Der Chef des Wiener Flughafen sagt wir müssen die AUA retten weil wir sonst den Wirtschaftsstandort Österreich ruinieren.
Als Argument dafür führt er an, dass sich in und um Wien andere Unternehmen befinden die von hier aus Osteuropa betreuen. Er impliziert: Fällt die AUA - fallen diese Unternehmen. Weil die ja alle die AUA brauchen.
Als Erstes möchte ich mal dazu sagen das viele dieser Unternehmen, im Gegensatz zur AUA, österreichische Unternehmen sind die ebenfalls mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Diese Unternehmen vor den Karren zu spannen weil der Wiener Flughafen seine Felle davonschwimmen sieht ist unfair.
Der Chef des Flughafen Wiens steht vor drei Problemen:
1., Die AUA ist sein Hauptkunde. Darum hat er natürlich ein vitales Interesse die AUA zu retten. Idealerweise ohne dabei selber auch nur einen Euro hinzulegen.
2., Die EU möchte das Flughafentarife europaweit zentralisiert und standardisiert werden. Das ist in meinen Augen ein Schuss ins Knie denn in Rumänien hat der Flughafen sicher andere Auslagen als in Deutschland oder Österreich. Ein Problem ist es aber dennoch.
3., Der Flughafen Wien ist keine Insel. Sollte Politik tatsächlich beginnen Fluglinien fallen zu lassen, die AUA ist ja nicht die einzige die Probleme hat, werden die Anteile die der Flughafen Wien an anderen Flughäfen hält stark an Wert verlieren.
Es geht hier um Geld. Um sehr viel Geld. Und der Hauptgeschädigte in Österreich wäre der Wiener Flughafen. Wenn der Wiener Flughafen die AUA retten möchte - bitte gerne - aber nicht auf meine Kosten als Steuerzahler.
Fassen wir mal zusammen:
1., Die AUA hätte gerne 410 Millionen Euro als Kredit und 267 Millionen geschenkt. Als 100% deutsches Unternehmen das den Namen "Austria" nur im Namen trägt weil uns jeder für den sympathischen Nachbarn von Deutschland hält.
2., Im Gegensatz für dieses Geld bekommen wir als Staat - rein gar nichts. Die Lufthansa schließt eine staatliche Einflußnahme oder Beteiligung komplett aus.
Gut. Dann schickt die AUA bitte in die Insolvenz. Wenn Österreich als Staat an der AUA gelegen ist können wir sie dann aus der Konkursmasse kaufen und verstaatlichen. Wäre auch eine Lösung.
Denn: Wie die Lufthansa gedenkt das Geld zurück zu zahlen, darauf bleibt sie uns ebenfalls zufriedenstellende Antworten schuldig.
Mit den mächtigen Gewinnen der AUA jedenfalls nicht: Die strauchelte bereits 2019 mit einem Gweinn von 19 Millionen. Keine Katastrophe weil Gewinn ist Gewinn aber: Auf die Art würde es 20 Jahre dauern das Geld zurückzuzahlen und das auch nur wenn wir von einer 0% Verzinsung ausgehen. Den "Plan" 90 Millionen Euro pro Jahr zurückzuzahlen darf man nämlich getrost ins Reich der Utopie verfrachten: Diese Jahresgewinne fuhr die AUA in den letzten 10 Jahren gerade 2x ein. Das Geld, wenn wir es denn ausgeben, sehen wir für lange Zeit nicht wieder. Wenn überhaupt.
Aber so kennt man sie die deutschen "Topmanager": Gewinne werden privatisiert und da hat der Staat - und die Steuerzahler - schön die Goschn zum halten.
Verluste werden verstaatlicht. Aber auch da darf der Staat - und damit wieder die Steuerzahler - schön die Goschn halten.
Ich hoffe unsere Regierung erinnert sich an das geflügelte österreichische Sprichwort: "Wer zahlt schafft an" Die Deutschen würden uns gerne für ihren Unsinn zahlen lassen. Und wir dürfen, wenn es nach den Deutschen geht, die Goschn halten.