Nein, nicht die Fernsehserie, wo echte Knastdamen und Häfenbrüder im Reality TV zwecks Einschaltquote beim Essen, Turnen und Pöbeln gezeigt werden.
Andere sitzen völlig unschuldig ein, aber auch da gibt es lustige Serien im TV.
Zoogeschichten sind fast so ein Reisser wie die berühmten Alltagsgeschichten, in denen weinerliche Betrunkene verloren auf Heurigenbänken sitzend in die Kamera singen oder ihren Gartenzwerg liebkosen.
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Es handelt sich bei den oben erwähnten Gittern um einen Hochsicherheitstrakt im Zoo, wo man wilde Tiere gefangen hält und zur Schau stellt.
Gleich neben stinkenden Frittenbuden, Geschenkkram, den keiner braucht oder Postkarten, die keiner mehr schreibt, hocken die unglücklich ausgestellten wilden Tiere, deren Nachkommen man, wenn man sie denn im Zoo hartnäckig, wenn auch wenig erfolgreich fortgepflanzt hat, gerne von Wien in die Türkei oder nach China verschickt. Um, ja warum eigentlich?
Das Warum spielt aber keine große Rolle, denn mit Zoos kann man gutes Geld machen und die, die es betrifft, werden nicht gefragt. Die, die lebenslänglich auf aufgehübschten Betonplatten leben müssen und deren Käfigwände man (wie im berühmten Tiergarten Schönbrunn) mit Lianen bemalt, um dem Publikum heimeliges Dschungelflair zu vermitteln, die haben sowie keine Stimme.
Sollte mal ein kleines Pech passieren, un petit malheur, wie eine Überschwemmung durch ein Unwetter und alle Gefangenen könnten hilflos ertrinken oder irgendwie entkommen, weil man sie nicht mehr rechtzeitig evakuieren kann, dann kommt es eben vor, dass man ein paar davon vermisst, sie auch mit Drohnen nicht findet oder sogar einen von ihnen erschießt.
Viele Leser werden an dieser Stelle nicken und denken: Klar, wenn sie freikommen und uns wunderbare Menschen auffressen, müssen sie lieber weg!
Klar!
Wir sperren zwar ein, was in die Freiheit gehört und wenns grad nicht so passt, muss es eben weg oder kann hilflos ersaufen. (Ist ja bei den bösen Red Zone-Killerhunden auch nicht anders.)
So ungefähr war das wohl als neulich der beim Fluss Prüm gelegene Zoo plötzlich unter Wasser stand, als Prüm nach einem Unwetter übers Ufer trat. Der untere Teil des Zoos mit den Raubkatzengehegen wurde dabei überflutet. Ein Bär konnte sich aus dem Wasser retten.
"Der Bär sei aus seinem Gehege entkommen, weil das Gitter Wassermassen und Treibgut nicht standgehalten habe.", hieß es beispielsweise im Artikel der "Kleinen Zeitung".
Man könnte jetzt zwar von Glück reden, dass Meister Petz sich alleine in Sicherheit bringen konnte, obwohl ihn die Gefängniswärter im Stich gelassen hatten. Ertrinken ist kein schöner Tod. Glück sieht aber dennoch anders aus.
Denn was geschah?
Medien berichteten von entflohenen wilden Löwen und Tigern, von Jaguar und Bär, die nur darauf warteten, die Menschen der Umgebung in der Luft zu zerfetzen. Man rief die Bevölkerung auf, im Haus zu bleiben, bis die Gefahr gebannt wäre.
"Jedoch war nur ein einziger Bär aus seinem Gehege entkommen. Dieser Bär wurde auf einem Weg des Zoogeländes erschossen. Die anderen Tiere habe man später, als sich das Wasser zurückzog, wieder in ihren Gehegen entdeckt.", so berichtete die "Kleine Zeitung.
So geht man um mit denen, die nichts verbrochen haben und die uns schutzlos ausgeliefert sind.
Wem das noch nicht reicht um Zoos endgültig aus dem Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie zu streichen, der kann gerne überlegen, wo man nächstens eventuell wieder live zusehen kann, wie Giraffen vor Publikum mit Bolzenschuß erlegt und ausgeweidet werden.
Oder doch lieber ein wenig die Babyelefanten dabei begaffen, während sie gequält werden?
Es ist immer IHRE Wahl.
Herzlichst, Bela Wolf
Tierarzt, Autor, Journalist