Im Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Und was ist mit der Würde der Tiere? Von ihr ist nirgends die Rede, auch nicht im deutschen Tierschutzgesetz. Im Schweizerischen Tierschutzgesetz hingegen ist gemäß Artikel 1 die Würde und das Wohlergehen des Tieres zu schützen. So weit, so gut.
Doch bereits in Artikel 4, lit.b kommt der Hammer: Der Mensch muss zwar für das Wohlergehen des Tieres sorgen, jedoch nur „soweit es der Verwendungszweck“ zulässt. Will heißen: Unsere Hunde und Katzen sollen es gut haben. Und die Nutztiere? Für sie heiligt der Zweck die Mittel. Sie sollen, ihrem „Verwendungszweck“ entsprechend, der Krone der Schöpfung Eier, Milch, Wolle, die Haut, das Fell oder auch den eigenen Körper in Form von Fleisch liefern. Zirkustiere sollen uns gefälligst unterhalten, Labortiere wissenschaftliche Neugier befriedigen und auch für sinnlose Grundlagenforschung sterben (siehe letzter Beitrag). Und die männlichen Küken der aufs Eierlegen spezialisierten Hühnerrassen? Pech gehabt, für euch Eintagsküken gibt es überhaupt keinen Verwendungszweck. Also lebend rein in den Shredder. Für alle „Nutztiere“ wird trotz schöner Worte im Tierschutzgesetz die Würde täglich mit Füssen getreten. Was bringen solche Gesetze eigentlich außer eine Beruhigungspille für Menschen mit einem latent schlechten Gewissen?
Paragraph 1 des deutschen Tierschutzgesetzes lautet übrigens: „Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Zynischer geht’s kaum, wenn man weiss, was den „Mitgeschöpfen“ in der Massentierhaltung angetan wird.
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Vor vielen Jahren schon sang Reinhard Mey sein bewegendes Lied „Die Würde des Schweins ist unantastbar“ (http://www.reinhard-mey.de/start/texte/alben/die-w%C3%BCrde-des-schweins-ist-unantastbar). Wie wahr. Aber es wird wohl noch lange dauern, bis die Vision der umfassenden Achtung der Würde aller Tiere endlich Realität wird. Trotzdem: es lohnt sich, dafür einzustehen. Herzlichen Dank allen, die dazu ihren Beitrag leisten.
P.S. Es werden wohl übers ganze Jahr gesehen nie so viele Tiere geschlachet wie für das kommende „Fest der Liebe.“
Das Los der Tiere: http://tierlos.ch