Fitness Tracker liegen so stark im Trend, wie noch nie zuvor. Ob als Armband, Uhr oder der Fitness Tracker am iphone. Jede Sekunde, jeder Herzschlag, jeder Schritt, jede kcal wird gespeichert und aufgezeichnet. In diesem Artikel werde ich die Fitness-Tracker genauer unter die Lupe nehmen.
Als die Fitness Tracker auf den Markt gekommen sind, war ich selbst eine begeisterte Trägerin. Ich betrieb zu diesem Zeitpunkt noch Leistungssport und es war einfach genial zu sehen: wie schnell laufe ich? Wie hoch ist meine Herzfrequenz bei einer bestimmten Geschwindigkeit?
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Heute gehe ich am liebsten ohne Uhr und Musik laufen. Da bin ich ganz bei mir, spüre meinen Körper, nehme stärker meine Umgebung war. Dadurch kann ich viel besser meine Gedanken schweifen lassen, komme jedes Mal wieder auf neue Lösungsmöglichkeiten und Ideen. Weil ich meine Laufgeschwindigkeit meinem momentanen Leistungslevel anpasse, komme ich energiereich zurück und kann sofort wieder meiner Arbeit nachgehen.
Fitness Tracker on = Körpersignale & Gefühle off
Das größte Problem das ich bei Fitness Trackern, sehe ist, dass Körpersignale nicht mehr so stark wahrgenommen werden. Der Fokus ist auf die Zahlen gerichtet. Wenn ich mir als Ziel setze 400kcal bei einem Lauf zu verbrennen, dann lenke ich meine Aufmerksamkeit darauf, es zu schaffen.
Beginnen meine Waden leicht zu verkrampfen, wird es mir zwar mein Körper signalisieren, ob ich es gleich wahrnehme – ist die Frage?
Ein weiteres Problem könnte dabei entstehen, dass ich heute mit 11 km/h Durchschnitt laufen möchte, mein Körper aber dazu nicht genug Energie hat. Ich schaffe es natürlich mit der Unterstützung des Fitness Tracker, bin danach aber sehr müde und möchte mich am liebsten hinlegen. Wäre ich jedoch nach meinem eigenen Empfinden gelaufen, hätte ich das Tempo nicht geschafft, würde mich danach aber wohler und fitter fühlen.
Die Frage ist natürlich was ist mein Ziel? Bin ich Freizeitsportler und möchte meine Fitness und mein Wohlbefinden verbessern, sollte ich eher nach meinem Körpergefühl gehen. Bin ich jedoch Leistungssportler und habe mir ein spezielles Ziel gesteckt, muss ich natürlich regelmäßig über meine Grenzen gehen um eine schnellere Verbesserung der Leistungsfähigkeit zu schaffen.
Gehe ich zu stark über meine Grenzen und blende regelmäßig meine Wehwehchen aus, werde ich wohl früher oder später mit körperlichen & mentalen Konsequenzen rechnen müssen.
Fremdbestimmt versus Selbstbestimmt
Wie oft höre ich von Menschen den Wunsch nach mehr Selbstbestimmung. Eine Mutter von zwei kleinen Kindern muss täglich bestimmte Aufgaben erfüllen. Oft bleibt nur sehr wenig Zeit für sie selbst.
Lässt sie sich dann von einem Fitness-Tracker sagen, wie viel WH sie bei einer Fitnessübung zu machen hat, hat das wohl wenig mit Selbstbestimmung zu tun. Viele würde jetzt aber sagen: ohne FT würde ich es gar nicht schaffen Bewegung zu machen.
Dann liegt es meines Erachtens wohl am Inhalt der Sporteinheit. Um langfristig mit Freude regelmäßig Ausgleichsport zu betreiben, dafür muss ich meinen Lieblingssport (Bewegung) finden.
Können Fitness-Tracker langfristig die Motivation für Bewegung steigern?
Voll motiviert und top ausgerüstet wird oft mit dem Sport begonnen. Unter dem Motto: mit dem Fitness Tracker Armband schaffe ich es diesmal ganz bestimmt dran zu bleiben. Zu Beginn schaut man sich täglich ganz stolz die Daten an: Schlafphasen, Kalorienverbrauch, tägliche Schrittanzahl, etc.
Meistens kommt dann nach 3 Wochen eine Phase, wo es nicht mehr so neu und spannend ist. Die Motivation, täglich auf eine gewisse Schrittanzahl zu kommen, schwindet langsam. Viele fragen sich vielleicht auch nach einer gewissen Zeit: Was sagen mir die verschiedenen Daten eigentlich? Ist das gut oder schlecht?
Die aufgezeichneten Daten sind meist schon so detailliert, dass man es als Laie oft gar nicht richtig versteht bzw. einem das Wissen fehlt, was sagen mir diese Werte überhaupt.
Zahlreiche Studien zeigen, dass es bei den Fitness-Tracker ähnlich wie bei den Fitnessstudio-Mitgliedschaften ist. Nur weil man sie besitzt, ist es noch keine Garantie, regelmäßig Sport zu machen.
Alleine durch Fitness-Tracker wird sich langfristig die Motivation für Bewegung nicht steigern. Dafür braucht es hauptsächlich die Wohlfühlkomponente. Macht mir die Bewegung Freude, fühle ich mich danach wohl, steigert sich dadurch mein Selbstbewusstsein – dann stehen die Chance es langfristig regelmäßig zu tun, hoch.
Mein Tipp:
Lernen Sie mit dem Fitness Tracker einen gesunden Umgang. Laufen oder bewegen Sie sich bewusst immer wieder ohne. Nehmen sie dabei bewusst ihre Atmung wahr, ihren Laufstil, ihren Armschwung, ihre Schrittlänge, Ihren Kniehub, etc.
Fazit:
Bitte lassen sie sich nicht von den Zahlen verrückt machen. Nicht die Zahlen lassen ihre Motivation wachsen, sondern das gute Gefühl während und nach dem Sport.