1. Wenn Sie Ihren Hund mit drei Eigenschaften beschreiben müssten, welche wären das?
Mein Hund ist mutig wie ein Held, unbestechlich wie ein Krieger und hat sein Vertrauen in Menschen trotz all der schrecklichen Dinge, die ihm widerfahren sind, niemals verloren. Es macht mich stolz, mit ihm befreundet zu sein.
2. Und wie würde Ihr Hund Sie mit drei Eigenschaften beschreiben?
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Danke!
Er würde mich wohl als fürsorglichen (durchaus „gluckenhaften“), liebevollen und loyalen Zweibeiner bezeichnen. Außerdem weiß er, dass er sich in jeder Situation hundertprozentig auf mich verlassen kann, und dass ich ihn genauso beschützen würde wie er mich, und zwar jederzeit, in jeder Minute meines Lebens und bis zum letzten Atemzug.
3. Was waren Anstoß und letztendlicher Auslöser, ein Buch zu schreiben?
Ausschlaggebend war sicher mein letzter Hund aus dem Auslandstierschutz. Er hat mich dazu gebracht, mein Leben völlig umzukrempeln und er hat mich gelehrt, dass man nichts erzwingen kann und nichts als selbstverständlich betrachtet werden darf. Ich war in der Anfangsphase unserer gemeinsamen Zeit wirklich dankbar für die Ratschläge einer Kollegin und Freundin, die mir sehr geholfen haben, meinen wilden kleinen Wolf behutsam ins Leben zurück zu führen. Dies wollte ich auch an andere Hundeführer weitergeben.
Es ist wichtig, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht. Und noch viel wichtiger ist es niemals aufzugeben, nicht auf dubiose Methoden zu vertrauen, die meist mehr Schaden als Nutzen bringen, und immer alles gründlich zu hinterfragen.
Eine Hundeseele ist sehr sensibel und zerbrechlich. Man muss äußerst behutsam mit ihr umgehen. Außerdem wollte ich ein Buch schreiben, welches die Missstände im Umgang mit unseren Tieren, manchen Tierärzten und den unzähligen Flüsterern und Hundetrainern aufzeigt und auch Tipps zur Verbesserung gibt. Tipps, die man so vielleicht nirgends bekommt. Außer von sehr guten Freunden.
Beispielsweise wie man Ohren richtig pflegt, weshalb zu oft und falsch geimpft wird, über das Pro und Kontra einer Kastration, über Barfen und Wurmmittel, die richtige Dosierung von Flohschutzpräparaten, den Umgang mit Hundeschulen bis hin zu giftigen Kauknochen, gefährlichem Spielzeug und der Wahl der richtigen Tierarztes.
Eben alles, was ein Mensch im Umgang mit seinem Vierbeiner wissen muss, um sein Tier glücklich und gesund zu machen!
4. Gibt es eigentlich Reaktionen von anderen Tierärzten auf Ihre Artikel und Ihr Buch? Sicherlich sagt keiner "Oh super, endlich mal einer, der die Wahrheit über unsere Top-Einnahmequellen wie jährliche Impfungen und andere Chemiekeulen ausspricht!"
Die Kollegenschaft war und ist nicht sonderlich glücklich darüber, es gab und gibt Anfeindungen, aber damit kann ich leben. Der tierärztliche Beruf ist ein sehr harter Job. Leider leben wir in einer Zeit, in der nicht nur ein massiver Konkurrenzdruck unter den Kollegen besteht und Freundschaften bzw. Rücküberweisungen von Patienten eher selten wurden, sondern auch wirklich auf jede erdenkliche Weise um jeden einzelnen Patienten gekämpft wird, meist auf Kosten der Tiere. Ich kann also zum Teil verstehen, dass viele Kollegen nicht so erbaut über meine Artikel und Bücher sind. Allerdings kann ich darauf keine Rücksicht nehmen, da mir das Wohl der Hunde mehr am Herzen liegt als das Wohlwollen fremder Menschen, die den Beruf ausüben, der mich nie wirklich ausgefüllt hat. Ich hatte immer das Gefühl viel zu wenig für die Tiere zu tun. Kastrationen waren mir zuwider und die Impferei machte mich auch nicht froh. Ich bin daher sehr dankbar, dass ich nicht mehr in diesem Karussell der selbstständigen Tierärzteschaft mitmachen muss, sondern mich voll und ganz meiner Leidenschaft, dem Schreiben, widmen kann.
Glücklich über meine Artikel und das Buch waren hingegen die Hundebesitzer, die mir in unzähligen Nachrichten und Mails ihre Dankbarkeit zuteilwerden ließen. Das macht mich unendlich froh und sehr stolz, denn wenn ich sehe, dass mein Buch "Tipps vom Hundedoktor" nicht nur gerne gelesen wird, sondern Hunde auch wirklich davon profitieren, weiß ich, dass ich auf genau dem richtigen Weg bin. Und ich hoffe sehr, dass es mit meinem neuen Katzenbuch „Tipps vom Katzendoktor“, das gerade eben erschienen ist, genauso sein wird. Ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben.
