Es scheint, dass Marokko über die jüngsten Entwicklungen im Sicherheitsrat bezüglich der Sahara-Frage unzufrieden sei. Dies geht aus der kürzlich vom Regierungssprecher Mustapha El Khalfi abgegebenen Erklärung hervor, die besagte, dass der Außenminister Nasser Bourrita den Sicherheitsrat zu den Positionen des Königreichs zu diesem Thema unterrichtet hatte.
Auf der letzten Kabinettsitzung sagte Bourita: „Marokko hat mit internationalen Stakesholder zu diesem Thema in Bezug auf die Positionen des Königreichs zum politischen Prozess im Lichte der zwei Runden Tische in Genf im Dezember 2018 und im März 2019 interagiert, insbesondere in Bezug auf die Teilnahme jeder Partei an diesen Begegnungen, auf deren Entwicklungen und auf deren Ergebnisse, aber auch sich auf das Managen durch die MINURSO sowie auf einige Ideen und unproduktive Projekte dieser Angelegenheit berufend.“
Was ärgert Marokko wirklich? ist es der Bericht des UNO-Generalsekretärs, der kürzlich dem Sicherheitsrat vorgelegt wurde, oder handelt es sich um den Resolutionsentwurf, den der US-amerikanische Federhalter zur Sahara ausgearbeitet hatte und an die Gruppe der Freunde der Sahara (Russland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und die USA) verteilt hatte?
Dem Universitätsprofessor Moussaoui Ajlaoui zufolge widersetzt sich Marokko Einigem der im Bericht von Antonio Guterres enthaltenen Ideen, insbesondere Demjenigen, der Rabat dazu auffordert, die Hindernisse zu beseitigen, die die MINURSO-Mitglieder davon abhalten, mit der lokalen Bevölkerung direkt Kontakt aufzunehmen.
Er sagte auch, dass Marokko es ablehnen könnte, die Rückkehr in den Runden Tisch in Genf anzutreten, wenn sich die anderen Parteien weiterhin in der unrealistischen und undurchführbaren Option der Selbstbestimmung festfahren, während die Resolution 2440 vom April 2018 die Notwendigkeit betonte, „eine realistische praktikable und dauerhafte politische strategische Lösung auf Kompromisswege zu erzielen“.
Dies bedeutet, dass das seitens Algeriens und der Front Polisario befürwortete Referendum nicht mehr als realistische und praktikable Option zur Beilegung des künstlichen Konflikts in der Sahara betrachtet wird, erklärte Moussaoui Ajlaoui.
In seinem letzten Bericht, der dem Sicherheitsrat eingereicht wurde, zitierte der UNO-Chef die beiden in Genf abgehaltenen Runden Tische zur Sahara und sagte, dass eine politische Lösung für diesen regionalen Konflikt möglich sei. Eine Einigung würde jedoch "einen starken politischen Willen einfordern lassen, nicht nur von den Parteien und den Nachbarstaaten, sondern auch von der internationalen Gemeinschaft", betonte Antonio Guterres.
Er forderte auch die Verlängerung des Mandats der MINURSO ohne Angabe der Dauer ein, jedoch pocht der US-Resolutionsentwurf auf einer Verlängerung um einen sechsmonatigen Zeitraum, während Frankreich innerhalb des Sicherheitsrats ein einjähriges Mandat beansprucht.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com