Reden wir mal von etwas anderem, als von dem einen Krieg, den es scheinbar nur noch gibt, und der offensichtlich, glaubt man unseren Medien, alle anderen Kriege der Vergangenheit und Gegenwart weit in den Schatten stellt. Der Krieg Putins in der Ukraine.
Ja, ich weiß, man darf nicht einfach von anderen Kriegen reden. Das ist relativierend, das ist unanständig, nicht vergleichbar usw. usf. Es einem zu verbieten zeugt, wie mir aber scheinen will, vor allem von einem: einem schlechten Gewissen, vorausgesetzt natürlich, man hat eines.
Dabei drängt sich das Thema jetzt doch geradezu auf. Was mich schon lange fasziniert, sind die Kriege der USA und ihr treu ergebener NATO-Staaten gegen Afghanistan 2001, den Irak 2003 und Libyen 2011. Was war eigentlich der Zweck dieser Übung? Natürlich regierten in diesen Ländern zum Zeitpunkt des Eingreifens der USA nicht gerade lupenreine Demokraten. Aber wenn dies der Maßstab ist, müssten derzeit – und in der Vergangenheit – unzählige Kriege geführt werden. Und zumindest was den Irak und Libyen angeht, erging es den Menschen nach den Eingreifen der USA ungleich schlechter als zuvor. Vom menschlichen Leid und den Hunderttausenden Toten in diesen Ländern ganz zu schweigen. Die haben uns aber, geben wir es doch zu, damals wie heute eigentlich herzlich wenig interessiert.
Was also war der Sinn des Eingreifens? Chemiewaffen gab es nicht im Irak. Die Zeiten, als Libyen im internationalen Terrorismus eine wirklich bedeutende Rolle spielte, waren 2011 ebenso Geschichte. Ob wir nach Afghanistan schauen oder den Irak oder Libyen, überall haben wir nach dem Eingreifen der USA und ihrer Verbündeten gescheiterte Staaten, unermessliches menschliches Leid und materielle Not. Wirkliche Demokratie? Fehlanzeige.
Wenn man in Betracht zieht, dass die USA und ihre Getreuen dieses Spiel innerhalb eines Jahrzehnts gleich drei Mal durchgezogen haben, ist das umso erstaunlicher und es bleiben nur zwei Erklärungen für dieses Agieren. Beide sind gleichermaßen erschreckend. Denn angesichts der Ergebnisse dieser Außen“politik“ kann man nur zwei mögliche Szenarien annehmen, nämlich, dass
Erstens, die USA und ihre Verbündeten eben genau das wollten: Staaten, die in Not und Chaos versinken. Dann wären diese Operationen ein voller Erfolg gewesen, allerdings hätten wir es dann entgegen allen anderslautenden Beteuerungen in Washington, London oder Rom nicht mit Demokraten zu tun, sondern mit Verbrechern. Oder aber
Zweitens, die USA und ihre Verbündeten wollten in Afghanistan, Irak und Libyen wirklich das Himmelreich auf Erden schaffen und mustergültige Demokratien mal so mir nichts, dir nichts aus dem Boden stampfen und dies ist ihnen seltsamerweise gleich drei Mal hintereinander völlig misslungen. Dann hätten wir es, tut mir leid, aber da gibt es kein Beschönigen mehr, mit totalen Volltrotteln zu tun, die den Westen regieren.
Soll sich jeder selber einen Reim darauf machen und überlegen, zu welcher Theorie er neigt. Eine andere als Variante eins oder zwei zeigt sich mir allerdings nicht. Und beide scheinen mir äußerst verstörend. Alle, die Variante zwei irgendwie beruhigender finden, sollten allerdings bedenken, dass da die gleichen „Polit-Künstler“ am Werk sind, wenn es um die Energiewende und die Rettung des Weltklimas, den Kampf gegen Pandemien, den Great Reset und ja, auch die Unterstützung für die Ukraine geht. Dann vielleicht doch lieber Verbrecher statt Volltrottel, damit das eigene Land nicht auch zum Failed State wird?
Also, ich habe da generell wenig Hoffnung. In jeder Beziehung. Aber das wird sich in ein paar Jahren ja zeigen. Ich wünsche schon mal viel Spaß.
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