Das hat uns gerade noch gefehlt.

Google hat heute angekündigt, zukünftig eng mit Modehäusern zusammen arbeiten zu wollen. Denn der Internetriese möchte Trends erkennen, bevor der Trend selbst weiß, dass er einer ist.

In einem ersten Versuch hat Google sechs Milliarden Suchanfragen in den USA ausgewertet und sah einen Anstieg bei den Anfragen zu folgenden Produkten: Jogginghosen, Hosen mit weitem Beinen im Stil der 1970er Jahre, T-Shirts mit Emoji-Aufdrücken, über das Knie reichende Midi-Röcke und Ballerina-Tüllröcke.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Tüllröcke.

Die modebewusste Frau von morgen wird also im rosa Tutu herumwatscheln.

Das Teil lässt sich sicher besonders gut zum Business-Blazer kombinieren und überzeugt auch noch den skeptischsten Vorstandsvorsitzenden bei der Präsentation der neuen Geschäftszahlen garantiert durch das begleitende Geraschel in der Lendengegend bestimmt.

Auch wenn das noch so absurd klingt, so wird das Kleinmädchen-Teil wohl alleine durch die Ankündigung Googles tatsächlich zum Trend-Fetzen: Denn wenn sich nur ein paar Textil-Fabrikanten von der Vorhersage des Suchmaschinen-Gigangen hinreißen lassen und tatsächlich beginnen, Tüllröcke en masse zu produzieren, dann könnte das Ballerina-Röckchen tatsächlich bald in sämtlichen Kaufhäusern zu finden sein. Dazu werden freilich sämtliche Kampagnen gestartet, folglich werden die Mode-Gazetten die Hüft-Wölkchen als Must-Have der Saison ausrufen und voilà: Das Tutu hat endgültig den Einzug in die Kleiderschränke geschafft.

Was mich an dem Beispiel beunruhigt ist jedoch weniger der lächerliche Kleidungsstil, der da auf uns zukommt, sondern die Macht des Internetriesen Google, die tatsächlich so groß ist, dass aus einer solchen Ankündigung locker eine selbsterfüllende Prophezeiung werden könnte.

Google bestimmt bereits tagtäglich, was wir im Internet lesen, sehen und hören.

Lassen wir nicht zu, dass uns der IT-Konzern auch noch anzieht.

Sagen wir dem Tüllrock den Kampf an!