Der Umgang mit dem Terror - eine Bewertung der Lager

Auf die Idee gebracht das zu schreiben hat mich eine Mitbloggerin der ich an dieser Stelle danken muss. Sie hat mich dazu veranlasst nun doch ein paar Gedanken zu den diversen Lagern hier auf FuF zu schreiben. Zumindest so wie es sich mir darstellt. Damit werde ich mich mal wieder hochbeliebt machen :)

Die Pietätlosen

Die Pietätlosen ziehen eine gewisse grimmige Befriedigung aus dem Terrorakt. Denn sie haben es schon immer gewusst. Wenn man damit noch Follower, Klicks, Geld, Bandbreite oder was auch immer gewinnen kann: Umso besser. Natürlich tragisch für die Opfer aber wenn der Rest der Welt auf den Rat der Pietätlosen gehört hätten, wären wir ja jetzt gar nicht in der Patsche stimmts?

Die Hardcore-Rechten

Für die Hardcore-Rechten ist die Sache klar: Alles links von ihm ist an der Tragödie Schuld. Das alles wäre nie passiert wenn wir nur keine Flüchtlinge aufgenommen hätten. Das der Täter gar nicht aus Nordafrika kommt stört sie nicht denn wer will sich schon von Fakten irritieren lassen wenn doch die Meinung schon feststeht?

Was den Hardcore-Rechten von den Pietätlosen unterscheidet ist, dass ihm die Intelligenz fehlt aus der Sache für sich einen Profit zu schlagen.

Die mit zweierlei Maß messenden

Vor wenigen Wochen durfte man noch von diesen Personen lesen wie sicher Länder wie Syrien und der Irak doch seien. Und das es doch gar keine Legitimation gäbe aus diesen Ländern weg zu wollen.

Heute schreiben sie man solle sich am Klo einsperren und das Haus nicht verlassen. Wie diese beiden Überzeugungen nebeneinander im selben Gehirn Platz haben erschließt sich mir nicht restlos. Und nur damit Klarheit herrscht: Ich mache mich nicht über die Ängste dieser Menschen lustig. Ich bin selbst verunsichert. Was mich stört ist, dass man anderen Menschen die genau die gleiche Angst haben, die in ihrem Land teilweise jeden Monat einen Anschlag haben, diese abspricht und sagt: "Das ist doch kein Grund das Land zu verlassen. Ist doch total sicher bei euch"

Die Quasi-Rechten / Quasi-Linken

Oder auch: Die vernünftige Mitte. Die vernünftige Mitte hat lange darauf hingewiesen das mit Zuwanderung nicht nur Chancen sondern auch Probleme kommen.

Ob man auf FuF rechts oder links ist, ist eine reine Frage des Blickwinkels und des Threads den man gerade schreibt. Für die Hardcorerechten ist man ein verkackter Linker. Für die Hardcore-Linken ein verkackter Nazi. Das einzige worin sich sowohl die Hardcore-Rechten als auch die Hardcore-Linken einig sind ist, dass die vernünftige Mitte für alle Probleme der Erde verantwortlich ist. Nun. So sei es eben.

Die Hardcore-Linken

Welche Motive hatte der Täter? Er hatte sicher eine schwere Jugend?`Und dann diese Plakate der FPÖ, und diese Karikaturen von Charly, und generell wie wenig wir den Islam nun als Teil von Europa akzeptieren... Und wie viel mehr wir doch tun könnten und hätten tun sollen um diesen Täter von seiner vielleicht nicht total begründeten, aber doch sehr nachvollziehbaren Tat abzuhalten!

Der Klugscheisser der 99% der hier Postenden einen IQ um die 80 attestiert

Natürlich darf auch eine Kategorie für mich selbst nicht fehlen. Was verspreche ich mir überhaupt von dieser Kategorisierung und Schubladisierung? Ein In-Sich-Gehen der Angesprochenen? Die Angesprochenen werden meinen Blog kaum lesen denn dafür sind unsere Ansichten zu konträr. Ein aufeinander zugehen in einer Frage die eine Generationenfrage ist? Das wird nicht passieren denn die Fronten sind verhärtet und die Vertreter der Vernunft werden nach und nach zwischen den Fronten zerrieben. Wäre FuF ein Krieg wäre man über das Stadium an dem man Gefangene nimmt längst hinaus. Vielleicht aber eine Botschaft an alle hier:

Niemand von uns hat Schuld an diesem Terrorakt oder vergleichbaren Terrorakten. Niemand von uns wäre in der Lage gewesen sie zu verhindern. Schuld an den Terrorakten haben geistesgestörte Mörder die sich entschlossen haben aus einer verqueren Weltsicht heraus unschuldige Menschen abzuschlachten. Niemand hier in diesem Forum, egal wie sehr rechts oder links man auch immer sein mag hätte diese Tat zugelassen wäre es in unserer Macht gestanden das zu verhindern. Es stand aber nicht in unserer Macht. Der Staat als Ganzer hat einen Fehler gemacht. Wo viele Menschen zusammen arbeiten werden immer Fehler passieren. Manchmal furchtbare. Schuldzuweisungen, egal von welcher Seite instrumentalisieren nur die Opfer von diesem schrecklichen Terrorakt und helfen niemandem.

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Ttavoc

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Iris123

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