Es tut mir leid, nun werde ich es mir wohl mit den Frauen verderben. Aber das muss einfach mal raus. Es nervt zunehmend, dass Mann sich heute einerseits permanent den Klagen von Frauen über ihre allgegenwärtige Benachteiligung ausgesetzt sieht, andererseits aber zu hören bekommt, dass Frauen eigentlich alles, aber auch wirklich alles besser, mindestens aber genauso gut können wie Männer. Mit herablassendem Blick und im Ton so von oben herab, wird der Mann zum Auslaufmodell erklärt, zum Weichei, das starke Geschlecht sei doch heute die Frau. Der Mann sei halt in seiner Entwicklung auf dem Niveau der Steinzeit verharrt, die Zukunft gehöre der Frau. Frauen seien einfach flexibler, sozialer, kommunikativer, kurz, besser in die Zeit passend. Komisch, dass sie dann nicht schon längst am Mann vorbeigezogen sind, dass sie irgendwelcher Vehikel wie der Frauenquote bedürfen und es doch nicht packen.
Beispiel gefällig, das sehr schön die Unterschiede zwischen den Geschlechtern charakterisiert? Mann und Frau sind in einer fremden Stadt. Sie suchen ein Restaurant, ein Museum, ein Geschäft oder ähnliches. Sie haben die ungefähre Adresse, aber sie wissen nicht recht, wie dorthin gelangen. Regelmäßig wird man den Mann dabei sehen, wie er versucht mithilfe von Karte oder seinem Smartphone und dem eigenen Orientierungsvermögen den Weg dorthin allein zu finden, ganz ohne fremde Hilfe. Die Frau wird dagegen dafür plädieren, jemandem nach dem Weg zu fragen, also den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Gegenüber ihren Freundinnen und auch gegenüber ihrem Mann wird sie sich darüber mokieren, wie dickköpfig er sich doch zeige, statt einfach doch mal Fragen zu gehen. Was uns hier als Halsstarrigkeit des Mannes und als Unterlegenheit gegenüber den kommunikativen Fähigkeiten der Frau verkauft wird, zeugt von etwas ganz anderem. Nicht nur von den Unterschieden zwischen den Geschlechtern, die es objektiv nun einmal gibt, sondern vor allem davon, warum Männer erfolgreicher sind als Frauen.
Schon als unsere menschlichen Vorfahren als Jäger und Sammler durch noch weitgehend unbewohntes Gebiet streiften, musste Mann sich durchbeißen. Er musste den Weg zu guten Jagdgründen allein finden, da war niemand, den man fragen konnte, geht es hier zum Hirsch? Gibt es Wildschwein da hinten bei der großen Eiche rechts? Er musste allein den Weg zu Quellen finden oder zurück zum Lager der Sippe. Er hat so gelernt, auf sich selbst zu vertrauen, sich durchzubeißen.
Diese Fähigkeiten zeichnen ihn auch heute noch aus. Es sind Männer, die große Erfindungen machen oder erfolgreich Weltunternehmen gründen. Es sind Männer, die sich bis tief in die Nacht hinein über Jahre hinweg an einem Problem verbeißen können, dabei alles um sich herum vergessen, bis sie eine Lösung gefunden haben. Einstein konnte nicht einfach mal fragen: „Entschuldigen Sie, könnten Sie mir bitte sagen, wie ich hier zur Relativitätstheorie komme?“
Das ist ein Grund, warum Männer erfolgreicher sind als Frauen. Da helfen auch keine Quoten und keine Gleichstellungspläne. Männer weisen den Weg, Frauen fragen nach dem Weg. Männer finden Lösungen, Frauen profitieren davon. So war es schon immer, so wird es weiter sein. Neu ist nur, dass Männer sich dafür verlachen und als Auslaufmodell titulieren lassen müssen. Das vergiftet das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, die sich doch ergänzen und nicht bekriegen sollen. Eine Gesellschaft, die es darauf anlegt, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen einzuebnen, indem sie durch Quoten, leichtere Prüfungsaufgaben oder was auch immer Frauen bevorteilt und Männern Steine in den Weg wirft, wird sich nur selber schaden. Da hilft dann auch nicht mehr nach dem Weg zu fragen.
