Glyphosat wurde 1977 von der Firma Monsanto entdeckt. Dieses Mittel dient als Herbizid, das bedeutet, dass man damit Konkurrenzpflanzen (Unkraut) der Nutzpflanzen bekämpfen kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Herbiziden hat Glyphosat den Vorteil, dass es auch sehr effektiv gegen Gräsern wirkt.

Giftigkeit: Die direkte Giftigkeit ist sehr niedrig. Dies wird deutlich, wenn man Glyphosat mit anderen Mitteln vergleicht. Für die direkte toxische Wirkung nimmt man dafür den LD50 Wert. Dieser Wert sagt aus, dass bei oraler Verabreichung 50% der Versuchsratten sterben. Je höher der Wert, desto geringer ist die Giftigkeit. Der Wert wird in Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht angegeben. Dem habe ich den Wert bei einem 70 Kg schweren Menschen nachgestellt. Zuerst habe ich einige verschiedene Pestizide angegeben und danach einige Stoffe, die uns allen wohlbekannt sind:

Pharation (E605, Schwiegermuttergift), seit 2001 in EU verboten / Insektizid: 8 / 0,56 g

Dimethoat, in der EU teilweise verboten / Insektizid: 250 / 17,5 g

Malathion, in der EU teilweise verboten / Insektizid: 1.000 / 70 g

Azinphos-methyl, in EU verboten, erneute Zulassung wird geprüft / Insektizid: 11 / 0,77 g

DDT, verboten (in der DDR wurde noch 1983/84, 600 Tonnen DDT versprüht), baut sich sehr langsam ab (bis zu 17 Jahre): 280 / 19,6 g

Phorat / Insektizid: 2 / 0,14 g

Glufosinat, Genehmigung in EU teilweise seit 2017 abgelaufen/ Herbizid: 1.800 / 126 g

Glyphosat / Herbizid: 4.870 / 340,9 g

Anilofos,/ Herbizid: 472 / 33,0 g

Propazin, teilweise in EU nicht zugelassen / Herbizid: 3.840 / 268,8 g

Prometryn, teilweise in EU nicht zugelassen / Herbizid: 2.100 / 147,0 g

2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, 2011 wurde in der USA 14.000 Tonnen versprüht (war im Entlaubungsmittel Agent-Orange enthalten, das mit Dioxine stark belastet war) / Herbizid: 375 / 26,3 g

2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (Entlaubungsmittel) / Herbizid: 100 / 7,0 g

MCPA / Herbizid: 700 / 49,0 g

Atrazin / Herbizid: 672 / 47,0 g

Cycloxydim / Herbizid: 3.940 / 275,8 g

Sethoxydim / Herbizid: 3.200 / 224,0 g

Kupfer, Kupferverbindungen im biologischen Anbau, baut sich kaum ab / Herbizid: LD100 ? 200 / 14,0 g

------------------------------------------------------------------Glyphosat, 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure und Atrazin gehören zu den am häufigsten angewendeten Herbiziden. Im Vergleich dazu ist Glyphosat mit großen Abstand (!) das ungefährlichste Mittel das es gibt. Noch einmal zu Vergleich:

Glyphosat 340,9 g ;

2,4-Dichlorphenoxyessigsäure 26,3 g

Atrazin 47,0 g

Salz (Kochsalz) 3.000 / 210,0 g

Koffein 192 / 13,4 g

Aspirin 200 / 14,0 g

Vitamin C 11,9 / 0,83 g

Arsen 763 / 53,4 g

Wie man sieht nehmen wir ständig hochgiftige Stoffe mit dem Essen zu uns. Salz ist etwa 60 % giftiger als Glyphosat. Quellen: Wiki und das Buch „Phosphor ein Element auf Leben und Tod“.

Was mir wirklich Sorgen macht, sind die Stoffe die als Ersatz für Glyphosat verwendet werden. Diese sind erheblich giftiger, lassen sich weit schlechter abbauen und auch die Abbauprodukte sind teilweise ziemlich übel.

Es bleibt dazu festzuhalten, dass das Spritzmittel im biologischen Anbau ebenfalls ziemlich heftig ist. Kupfer zählt zu den Schwermetallen. Außerdem muss der Biobauer erheblich mehr den Boden bearbeiten, wodurch die Wildblumen ebenfalls vernichtet werden, bei erheblich höheren Aufwand an Kraftstoffverbrennung, was zudem schädlich für die Bodenlebewesen ist.

Die Halbwertszeit von Glyphosat auf den Feldern beträgt 16,5 Tage. Danach zersetzt es sich zu natürlich vorkommende Stoffe wie CO² und Phosphat, die zudem noch als wichtig für den Wachstum der Pflanzen sind.Link

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Seit kurzem wird ein großer Wirbel gemacht, weil eine Organsiation der WHO, die IARC nach Sichtung vieler Studien zu Glyphosat festgestellt hat, dass dieses Herbizid wahrscheinlich krebserregend sein könnte (Klasse 2 A). Es stellt sich aber die Frage, ob wirklich das reine Glyphosat, oder die fertigen Produkte getestet wurden. Die IARC sichtet lediglich alle verfügbare Studien und Berichte, testet aber nicht selbst. Das legt den Verdacht nahe, dass auch Studien und Berichte zu RoundUp dabei sind. In diesem Produkt ist aber grundsätzlich ein Netzmittel dabei Link, dass als möglicherweise gesundheitsgefährdend gilt (wird derzeit untersucht). Pikant an der Zusammenfassung, die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft ist, dass der CO-Autor Christopher Portier, nebenbei gegen sechsstelliges Honorar für Anwaltskanzleien, die Sammelklagen gegen Monsanto und seine Glyphosat-Mittel arbeitet. Er bestritt jedoch jegliche Interessenverquickung.Link

Klasse 1 / Krebserregend: Tabak, Luftverschmutzung, Holzstaub, Sonnenlicht, alkoholische Getränke, verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren, Strahlung durch Mobilfunk

Klasse 2 / wahrscheinlich oder möglicherweise krebserregend: rotes Fleisch, Kokosnussöl, Aloa Vera, Kaffee, Schichtarbeit, Friseurberuf, Frittieren bei hoher Temperatur, Glyphosat.

