Rabat-Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rabat, Götz Schmidt-Bremme, bekundete, dass der seitens Marokkos unterbreitete Autonomievorschlag die „realistischste Lösung“ für den Konflikt um die marokkanische Sahara bleibe, feststellend, dass die Front Polisario heute mit einer schwierigen Situation zu hadern hat.
In einem am Dienstag herausgegebenen Videointerview mit der Zeitung Hespress.com stellte der deutsche Diplomat die Behauptung auf, dass es „schwierig sei, eine realistischere und zuverlässigere Lösung“ für den regionalen Konflikt um die Sahara zu erzielen als den seitens Marokkos unterbreiteten Autonomievorschlag, unter Verweis darauf, dass die internationale Gemeinschaft damit einverstanden sei, diesen Vorschlag als realistische und praktische Lösung einzustufen.
Desgleichen schätzte der deutsche Botschafter, dass die Verweigerung der Front Polisario, den marokkanischen Vorschlag auf Verhandlungswege anzunehmen, eine Gefahr für die Region mit der Ausbreitung des gewalttätigen Extremismus darstellen könnte, was darauf verweist, dass sich die separatistische Front momentan in einer „schwierigen Situation“ befinde und zwei sukzessive Rückschläge nicht verkraftet habe, nämlich die Ereignisse in der Pufferzone El Guerguerat und den Entscheid der Vereinigten Staaten, die Marokkanität der Sahara anzuerkennen.
Der in Rabat akkreditierte deutsche Botschafter kommentierte den US-Entscheid, die Erklärung aufstellend, er habe diese Thematik mit David Fischer, dem US-Botschafter in Marokko, erörtert und in diesem Kontext hervorgehoben, dass der Konflikt um die Sahara seit mehr als vierzig Jahren andauere und dass es jetzt höchste Zeit sei, ihn zu schlichten.
Überdies begrüßte Herr Schmidt-Bremme die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Marokko und Israel, da die Tatsache, dass seine Majestät der König Mohammed VI. den Vorsitz innerhalb des Al-Quds-Ausschusses innehat, und die Präsenz von mehr als einer Million abstämmiger Juden Marokkos in Israel alles Kanäle sind, die dies bewerkstelligen, sodass das Königreich somit eine Einwirkung auf die Frage des israelisch-palästinensischen Konflikts ausüben kann.
In diesem Sinne stellte er in den Vordergrund, dass Marokko und Deutschland dieselbe Vision der Zwei-Staaten-Lösung als Basis für die Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts teilen.
Auf eine Frage im Hinblick auf deutsche Investitionen in den südlichen Provinzen des Königreichs gab Herr Schmidt-Bremme an, dass die Regierung seines Landes deutschen Unternehmen keine Einschränkungen bzw. Richtlinien in Bezug auf diese Regionen aufbürdet, in denen sie Investitionen einspritzen möchten, nachschiebend, dass deutsche Unternehmen bereits in der Region vertreten sind.
Und um zu bestätigen, dass es keinen offiziellen deutschen Entscheid gebe, der im Rahmen der Europäischen Union (EU) einen Boykott von Investitionen in der marokkanischen Sahara einfordert, stellte er in den Mittelpunkt, dass die Partnerschaft zwischen Marokko und der EU auch die südlichen Regionen des Königreichs mit einschließt.
Bezugnehmend auf die deutsch-marokkanischen Beziehungen betonte der Diplomat, dass das Königreich der stabilste und verlässlichste Partner des Maghreb überhaupt sei, feststellend, dass die Beziehungen zwischen Berlin und Rabat „ausgezeichnet und frei von bilateralen Problemen“ seien.
In diesem Zusammenhang stellte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rabat fest, dass sich der Handel zwischen den beiden Staaten in den letzten 15 Jahren verzehnfacht hat, was darauf verweist, dass beispielsweise deutsche Unternehmen in der Region Tanger-Tetouan-Al Hoceima der COVID-19-Pandemie trotz erfolgreich waren und zur Entwicklung ihrer Produktivität und zum industriellen Gefüge der Region in 2020 beigesteuert haben.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com