Vor einigen Tagen kam es im Frankfurter Bahnhofsviertel zu einem Vorfall, bei dem ein junger Randalierer erschossen wurde. Die Bild nutzte das um Frankfurt als kaputte Stadt vorzustellen:
Tatsächlich ist das Frankfurter Bahnhofsviertel, in dem auch die mit der großen Freiheit in Hamburg, einzige geschlossene Rotlichtviertel in einer deutschen Grossstadt liegt, in den letzten Jahren deutlich verwahrlost.
In den 80er war es deutlich schlimmer. Die Junkies drückten Heroin in den Parks. An den Parktischen und Bänken hockten die Dealer und Junkies kochten ihr Heroin auf. Die Wege und Grünanlagen waren übersäht mit Spritzen und andere Utensilien. In manchen Jahren mussten fast täglich Leichen rausgeholt werden.
Aber es war eben nicht im Rotlichtviertel, sondern in den angrenzenden Parks zwischen Bahnhof, Rotlichtviertel und der Innenstadt. Damals sorgten auch die Rocker, damals die Bones, welche sich später in Hells Angels umbenannten und weitere Zuhälter die Straßen. Im Rotlichtviertel durfte keiner Ärger machen.
Die Probleme mit den Drogentoten bekam man damals mithilfe der Drückerstuben in den Griff. Diese legte man aber in den Bahnhofsviertel. Trotzdem wurde das Bahnhofsviertel mit dem Rotlichtmilieu zu einer hippen Livestyle-Viertel. Es gab ein friedliches Nebeneinander.
Als Crack kam, änderte sich das. Die Hells Angels wurden verboten, es gab ein Machtvakuum, welche sich Osteuropäer und Migranten aus muslimischen Länder eroberten. Crack ist billig und lässt sich schnell setzen. Und es hat eine weit enthemmendere Wirkung als Heroin.
Nicht das Rotlichtmilieu hat Schuld an dieser Situation. Es sind die fehlenden Gelder für mehr Polizei und vor allem ein viel zu weiches Vorgehen. Es muss zwingend viel härter vorgegangen werden, damit Polizeimaßnahmen auch Wirkung zeigen. So wie es eben früher die Rocker gemacht hatten.