Ich habe es hier an anderer Stelle schon mal erwähnt: Trampen gehört für mich zu den schönsten Arten zu Reisen überhaupt. Man ist völlig frei unterwegs, Ende und Ziel sind völlig offen und man kann sich ganz auf das Reisen, die Straße, die Menschen und sich selber konzentrieren.

Ich bin in den letzten Jahren unzählige Kilometer auf der ganzen Welt "per Daumen" unterwegs gewesen. Dabei habe ich einige Dinge gelernt, mit denen ich so nicht gerechnet hätte:

1. Kein Schild!

Schilder, auf die mit Edding das Kürzel einer Stadt oder einer Autobahn gekritzelt werden, gehören einfach zu unserem Bild von Trampern. Für viele Tramper gehört das Schildermalen zu den Höhepunkten einer Reise per Anhalter: Als letzter Schritt, bevor es losgeht, wird das Ziel des Tages auf ein Pappschild gemalt. Nur: Gerade in modernen Zeiten, wo jeder Fahrer mit Navi ausgerüstet ist, wissen viele deiner zukünfigen Lifte gar nicht, dass dein Ziel auch bei ihnen auf dem Weg liegt. Oder sie nehmen eine Alternativroute, die dich auch deinem Ziel näher bringen würde. In vielen Fällen ist es also besser, das Schild wegzulassen.

2. Kein Daumen!

Im Optimalfall benutzt man nicht mal seinen Daumen beim Trampen! Die beste Möglichkeit, Mitfahrgelegenheiten zu finden, gibt es nämlich nicht direkt am Straßenrand, sondern auf Parkplätzen und Raststätten. Hier brauchst du keinen Daumen, sondern nur deinen Mund! Potentielle Fahrer anzuquatschen hat viele Vorteile: Es ist leichter, Vertrauen zu gewinnen und jemanden davon zu überzeugen, dass sich hinter dir kein Raubmörder verbirgt. Ebenso umgekehrt: Indem du kurz mit deinem Fahrer sprichst, kannst du ihn besser einschätzen und erhöhst so deine Sicherheit unterwegs.

3. Städte meiden!

In Städten gibt es die meisten Autos und außerdem sollte man doch ihre Sehenswürdigkeiten nicht einfach so links liegen lassen, wenn man schon vorbeifährt? Weit gefehlt! Zumindest, wenn du "Strecke machen" willst, solltest du Städte meiden. Der Verkehr ist hier chaotisch in alle Richtungen unterwegs, viele Fahrer fahren nur kurze Strecken und sind nur auf dem Weg zum Einkaufen - keine guten Lifts! Überleg dir also gut, ob du wirklich ins Stadtzentrum willst!

4. Nein sagen!

Du stehst schon seit einer Stunde am Fahrbahnrand und jetzt endlich hält das erste Auto? Es fährt zwar gleich von der Autobahn runter und dann auch nur noch zwanzig Kilometer weit -  aber hey, die Distanz zu deinem Ziel wird ja dennoch kleiner? Falsch gedacht: In der Regel solltest du unbedingt auf der Straße bleiben, die dich direkt zu deinem Ziel führt. Du wirst hier schn deinen nächsten Fahrer finden. Und, noch wichtiger: Auch, wenn du beim nächsten Lift wieder aussteigst, musst du ein neues Auto finden. Und das ist hier bedeutend leichter, als an der Landstraße weit abseits der Autobahn.

5. Früh aussteigen!

Dieselbe Geschichte: Dein Fahrer fährt noch 80 Kilometer weiter in deine Richtung, aber jetzt passierst du einen Rastplatz? Steige aus! Es bringt dir nichts, wenn du zwar luftlinien-mäßig näher am Ziel bist, aber dafür an einer verlassenen Autobahnabfahrt stehst. Es gibt sehr oft Situationen, in denen es sich lohnt, etwas früher auszusteigen und dafür an einem Platz zu landen, wo die Suche nach einer neuen Mitfahrgelegenheit deutlich einfacher ist!

Du willst mehr von solchen Tipps für Tramper?

Ich habe gerade ein kleines eBook herausgegeben: "Trampen - Reisen per Anhalter" ist ein Guide für Tramper und solche, die es werden wollen. Wenn du also eine Reise per Anhalter planst, lohnt es sich vielleicht, hier mal vorbeizuschauen!

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