Wofür benötigen wir eigentlich Strom. Diese Frage scheinen sich wirklich viele Menschen (vor allem Grüne) zu stellen. Besonders Menschen mit Solarzellen auf dem Dach scheinen sich für autark zu halten. Daher versuche ich hier eine Aufstellung zu bringen:
1. Wohnung: Fernseher, Radio, Computer, Kühlschrank, Herdplatten, Backofen, Mixer und andere Kleinhelfer, Licht, Rasierapparat und Haarschneider, Staubsauger, Bügeleisen.
2. Soviel zum Strom aus der Steckdose. Aber wir benötigen noch viel mehr Strom, wenn auch nur indirekt:
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Heizung und Warmwasser, auch bei Gas- oder Ölheizung wird Strom für die Steuerung und für die Pumpen benötigt. Wasserversorgung benötigt viele grosse Pumpen, die viele Kilometer weiter weg das Wasser fördern, erst zum Wasserwerk transportieren. Dort wird das Wasser geprüft und gegebenfalls gemischt, bevor es via Strompumpen in die Fernleitungen und dann über das Gemeindewassernetz im die Häuser gelangt. Abwasser fließt von selbst in den Kanal, wird aber in mindestens einem Hebewerk (elektrisch) angehoben und wird mehrfach geprüft.
3. Infrastruktur: Für Telefon oder Internet benötigt man Funkmasten, Provider, Server und Knotenpunkte. In und um Frankfurt gibt es mehrere Knotenpunkte. Jedes benötigt die Strommenge einer Kleinstadt. Für die Strassen benötigt man Strassenlampen, Ampel und Tankstellen. Die Zapfsäulen funktionieren mit elektrischen Pumpen.
4. Lebensmittelversorgung: Supermärkte haben viele Kühltruhen, die zudem noch oft geöffnet werden. Dazu noch die Beleuchtung, die Kartonpressen am Wareneingang, Putzmaschinen und einiges mehr. Ich schätze, dass ein einziger mittelgrosser Supermarkt den Strombedarf von 200 - 400 Wohnungen hat. Dazu kommt noch die ganze Logistik. Grosse Kühllager, mit tausenden m³ Lagerfläche. Die Lebensmittelverarbeitung, wie Kornmühlen, die zu den größten Stromverbrauchern zählen. Aber auch die Molkereien haben grosse Kühllager und natürlich auch die Milchbauern. Das Brot muss gebacken werden, Chips fritiert werden und so weiter. Hinter unserer Lebensmittelversorgung stecken enorme Energiemengen.
5. Rohstofferzeuger: Eigentlich gehören auch die Landwirte dazu, aber die habe ich oben schon angesprochen. Gemeint sind hier die Metallerzeuger wie Hochöfen, Zink-, Alu- und Kupferhütten, Zement- und Kalkbrenner, Ziegelwerke, chemische Industrie, Raffinerien, Gaswerke. Alle mit einem jeweiligen Energieverbrauch einer Kleinstadt.
6. Produkthersteller: Egal ob Kleidung, Flaschen, Folien, Autos, Maschinen. Alle Firmen zur Herstellung von Fertigungsmaschinen, als auch die Nutzer der Herstellungsmaschinen, um Produkte herzustellen. Diese Firmen bilden den Kernbereich unserer Wirtschaft. Dem wir all unseren Wohlstand, aber auch unseren Luxus verdanken. Alle brauchen Strom. Viel Strom. Individuell aber sehr stark abhängig nach Branchen und Firmengröße.
7. Stromversorger: Die Stromversorgung (und Verteilung) benötigt selbst sehr viel Strom. Bei der Verteilung ging man 2007 von Übertragungsverluste von 8-15% aus. Da durch den weiteren Aufbau der erneuerbaren Energien die Leitungslänge und Anzahl der Trafos zugenommen hat, kann man inzwischen von 15% ausgehen. Dazu noch der eigenverbrauch der Stromerzeuger selbst, wie Schaltanlagen, Regelmotoren (Beispiel Windkraftanlage: Heizung Frostschutz, etwa an den Flügeln, Verstellung der Flügel, Drehmotoren der Gondel, Messgeräte, Schaltelektronik, Transformator, Innerer Fahrstuhl). Insgesamt kann man von einen Eigenbedarf von mindestens 25% des erzeugten Stroms ausgehen (incl. Verteilung). Dies wird aber nicht, oder nur teilweise in den Daten angegeben.
Die hauseigenen Solarzellen können nur den Strombedarf von Punkt 1 abdecken. Und das auch nur bei passenden Wetter. Mit viel finanziellen Aufwand (Akkus) auch zu anderen Zeiten.
Das zeigt aber auch die tatsächlichen Probleme bei Brownouts oder gar einem Blackout.