E967: Birkenzucker, der süße Tod für Hunde

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Xylitol oder Xylit, besser bekannt als Birkenzucker, ist für Hunde tödlich. Leider ist diese Tatsache vielen Hundehaltern nicht bekannt.

Ob Birkenzucker, Holzzucker, Xucker, Xylit oder Xylitol, gemeint ist immer das Gleiche, nämlich ein für Hunde sehr gefährlicher Süßstoff aus Pflanzenfasern!

Dieser für Hunde todbringende Süßstoff versteckt sich in menschlichen Nahrungsmitteln, wie Keksen, Kuchen oder auch Kaugummis.

Nun werden Sie sagen, geschätzte Leserin, lieber Leser, aber mein Hund frisst ja gar keinen Kaugummi. Womit Sie Recht haben. Gelegentlich kommt es vielleicht vor, dass ein Welpe oder Junghund einen ausgespuckten Kaugummi vom Straßenboden aufnimmt und verschluckt.

Dann allerdings brennt der Hut, denn schon 0,1 Gramm dieses Stoffes pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes kann tödlich für ihn sein.

Glücklicherweise kommt das höchst selten vor.

Was hingegen oft vorkommt ist, dass Hundebesitzer nicht wissen, dass dieses für Hunde so giftige Xylit (also der vermeintlich so „gesunde“ und höchst moderne Birkenzucker) auch in sehr vielen gängigen Lebensmitteln vorkommt. Selbst wenn Sie sich die Mühe machen, auf jeder Kekspackung für Menschen genauestens die deklarierten Inhaltsstoffe zu lesen (wozu Sie meistens eine Lupe brauchen), ist die Gefahr nicht gebannt.

Weil fast nirgends draufsteht „Enthält Birkenzucker oder Xylit oder Xylitol“.

Was auf der Kekspackung draufsteht ist eine E-Nummer.

Die E-Nummer, die den Tod für Hunde ins Haus einlädt, ist im Fall des Birkenzuckers eine dreistellige Zahl. Die Bezeichnung E 967 wird als Lebensmittelzusatzstoff verwendet und bedeutet, im Produkt befindet sich Xylit, Xylitol, Birkenzucker. Und der ist, bereits in oben angeführter kleinster Menge, eben tödlich für den besten Freund des Menschen.

Hat ihr Hund größere Mengen von Lebensmitteln mit diesem Süßstoff gefressen, sollten Sie ihn sofort zum Tierarzt bringen.

Warum?

Weil Birkenzucker eine sehr schnelle, sehr hohe Insulinausschüttung verursacht, die den Zuckerspiegel im Blut senkt und dadurch zu Krämpfen, schweren Leberschäden bis hin zum Koma oder Tod durch Unterzuckerung (Hypoglykämischer Schock) führen kann.

Der Tierarzt kann den Hund durch eine Spritze zum Erbrechen bringen. Liegt der Vorfall der Süßstoffvergiftung schon länger zurück, bekommt der Hund eine Glukose-Infusion, um die Unterzuckerung damit aufzuheben.

Deshalb sollten Hundehalter niemals zuckerfreie Bonbons, Kaugummis oder Kuchen und Torten offen zu Hause herumliegen lassen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA warnte bereits davor, Hunde mit Lebensmitteln zu füttern, welche diesen Süßstoff enthalten.

Xylit ist harmlos für Menschen, schmeckt wie normaler Zucker und wird sogar in der Zahnpasta eingesetzt. Aber Achtung! Xylithältige Zahnpasta ist nicht für Hundezähne geeignet!

Sollte Ihr Hund also gerne den Puddingbecher auslecken, schauen Sie bitte vorher genau nach, was im Diät-Pudding drin ist. Auch wenn Sie ihm ein Stück Kuchen geben, der nicht selbstgebacken ist, lesen Sie vorher genauestens nach!

Denn Xylit kommt fast überall vor, nicht nur in zuckerfreien Kaugummis und in Zahnpasten, man findet es in vielen Diätprodukten, Light- Produkten, Molkereiprodukten, Getränken, Mehlspeisen und in fast allen Süßigkeiten und Bonbons.

Sollen Sie eine Minirasse zu Hause haben, ist die Gefahr noch größer, da die tödliche Dosis für einen Minimalteser oder Chihuahua schneller erreicht ist als für eine Deutsche Dogge.

Deshalb: Augen auf!

Herzlichst Bela Wolf,

Tierarzt, Autor und Tiergesundheitsjournalist

www.tierarzt-wien.com

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