eine sehr zynische Betrachtung.

Das Foto ist aus dem Netz

Ich habe das Buch noch nicht ganz zu Ende gelesen und ich weiß auch nicht, ob ich mir das überhaupt noch antue.

Die Rezensionen die ich bisher las, stellen dem Buch Auszeichnungen aus und bedauern zutiefst, was da einem unschuldigen Menschen angetan wurde. Ich schließe mich vollinhaltlich an. Toll gemacht, Herr Apler, großartig unterstützt: Rechtsanwalt und Autor Volker Schütz

Österreichische Justiz, quo vadis ? In den Abgrund ?

Was ist mit der vollständigen Gewährung der Akteneinsicht ? Ein wesentlicher Bestandteil des fair trial ist, alles zu erfahren, was zu einer Beweisführung und natürlich damit auch zu einer effizienten Verteidigung führen kann und muss: War offenbar net ganz so wichtig, geht ja immerhin um eine sehr lange Haftstrafe.

Feinfühligkeit und Mitgefühl mit einem Festgenommenen, quo vadis, wenn ein netter Beamter meint, Herr Apler möge sich einen Suizid überlegen.

Die Strafprozessordnung gibt Gründe an, einen Verdächtigen in U-Haft zu nehmen – gut so und auch sinnvoll. Aber bitte wo, wann und wie sollte beim Verdächtigen eine wiederholte Tatbegehung vorliegen ? Sah der StA auch seine Frau, seine Familie, seinen Hund und den Bundespräsidenten in Gefahr ? Das muss man sich erst einmal aus den Finger saugen ! Bravo !

Spurensuche, quo vadis ? In die Steinzeit ?

Jeder Krimifan und Profifernsehkonsument weiß „the first 48“ sind entscheidend. Nicht nur für die Ermittlungsergebnisse, sondern auch, um die Spuren zu sichern, die durch welche Einflüsse auch immer, verloren sind. Hier im Buch fand man es nicht notwendig, die vermeintliche Tatwaffe (die Flasche) zu sichern und die Inhalte umliegender Videokameras sicherzustellen, bevor das Material gelöscht wird.

Besuchsverbot für die nächsten Angehörigen während der ersten 3 Monate

Welchen Gefahren sah sich die Behörde ausgesetzt, wenn seine Ehefrau mit der kleinen Tochter zweimal 30 Minuten den Untersuchungshäftling besuchen darf ? Das Justizsystem zu putschen – hmmmmm !!!

Das Thema Gutachter, auch im Buch die heimlichen Richter genannt. Kann, darf und soll sein: Ein Richter ist Jurist und keine Gerichtsmediziner, Verkehrssachverständiger usw.

Das Gericht bestellt seine Gutachter und es kann natürlich auch Privatgutachter zulassen. So weit, so gut: Nur wer kann sich das leisten ? Der gute alte Stern sagte einmal „ein Mord, ein Haus“: Herr Apel und seine Familie zahlen für den Prozess und für die Gutachter bis an ihr Lebensende.

Eigentlich sollte auch Amnesty auf den Plan gerufen werden, wenn man einer in Haft befindlichen Person bei einem Transport den Toilettengang verweigert und er gezwungen ist, sich einzunässen: Das hat mir der Würde des Menschen nichts zu tun: Das ist demütigend.

Last but not least, woran ich noch meine Bissigkeit demonstrieren möchte: Die Sitzordnung im Gerichtssaal: „Suche das Geld und Du hast die Lösung“: Reporter in den ersten Sitzreihen, Familie und Freude irgendwo hinten und am Juche !

Mir ist bewusst, dass man, wenn man schreibt, seine Zeitungen bzw. seine Bücher verkaufen möchte: Zieht man das noch ins Kalkül, bleibt trotzdem noch ein hoher Berg an berechtigten Zweifel, dass hier in einem Rechtsstaat gehandelt wurde.

Quellen - pars pro toto

https://www.noen.at/niederoesterreich/chronik-gericht/der-fall-leon-522-tage-unschuldig-hinter-gittern-jetzt-spricht-der-vater-459229205

https://www.derstandard.at/story/3000000255874/vater-des-ertrunkenen-leon-man-hat-der-wahrheit-keine-chance-gegeben

https://www.spiegel.de/panorama/innsbruck-fall-leon-vater-freigesprochen-a-19f50884-970f-405c-a50d-ae63631ab8b9

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