Einer steht recht gut da und die FPÖ steht mit offenem Mund da. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat den Wahlkampf überraschende eröffnet und den Koalitionspartner in die Bredouille gebracht. Kurz ist - wie wir alle - gegen jede "Form des Extremismus" und orakelt über eine "Auflösung der Identitären."
FPÖ am falschen Fuß erwischt
Dass die Identitären de facto eine Jugend-Vorfeldorganisation der FPÖ sind, macht die Sache spannend. Dass die FPÖ und die von ihnen kontrollierten Ministerien generös in Medien inserieren, die wenig verklausuliert als Sprachrohre der Identitären dienen, macht die Sache zusätzlich prickelnd. Die in Oberösterreich produzierten "Wochenblick" und "Info-Direkt" seien an dieser Stelle genannt und nicht verlinkt, aus Gründen der Hygiene.
FPÖ in Schockstarre
Die FPÖ ist in Schockstarre. Innenminister Herbert Kickl postet auf Facebook einen Ausflug zu einem Skirennen in Galtür, HC Strache setzt auf "Dog Content" und richtet einer Wiener Stadträtin aus, dass Hundebsitzer empört sind. Da kam früher mehr, wenn das Buzzword Extremismus fiel. Der FPÖ ist der Schmäh ein wenig ausgegangen.
FPÖ in der Zwickmühle
Die FPÖ ist in einer Zwickmühle. Widersetzt sie sich der Offensive gegen die Identitären - deren Anlass sicherlich auf tönernen Beinen steht - steht sie als Freund der Extremisten da. Das kommt nicht einmal in der Kronenzeitung gut an, die hier schon Stellung gegen die "Ultrarechten" bezogen hat.
Distanziert sie sich von den Identitären, wird es in manchen Ministerien, in denen die Burschenschafter auf wichtigen Posten sitzen, ziemlich rumpeln.