Marlies M.
Es war einmal ein reicher Tierarzt, der war stadtbekannt. Viele Menschen ließen ihre Hunde in seiner Praxis behandeln, obwohl der Mann einen sehr speziellen Umgang mit seinen Patienten hatte. Er war brutal. Er war dominant. Er war das, was man gemeinhin ein richtiges Arschloch nennt, nur auf Profit aus und keinen Funken Tierliebe im Herzen. Sie glauben es nicht? Dann lesen Sie bitte aufmerksam diese Geschichte!
Wollte ein ängstlicher Hund nicht auf den Behandlungstisch, packte er ihn und zerrte ihn mit Leibeskräften über die Tischkante. Er benutzte dazu gerne ein Stachelhalsband, hatte er das nicht bei der Hand, nahm er einen einfachen Würgestrick, mit dem er das Tier strangulierte, bis es willig war.
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Am Tisch fixierte er den vor Angst bibbernden Hund, indem er seine Halsschlagader zudrückte, also mit einem speziellen Handgriff die Blutzufuhr unterdrückte, den der Besitzer aber auf den ersten Blick gar nicht erkennen konnte, da der Hund schon am Tisch lag und der gute Mann davor stand. Der Hund wurde dadurch halb ohnmächtig, da die Sauerstoffzufuhr ins Gehirn unterbunden wurde und der Hund somit ganz ruhig lag.
Tierische Patienten, die das Behandlungszimmer nicht freiwillig betraten, wurden ihren Besitzern abgenommen. Dazu kam der Arzt persönlich heraus und legte ihnen ein speziell konzipiertes Würgehalsband um, es sah in etwa so aus wie auf dem Bild. Mit dem "führte" er die vor Angst tobenden Hunde hinein. Manche zerrte er hinter sich her, ohne sich um ihr Geschrei oder ihre Erstickungsanfälle zu kümmern.
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Wenn ich recht überlege, sah es genau so aus! Es handelte sich also um ein nach Tierschutzgesetz gesetzlich verbotenes, tierquälerisches Zwangsmittel, welches dem Hund Schmerzen verursacht.
Was aber dem Mann im weißen Kittel schlichtweg egal war, ja, er verkaufte das Ding millionenfach und exportierte es sogar nach Übersee. Hunderttausende Hundebesitzer fanden es toll und kauften es.
Damit versehen, wurde der Hund dann in den Röntgenraum oder den Behandlungsraum oder zur Blutabnahme gezerrt. Wollte das Tier nicht freiwillig mitgehen, trat der Arzt den Patienten mit seinem Bein in die Flanken oder den Brustkorb oder er stieß seine Finger oder seine Faust Richtung Hals oder Kopf des Vierbeiners, um diesen gefügig zu machen. Zusätzlich zu jedem Trittchen gab er Zischlaute von sich.
Manche Hunde benötigten Unterwasserbehandlungen, hatten aber Angst vor dem Wasser und wollten nicht in das Becken hinein. Gingen die Hunde aber nicht freiwillig ins Therapiebecken, um zu schwimmen, zerrte der gute Mann sie mittels Kettenwürger und Leine brutal hinein und stieß sie ins Wasser, wo die armen Tröpfe um ihr Leben paddelten. Die Hundebesitzer fanden das nicht weiter schlimm, im Gegenteil, die standen am Rand, applaudierten, filmten und bejubelten den Tierarzt, da er doch damit so viele Hunde, die sonst garantiert gestorben wären, vor dem sicheren Tod bewahrte.
Um diese Vorkommnisse zu unterbinden und zwecks Kundenbindung dachte sich Herr Doktor drei schlaue Worte aus, die er den Hundehaltern immer wieder ins Gedächtnis rief, sobald sie an seinen Methoden zweifelten, man könnte es Gehirnwäsche nennen, wären es die Zeugen Jehovas und nicht ein Kollege aus der Veterinärmedizin. (Ich glaube, sie hießen Bewegung, Disziplin und noch irgendwas, ach ja, Zuwendung.) Zudem empfahl er den Hundehaltern, sie mögen ihre Tiere doch ausreichend auslasten, sie also stundenlang neben dem Fahrrad herrennen lassen oder am Laufband zu erschöpfen. Dies wäre nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für den unbedingten Gehorsam.
Die Tierärztekammer wurde eingeschaltet. Der Tierarzt letztendlich vom Dienst suspendiert. Es liefen unzählige Gerichtsverfahren gegen den Herrn Kollegen.
Die ihn jedoch nicht die Bohne interessierten. Wozu auch! Er verkaufte nebenbei Bücher, die seine Methoden der Tierquälerei genau beschrieben und Millionen Fans folgten ihm bis heute wie eine Herde dummer Schafe.
Schlimm, oder?
Ich bin gespannt, liebe Leserinnen, geschätzte Leser, wieviele von Ihnen bereits nach dem zweiten Satz dieses Artikels geschrien haben „Steinigt ihn“, „Nehmt ihm die Konzession weg!“ oder „So ein Arschloch darf niemals mehr Hunde behandeln!“.
Ach, darf er nicht?
Erinnert Sie das Szenario nicht an einen, der doch täglich so viele Hunde genau damit quält und dadurch angeblich tausende Hunde vor dem sicheren Tod bewahrt hat?
An einen Mann, einen Hundeflüsterer, der sich wie ein Stehaufmännchen vor einem wehrlosen Hund aufbaut, um ihm sein Fressen unterm Maul wegzureißen, weil er doch der einzige, der wahre, der echte Rudelführer ist?
Einen, dessen Namen man kaum aussprechen kann, ohne dass irgendein unsensibles, geistiges Sumpfhuhn den Heiligenschein über seinem mexikanischen Quadratschädel erstrahlen lässt?
Die Geschichte hier hat dennoch kein Happy End.
Sie wollen wissen, warum nicht?
Nun, ich verrate es Ihnen.
Den besagten Tierarzt gibt es gar nicht.
Den mexikanischen Tierquäler leider schon.
Denken Sie mal in Ruhe darüber nach.
Herzlichst Bela Wolf,
Tierarzt, Autor und Tiergesundheitsjournalist