Der FPÖ Brandanschlag - Meine Abrechnung

Vor einer Woche erfolgte auf die Landesgeschäftsstelle der FPÖ Niederösterreich ein Brandanschlag. Vier vermummte Gestalten warfen nachts die Fenster der Lagerhalle ein und versuchten, das Gebäude mit Molotowcocktails in Brand zu stecken. Nur der Dummheit der Täter ist es zu verdanken, dass der Anschlag relativ glimpflich endete: Einer dieser Supertypen steckte sich kurzerhand aus Blödheit selbst in Brand.

Nun, eine Woche später, kam es zur ersten Verhaftung. Die genau Identität des Täters ist noch nicht von der Polizei bekanntgegeben. Allerdings ist in einigen Medien durchgesickert, dass es sich wohl um eine Person mit abgewiesenem Asylantrag handelt. Die Mittäter sind weiterhin flüchtig, es ist aber naheliegend, dass es sich um Personen aus einem ähnlichen Milieu handelt.

Nun werden manche fragen: Wenn die Person einen abgewiesenen Asylantrag hat, warum ist die dann noch hier? Antwort: Weil das Leben oder die Gesundheit des Terroristen, und um nichts Anderes handelt es sich hier, in seinem Heimatland gefährdet ist und er darum bisher nicht abgeschoben werden konnte.

Wenn ich solche Dinge lese, verspüre ich Wut. Schlichte, einfache Wut. Mir persönlich ist es nämlich scheißegal, ob das Leben oder die Gesundheit dieses Menschen in seinem Heimatland gefährdet ist. Zuerst einsitzen und dann abschieben.

So. Was uns links denkende Menschen, und offensichtlich bin ich das wohl hier, auch wenn ich mich selber nie so gesehen hätte, gerne unterstellt wird, ist, dass wir alle Flüchtlinge für Engel halten und Zuwanderer Narrenfreiheit haben. Ich kann von mir nicht behaupten, dieser Meinung zu sein.

Aber ich versuche differenziert zu denken. Und daher möchte ich allen Lesern hier einige persönliche Gedanken und Geschichten mit auf den Weg geben.

1., Hofer schäumt und fordert die Abschiebung. Ich tue das auch. Herr Hofer tut so, als würden Kriminelle für immer in Österreich bleiben, weil wir die nicht abschieben können und fordert nun das scheinbar Undenkbare: Die Abschiebung eines Kriminellen! Das, was das Volk will!

Das ist bereits gelebte Praxis. Das BFA (Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl) hat die Möglichkeit den subsidiären Schutz aufzuheben. Das passiert zB bei Erreichen der Volljährigkeit (warum auch immer) oder wenn sich die Zustände im Heimatland gebessert haben. Und eben auch im Falle von Straffälligkeit.

Kurz und gut: So oder so wird der Herr Brandstifter sich nach dem Aberkennungsverfahren auf eine Heimreise einstellen können sobald seine Haftstrafe verbüßt ist. Unabhängig davon, was ihn nun in seinem Heimatland erwartet. Die FPÖ verlangt also nichts Anderes als das, was eine SPÖ und ÖVP schon 2014 eingerichtet haben.

2., Viele Menschen, mit denen ich zu tun habe, sind keine Österreicher. Einige gehören zu meinen besten Freunden. Ein Integrationskindergarten hat sich als Nachbar von unserem Unternehmen einquartiert und anfangs war ich sehr skeptisch. Nicht, weil das Kurden und Muslime sind sondern... KINDER! Sie sind klein, laut und quietschen. Drei Dinge, mit denen ich gar nicht klar komme.

Die Nachbarn sind die besten Nachbarn, die wir jemals hatten. Und denen wird das Leben vom österreichischen Staat nicht leicht gemacht. Kontrollen am laufenden Band und eine finanzielle Zukunft, die mehr als ungewiss sind.

Sie sind die guten Seelen des Hauses, die hier mehr für die Instandhaltung des Hauses tun als die Hausverwaltung, die dafür bezahlt wird und haben sich als eine Art Paketstation für das ganze Haus etabliert. Ich habe von diesen Nachbarn Einiges gelernt.

Erstens: Religion an sich mag zwar doof sein, aber wenn man ALLE Religionen gleichzeitig feiert, dann ist das Jahr voll mit Gründen, sich mit Mehlspeise vollzustopfen, die sie gerne und überreichlich an die Nachbarn verteilen.

Zweitens: Kinder sind gar nicht sooo quietschig. Und Mädchen fahren genauso auf Technik ab wie Jungs. Wenn was brummt, surrt, sich bewegt und Krawall macht, ist jedes Kind, egal ob Mädel oder Bub, egal ob aus österrichischer oder syrischer Familie, hellauf begeistert.

Der österreichische Staat hat die Pflicht uns, alle die hier leben, vor Kriminellen zu schützen. Er hat aber auch die Pflicht Asylwerber, Flüchtlinge und Migranten eine faire Chance zu geben. Wenn ich in der UBahn sehe das alte Damen ihre Handtasche gefühlt 25x um das Handgelenk wickeln, wenn ein offensichtlicher Migrant sich zu ihnen in die Nähe setzt, muss ich schmunzeln obwohl es traurig ist. Keiner von uns kann aus seiner Haut. Ich nicht. Ihr nicht.

Und an Tagen wie diesen verspüre ich natürlich Wut. Wut auf jene die unseren Rechtsstaat mit Füßen treten.

Aber ich mahne mich zur Fairness. Die Mehrheit der Menschen die nach Österreich kommt sind ganz normale Leute die einfach nur in einem sozial sicheren Land leben möchten. Kann ich ihnen das verdenken? Und einige dieser Menschen sind sogar richtig nett!

Ich werde mir von einer FPÖ nicht meine Freunde nehmen lassen weil ich Angst habe und Wut empfinde.

Ich werde mir von einer FPÖ nicht meine Nachbarn nehmen lassen weil ich Angst habe und Wut empfinde.

Und schon gar nicht lasse ich mir die kurdisch modernisierte Fassung des Osterbrauchs nehmen mit den damit verbundenen Mehlspeisen nur weil ich Angst habe und Wut empfinde.

Danke für Eure Aufmerksamkeit

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