Wieso ich lieber in Hostels wohne als in Hotels

Wer hier häufiger auf Fisch+Fleisch mitliest, weiß, dass ich sehr viel auf Reisen bin. Das liegt vor allem an meinem Beruf als Reisejournalist und Abenteuerblogger. Ich kann dabei sagen, dass ich wirklich die ganze Bandbreite an Unterkünften nutze, die es so gibt: Auf meinen Reisen per Anhalter oder bei Wanderungen schlafe ich im Zelt, ich couchsurfe viel oder schlafe einfach bei Freunden. Dazu kommen bei vielen Reisen Hostels, und in den letzten Jahren auch immer mal wieder richtige Hotels – bis hoch zu den Sterne-Palästen, wenn ich auf Recherchereisen eingeladen werde.

Diese Woche bin ich gerade in Berlin. hier ist eine große Reisemesse, in der sich alles mit und ohne Rang oder Namen aus der Reisebranche trifft – also bin auch ich am Start. Normalerweise wohne ich bei Freunden, wenn ich in Berlin bin. Aber weil ich diesmal wegen der Messe sehr eingebunden bin, habe ich mich entschlossen, „vernünftig“ wohnen zu müssen. Also nicht irgendwo auf der Couch in der WG-Küche, sondern in einem eigenen, gemieteten Zimmer.

Also habe ich mir seit langer Zeit mal wieder ein Hostel genommen: Ich komme im „Eastern Comfort Hostelboat“unter, einem schwimmenden Hostel auf der Spree. Dabei werden mir gerade mal wieder eine Menge Vorteile von Hostels gegenüber Hotels bewusst – selbst, wenn man nicht auf den Preis achtet, gibt es eine Menge guter Argumente für ein schönes Hostel.

Persönlicher!

Anders als bei Hotels stecken hinter Hostels in der Regel keine multimillionenschweren Investoren, sondern Menschen. Das sind sehr häufig Reisende, die sich mit ihrem Hostel einen Traum erfüllen, Leute, die etwas Besonderes schaffen wollen. Auch ihr Personal wird dementsprechend ausgesucht: An der Rezeption und an der Bar arbeiten meist Leute, die persönlich gerne reisen und viel unterwegs sind. Dazu kennen sie ihre Stadt und können oft Tipps geben, die wirklich in keinem Reiseführer stehen. Noch ein Beispiel aus dem Hostelboat: Beim Einchecken habe ich mit dem Hostelbesitzer über Afrikareisen gequatscht, abends ging es beim Bierchen mit dem französischen Rezeptionisten um die Alternativkultur in Berlin.

Sozialer!

In Hotels lernt man keine Menschen kennen. Am ehesten eignet sich dafür noch die Hotelbar, die in Filmen so oft als Kontaktbörse dargestellt wird. In Wirklichkeit hängen hier meist wenige Leute herum, die meisten davon sind Geschäftreisende, die nur ihr Feierabendbier trinken wollen. In Hostels kann man fast nicht wohnen, ohne mit anderen Reisenden in Kontakt zu kommen. Immer wieder gibt es jemanden, der einen anquatscht und irgend etwas wissen möchte. Ich habe schon Leute in Hostels kennen gelernt, um danach wochenlang mit ihnen durch ein Land zu reisen!

… und auch noch fast so komfortabel!

Auf dem Hostelboat hatte ich ein kleines, aber sehr feines Einzelzimmer. Zwar ist das Zimmerchen recht klein, aber das liegt eher an der Tatsache, dass es sich auf einem Boot befindet. Dafür hat es zwei fast komplett verglaste Fenster, von denen ich auf die Spree gucke. Dazu gibt es sogar eine Terasse direkt am Fluss. Die meisten Hostels bieten abgesehen von den billigen Schlafsälen auch Zimmer an, die Hotelqualität haben - wenn man sich eben nicht für die allergünstigste Variante entscheidet, schläft man auch in Hostels sehr gut!

Was ist mit euch: Wo schlaft ihr auf Reisen am liebsten?

Und warum?

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Bernhard Juranek

Bernhard Juranek bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:03

Silvia Jelincic

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Claudia Braunstein

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fischundfleisch

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