Rom-Die Verzweiflung und die Unterdrückung in den Lagern Tinduf unter der Kontrolle der Milizen der Front Polisario machen sie zu einem fruchtbaren Boden für die Radikalisierung, schreibt der Journalist und italienische Experte für internationale Beziehungen, Mauro Indelicato, in einem Artikel, der von der Zeitschrift für politische Analyse Insideover veröffentlicht wurde.
Der italienische Journalist verweist darauf, dass es internationalen Beobachtern unmöglich ist, mit der seit mehr als 40 Jahren in Tinduf sequestrierten Bevölkerung in Kontakt zu kommen, die sehr hoher Armutsquote, dem Freiheitsentzug und der Entbehrung ihrer Grundrechte sowie der wachsenden Verzweiflung ausgeliefert ist, was diese Lager in ein Nährboden für die Radikalisierung verwandelt.
Die Verbreitung dieser dschihadistischen Gruppen, die junge Menschen aus den Lagern Tinduf anheuern, stellt eine echte Bedrohung dar, wie die Berichte internationaler Beobachter nicht nur auf lokaler Ebene, sondern in der gesamten nordafrikanischen und südafrikanischen Zone bestätigen“, betonte Herr Indelicato.
In diesem Kontext ging er auf die Risiken der Terroristengruppen in der gesamten Sahelzone ein, an das Gemetzel erinnernd, das Dschihadisten am 21. März 2021 verübt hatten und bei dem 137 Menschen in nigerianischen Dörfern an der Grenze zu Mali ums Leben kamen.
"Die fragile und zutiefst instabile Wüstenregion der Sahelzone ist ständig von der wachsenden terroristischen Aktivität separatistischer Gruppen, Milizen und Dschihadisten bedroht, die den Ehrgeiz nähren, einen echten islamischen Staat in der Region zustande zu bringen", verdeutlicht er.
In diesem Zusammenhang lenkte er die Aufmerksamkeit auf die Verbreitung krimineller Organisationen, die sich auf Drogenhandel, Entführungen, Menschenhandel und die Veruntreuung der humanitären Hilfe in dieser vom schwierigen Klima, von Armut, Korruption und Unsicherheit ausgeprägten Region spezialisiert hatten.
Im vergangenen November zeigte ein Video, das viele Bedenken aufgeworfen hatte, einen Aktivisten der Front Polisario, der die Menge in einem Ton und mit ähnlichen Sätzen wie der Rhetorik der Dschihadisten dazu aufrief, sich gegen zivile Ziele in Marokko in die Luft zu sprengen, erinnerte er daran.
Darüber hinaus sei einer der gefährlichsten Terroristen in der Sahelzone, nämlich Adnan Abu Walid al-Sahrawi, Chef der Terrororganisation des Islamischen Staates in der Großsahara, Mitglied der Front Polisario.
Der italienische Experte stellte in diesem Zusammenhang den Appell Marokkos an Algerien in den Mittelpunkt, das die Front Polisario bei sich beherbergt und finanziert, um sich an den Verhandlungstisch zu setzen, zwecks dessen eine definitive Lösung für den Konflikt um die marokkanische Sahara zu erzielen.
Er bemerkte weiter: „Marokko, das einzige stabile Land in einer von Aufständen und Bürgerkriegen geplagten Region, hat seit mehreren Jahren eine integrierte Strategie für den globalen Kampf gegen den regionalen und internationalen Terrorismus auf die Schiene gebracht, die die Faktoren in Rücksicht nimmt, die zu Radikalisierung und Terrorismus führen, eine nationale Strategie, die auf drei Säulen abstützt: einem vorbeugenden und vorausschauenden Ansatz; der Einrichtung mehrerer nationaler Entwicklungsprojekte und der Umstrukturierung des religiösen Feldes“.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com