WIEN/KNTTELFELD. Die Bundes-FPÖ beruft aufgrund der koalitionsinternen Ereignisse der letzten Tage einen Sonderparteitag ein. Er wird am 18. April in der Stadthalle Knittelfeld stattfinden. Das gab Parteichef Heinz-Christian Strache per Aussendung bekannt.
"Knittelfeld wurde bewusst gewählt, hier wurden schon einmal die Weichen gestellt in Sachen Regierungsarbeit", so Strache. "Wir klären mit unserer Basis und unseren Freunden, ob wir uns von der ÖVP vorschreiben lassen wollen, wer unsere Basis und unsere Frende sind." Strache spielt damit auf die massive Kritik von Bundeskanzler Sebastian Kurz an den Identitären an. Strache wird deutlich: "Wir haben mit denen nicht zu tun, aber von Bundeskanzler Sebastian Kurz lassen wir uns nicht sagen, mit wem wir nicht zu tun haben dürfen."
Keynotes von Sellner und Semlitsch
Für das Rahmenprogramm des Parteitags konnten prominente und parteiferne Denker verpflichtet werden. Martin Sellner hält die Keynote bei der Eröffnung des Parteitags. Er ist Co-Leiter der Identitären Bewegung Österreich. Strache: "Der Blick von außen ist uns ganz wichtig, um unsere eigenen Positionen stets aufs Neue zu reflektieren. Wir haben dazu ganz bewusst jemanden geholt, der uns politisch fern steht."
Undercover-Aktivist Semlitsch berichtet
Für die traditionelle Rede im Rahmen des traditionellen Eiernockerlessens konnte Parteikritiker Martin Semlitsch gewonnen werden. Semlitsch ist Antifaschismus-Experte. Er ließ sich zuletzt im Auftrag der Freiheitlichen Widerstandskämpfer bei zwei Neonazi-Kongressen in Skandinavien einschleusen, um über die Vernetzung der rechtsextremen Szene und die Propaganda gegen die FPÖ und andere Gesinnungsfreunde zu berichten. "Was dort geschieht ist die gezielte Verunglimpfung und Verächtlichmachung heimatliebender Parteien", sagt Strache. "Es kann nicht sein, dass irgendwelche Vereine und Verbindungen, die kaum jemand kennt, faschistische Symbole zeigen."
1.500 Euro werden verlost
Für die Delegierten gibt es angesichts des kurzfristig angesetzten Termins einige Zuckerl fürs Kommen. Unter anderem werden 1.500 Euro verlost. Dieser Betrag wird von von Martin Sellner zur Verfügung gestellt. Er wollte den Betrag karitativen Organisationen im Umfeld der FPÖ spenden, von denen wurde das Geld aber brüsk zurückgewiesen. (Agenturen, Freiheitliche Pressefront)