Polizist sein, das ist ein harter Job. Menschenleben zu schützen ist nichts für Weicheier. Diese Tage noch weniger als je zuvor. Terror wohin das Auge blickt. Mit dabei der beste Freund des Menschen, der Hund, der im Ernstfall hundertprozentig abrufbar sein muss. Früher war die Ausbildung der Polizeihunde ebenfalls nichts für Weicheier: "harte Männer, harte Hunde" hieß es da.
Die Junghunde hatten nichts zu lachen, in der Ausbildungszeit nicht und später auch nicht. Hunde wurden mit Kettenwürger und Teletac „trainiert“, mit Schlägen und Brutalmethoden mannscharf gemacht; sie wurden abgehärtet und kannten nur Gewalt. Man kann sicher sein, dass nicht sehr zimperlich mit ihnen verfahren wurde. Diese Ära soll nun in Österreich endlich zu Ende gehen.
Denn Gottseidank hat in der letzten Zeit ein Umdenken stattgefunden: Anstatt Junghunde hart zu trainieren, beginnt nun die Polizeischule für Vierbeiner im Außendienst bereits im zarten Welpenalter. Und zwar ohne Gewalt, nur mit positiven Anreizen!
Jegliche gewaltsame Methode à la Hundeflüsterer Millan wird abgelehnt. Es zeigt sich, dass Lob und Anerkennung nachhaltiger wirken als Tadel, so ist im nachfolgenden Artikel nachzulesen, denn: „Es ist in der Hundeausbildung - denke ich - generell ein irrsinniges Umdenken“, sagt die Salzburger Polizeihundeführerin Stefanie Rieger. „Der Hund lernt viel besser und zuverlässiger, wenn er über die positive Verstärkung und das Spiel lernt, weil der Hund seine Arbeit dann gern macht, weil er belohnt wird dafür.“
Hier gehts zum ganzen Artikel: http://salzburg.orf.at/m/news/stories/2817834/
Langer Rede kurzer Sinn: wenn es für die harten Hunde der Polizei reicht, liebe Tierfreunde, sollte es dann nicht erst recht für den eigenen Wauwau ausreichend sein, mit positiver Bestärkung zu arbeiten, anstatt mit Brachialmethoden à la Hundeflüsterer und Tierquäler Nummer Eins Cesar Millan seinen Hund zu brechen?
Liegt es vielleicht doch nur an der Verblendung des Fernsehens, wenn Fans nicht kapieren wollen, dass es auch ganz ohne Gewalt ginge? Wo es doch jetzt sogar die Polizeihundeführer vormachen?
Dass man seinen Hund weder verletzen noch sonstwie treten, würgen, schlagen, boxen oder anzischen muss, um ihn zu führen oder ihm etwas beizubringen?
Dass man Hunde weder an einer Plastikschnur durch die Luft wirbeln noch auf sie draufspringen und sie niederknüppeln muss, bis sie luftringend und mit Todesangst im Blick erniedrigt und verletzt letztendlich wie willenlose Roboter gehorchen? Aus purer panischer Angst vor dem nächsten verharmlosten "Trittchen" in die Weichteile, dem nächsten Niederbrüllen, dem nächsten Leinenruck, der die Wibelsäule schwer schädigt, das Tier traumatisiert und zusätzlich noch falsch konditioniert?
Weil wirklich jeder Neandertaler mit Keule einen Hund mit Gewalt gefügig machen kann. Das ist keine große Kunst. Das ist Tierquälerei.
Oder denken Sie ernsthaft, dass Poizeihunde im Einsatzstress zuverlässig gehorchen würden, wenn die positive Methode nicht wirkt?
Und jetzt?
Gehen ihnen endlich die Argumente aus, den Anhängern der Gewalt? Wo sich sogar die Hardcore-Hundetrainer der Polizei gegen die Millanmethode aussprechen? Weit gefehlt. Man huldigt weiterhin dem Sektenführer Millan und plappert vom Hunderetter und so weiter.
Wer die ganze Palette der Argumente gegen Gewalt an Hunden nachlesen sowie die elitäre Klientel eingefleischter Millanistas live erleben möchte, der werfe jetzt bitte einen Blick auf die Seite: https://www.facebook.com/GegenCesarMillanDenHundeflusterer/?fref=ts
Schauen Sie sich in Ruhe die Bilder angstgeweiteter Hundeaugen an, schauen Sie sich die gefolterten Hunde gut an, die dank „Cesars way“ die Hölle auf Erden erleben dürfen.
Schauen Sie gründlich hin!
Schauen Sie sich alles genau an.
Wer solche Fotos sieht und immer noch sagt, es handle sich um „flüstern“, der ist in meinen Augen eine verachtenswerte Kreatur, aber von einem Menschen meilenweit entfernt...
Und wer sich ein wenig erheitern möchte, kann die Argumente und Kommentare der Millanistas in Originalfassung nachlesen. Diese Kommentare allein sprechen für die Geistesgröße der Millan-Fans: https://www.facebook.com/zitatecmfans/?fref=ts
Ach, und ich darf gleich vorgreifen: ich bin es leid, immer wieder vorzulegen, was alles aus tierärztlicher Sicht dagegen spricht, seinen Hund zu treten und zu würgen. Sie können das Kapitel in meinem Buch nachlesen. Gratis und online auf amazon. Und nein, ich mache hier keine Werbung für mein Buch. Das haben schon die Millanistas erledigt, die es zerrissen haben, obwohl sie es nicht gelesen haben. Ich bin auch kein Landtierarzt, ich komme aus der großen Stadt. Und ich verdiene nicht am Umsatz pro verkauften Buchs (der übrigens zwei Euro pro Buch ausmacht), sondern Tierärzte verdienen an der Dummheit und der Herzlosigkeit der Menschen, die ihre Hunde mittels Millan-Methoden sowie der Methoden diverser anderer dubioser Flüsterer und Tierheiler systematisch zerstören, stressen und krank machen.
Herzlichst Bela Wolf,
Tierarzt, Autor und Tiergesundheitsjournalist
https://tierarztwolfblog.wordpress.com
shutterstock/Urheberrecht: John Roman Images