend mit dem Sadisten, meine Herrschaften. Schauen Sie sich die gefolterten Hunde auch weiterhin gut an, die dank „Cesars way“ die Hölle auf Erden erleben dürfen. Das Karma ist mächtig. Es hat auch Tamme Hanken erwischt.
Wer solche Shows sieht und immer noch sagt, es handle sich um „flüstern“, der ist in meinen Augen eine verachtenswerte Kreatur, und von einem Menschen meilenweit entfernt...
Die Dummheit und Herzlosigkeit der Menschen, die ihre Hunde mittels Millan-Methoden sowie der Methoden diverser anderer dubioser Flüsterer und Tierheiler systematisch zerstören, stressen und krank machen, spricht Bände.
Es ist eine traurige, kalte Welt geworden. Besonders traurig ist sie für die Hunde, die dank solcher Bestien ihr Leben lang leiden müssen und elend zugrunde gehen.
Herzlichst Bela Wolf,
Tierarzt, Autor und Tiergesundheitsjournalist