Die Einstufungen in Klasse 2 erfolgt, wenn es auch nur einen einzigen Hinweis oder Verdacht gibt, dass der Stoff oder Umstand Krebs erregen könnte. Viele dieser Einstufungen haben alleinstellungsmerkmal. Das bedeutet, dass die IARC die einzige Organisation ist, welche zu diesem Ergebniss kommt, während alle anderen anerkannten Institute zu einem gegenteiligen Ergebniss kommen. So auch im Fall des Herbizids Glyphosat.Link

Mutationen?

In Argentinien gibt es eine massive Häufung der Krebserkrankungen. Mutationen findet man aber – im Gegensatz zu den Behauptungen von Susi Blue – jedoch nicht. Es gibt eine argentinische Studie, die sich mit Mutationen beschäftigt, aber darin steht nur Pestizide allgemein. Es steht kein Wort von Glyphosat darin. Lediglich in einem Zeitungsbericht wäre dieses Wort geschrieben worden. Die vermehrte Krebserkrankungen werden mit Glyphosat in Verbindung gebracht. Aber es gibt dazu keine belastbare Untersuchungen. Die betroffenen Gegenden sind riesige Agrarflächen – Monokulturen. Diese riesigen Felder werden mit Flugzeugen besprüht. Da man Genpflanzen von Monsanto pflanzt, spritzt man nicht nur vor der Aussaat und nach der Ernte, sondern auch in allen Wachstumszyklen. Es wird berichtet, dass die Flieger auch über Schulen Glyphosat großflächig versprühen. Aber ist das nur Glyphosat? Man spritzt doch bestimmt auch Insektizide und Fungizide. Und diese sind erheblich giftiger als Glyphosat. Zudem sprüht man nur das fertige RoundUp, in dem gefährliche Netzmittel dazu gehören.Link, Link

Wie wirkt Glyphosat?

Pflanzen und auch einige Mikroorganismen gewinnen essentielle Aminosäure mithilfe eines Enzyms namens EPSPS. Dieses Enzym blockiert Glyphosat durch seine Ähnlichkeit mit einem Substrats des EPSPS.

Umwelteinfluss von Glyphosat:

Es ist nur wenig flüchtig, daher findet man es ja nach Ausbringart max. einen Meter vom Feldrand entfernt. Die Grundwassereintragung ist sehr gering, da sich Glyphosat an den Boden bindet. Die Giftigkeit ist für alle Tiere sehr gering. Lediglich durch zu große Mengen kann ein Organismus überschwemmt werden, was der Organismus nicht mehr bewältigen kann. Glyphosat wurde sogar den Umweltschützern empfohlen, weil man damit erstickende Flora lichten kann, ohne den Tieren, Fischen oder Würmern zu schaden.

Resistenzen gegen Glyphosat:

In Deutschland nicht bekannt. In Deutschland und den meisten europäischen Ländern wird Glyphosat nur vor der Aussaat verwendet, um Konkurrenzpflanzen abzutöten. Dies geschieht immer mit Spritzendüsen, die sich kurz über dem Boden befinden. Man kann somit am Acker vorbeigehen, ohne etwas einzuatmen. Selten wird Glyphosat auch kurz vor der Ernte verwendet. Das geschieht, wenn große Unkräuter zwischen den Nutzpflanzen wachsen und die Erntemaschinen damit nicht fertig werden können. Im Ausland ist das ein Problem, da man dort Genmanipulierte Nutzpflanzen hat, welche auch zwischendurch mit Glyphosat besprüht werden können. Dort macht man oft ziemlich reichhaltig Gebrauch davon, teilweise sogar großflächig mithilfe von Flugzeugen. Dazu kommt, dass man über viele Jahre hinweg immer das gleiche auf dem selben Acker pflanzt. Das führt natürlich zu Resistenzen, etwa durch Einkreuzen der DANN, die für die Resistenz der Genmanipulierte Pflanzen verantwortlich sind.Link

Glyphosat im Urin:

Ökotest fand in 3/4 aller Proben von Mehl, Brot und Nudeln Spuren von Glyphosat. Die Höchstwerte waren in Brötchen und Körner und betrugen bis zu 0,000.012 Gramm / Kilogramm. Um die EU-Grenzwerte zu erreichen müsste ein Erwachsener über 100 Kilogramm Brötchen am Tag essen. Man kann heutzutage alles in Nahrungsmittel und im menschlichen Organismus finden. Das liegt jedoch keinesfalls daran, dass unser Essen zunehmend belastet ist, sondern daran, dass die Tests immer feiner und genauer werden. In der Natur gibt es Gifte, die millionenfach gefährlicher sind. Mutterkorn z. B. hatte viele Menschen tödlich vergiftet. Man konnte sich nicht dagegen schützen. Fazit: Panikmache.Link, Link

In Kürze erscheint ein Artikel von mir, über die Wichtigkeit von Herbiziden, Dünger, Insektiziden und dergleichen – sonst müssten wir nämlich verhungern. Und dazu hab ich keine Lust.

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