5. Planen Sie auch noch eine Übersetzung Ihres Buches?
Sollte ein Verlag daran interessiert sein, gerne.
6. Womit füttern Sie Ihren Hund?
Mein Hund ist ein Gourmet. Er, der sein halbes Leben auf der Straße und in einem ungarischen Tierheim fristete, hat dennoch eher gehobene Ansprüche ans Essen. Ich richte mich da ganz nach seinen Vorlieben. Was er nicht mag, kommt nicht auf den Tisch. Er bevorzugt Rinderfilets, gedünsteten Lachs mit Nudeln, gekochtes Hühnchen nach Art des Hauses und jede Art von Brot und Gebäck, vor allem Brötchen mit Butter mag er sehr gerne. Bei Kuchen sagt er niemals nein. Sein kleiner Naschtisch ist zu seiner freien Verfügung mit Hundekeksen, (die Amazon bäckt, weil sie sonst leider nirgends mehr erhältlich sind) gut bestückt, auch weiße Schokodrops liebt er. Manchmal isst er gekochte Putenbrust mit Reis, sehr selten frisst er auch Trockenfutter, dies aber immer nur in einzelnen Kügelchen gereicht und mit einem Hauch Käse darauf, sonst schmeckt ihm das Trockenfutter nicht. Dosenfutter aller Art verabscheut er. Hundeleberwurst, Joghurt, Käse, Lachspastete, Schweineohren und Ochsenziemer gehören zum Speiseplan natürlich dazu. Und da er der schlechteste Esser vor dem Herrn ist (bedingt durch seinen Stressmagen) bin ich schon froh, wenn er überhaupt etwas frisst. Ich gebe mir also größte Mühe, den Anforderungen gerecht zu werden. Und es lässt mich völlig kalt, wenn jemand darüber lächelt. Denn wenn man jemanden liebt, verwöhnt man ihn auch, oder?
7. Was können wir Menschen am besten von unseren Hunden lernen?
Unsere Hunde schenken uns täglich ihre bedingungslose Liebe, unbedingte Treue und Loyalität, zeigen Teamgeist und grenzenloses Vertrauen, das man niemals enttäuschen darf. Hunde erwarten nichts, leben im Augenblick und sind allzeit bereit. Menschen haben jedoch immer eine Erwartungshaltung. Wir sollten mehr auf unsere Hunde hören. Die machen alles richtig. Menschen machen meistens alles falsch, besonders was Hundehaltung betrifft. Menschen kommunizieren nicht verständlich (auch untereinander nicht), haben unerfüllbare oder erhöhte Ansprüche an ihre Tiere und wissen meist überhaupt nicht, was Hunde wirklich glücklich macht. Das ist sehr traurig, da unsere Hunde immer versuchen, es uns recht zu machen. Vielen Menschen ist dies jedoch gar nicht bewusst. Von unseren Hunde können wir am besten lernen, dass wir von einer Spezies geliebt und akzeptiert werden, die uns so annimmt, wie wir sind: fehlerhaft, unberechenbar und nicht besonders loyal. Dennoch lieben sie uns. Und daher müssten sie, wenn es nach mir ginge, nie irgendwo durch. Sie lehren uns Toleranz in ihrer reinsten Form. Und Liebe sowieso.
8. Wie sieht für Sie ein perfekter Tag mit Ihrem Hund aus?
Ein perfekter Tag ist ein Tag, an dem mein Hund keine Schmerzen hat, keine Atemnot zeigt, weil er sich über vorbeilaufenden Hunde aufregen muss, wenn er sein Fressen mit Appetit auffrisst und mich anstrahlt mit diesem wunderbaren Wolfsblick, der mir sagt: „Du hast alles richtig gemacht. Ich liebe dich.“
9. Wer schnarcht lauter - Ihr Hund oder Sie?
Wir schnarchen beide nicht. Wir träumen nur manchmal sehr laut…
10. Wenn Sie nur einen Wunsch an alle Hundehalter da draußen äußern dürften, welcher wäre das?
Hören Sie bitte niemals auf Cesar Millan und die anderen Flüsterer sondern nur auf Ihr Herz, Ihr Hirn und Ihr Bauchgefühl.
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Das Interview mit Dr. Bela Wolf führte Sonja Kubovcsik, Gründerin des „KOMPETENZVERBUND PRO HUND“ https://www.facebook.com/pg/prohund112015/about/?ref=page_internal
Mehr über das Buch "Tipps vom Hundedoktor" lesen: https://tierarztwolfblog.wordpress.com/2016/07/26/das-neue-buch-von-tierarzt-bela-wolf-ist-erschienen-tipps-vom-hundedoktor-gesunde-und-glueckliche-hunde-muessen-nirgends-durch/