Auszüge aus dem Text:
Ich liege hier im Graben unter Eichenlaub
und spreche mein Gebet
Im Morgengrauen rücken wir dann vor
auf einen Feind, der nie der meine war
Und die Geschütze bellten dazu wie im Chor,
als ich die ersten Männer fallen sah
Doch ein paar Arschlöcher mit ihren Machtgelüsten
haben längst den ersten Schritt gewagt
Unser Bataillon ist längst schon aufgerieben
Nach Blut und Kotze stinkt der Wald
Wie ihr wär'n wir lieber zuhaus geblieben,
denn unser Grab ist feucht und kalt
Weil der Krieg, den ihr wolltet, gar nicht meiner ist,
aber ihr bereichert euch daran
Wie die Schachfiguren schiebt ihr uns hin und her
und alle haben Hurra geschrien
Und zuhause bleiben wieder mal die Bäuche leer,
denn nach Osten woll'n wir ziehen.
Mit euern Seilschaften könnt ihr euch gern selber ficken,
denn ich bleib' Patriot
Auszug aus dem Text:
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Ich habe sie, die Achtung vor dem Leben
Vor jeder Kreatur als höchsten Wert
Ich habe sie, Erbarmen und Vergeben
Und wo immer es ging, lieben gelehrt
Nun werdet ihr sie nicht mit Hass verderben
Kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht
Sind's wert, dafür zu töten und zu sterben
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter
Sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht
Nicht für euch und nicht als Kanonenfutter
Sie werden nicht in Reih' und Glied marschieren
Nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt
Auf einem gottverlass'nen Feld erfrieren
Während ihr euch in weiche Kissen setzt
Ich werde sie den Ungehorsam lehren
Den Widerstand und die Unbeugsamkeit
Gegen jeden Befehl aufzubegehren
Und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit
Ich werd' sie lehren, den eig'nen Weg zu gehen
Vor keinem Popanz, keinem Weltgericht
Vor keinem als sich selber g'radzustehen
Nein, meine Söhne geb' ich nicht
Denkt mal darüber nach.