"... was wir auch gefunden haben sind konkrete Vorhaben zur Schwächung und letztendlich auch Zerschlagung der Korruptionsstaatsanwaltschaft"

"... das Alles zeichnet für mich ein Bild, dass es in der Vergangenheit den Versuch gegeben hat durch die Politik auf die Justiz Einfluss zu nehmen"

"Das Justizministerium sei zwar insgesamt im internationalen Vergleich sehr kompetent aber es gäbe doch eine Zweiklassenjustiz..."

"...Personen öffentlicher Prominzenz unterliegen anderen Verfahrensregeln in der Strafprozessordnung als Normalbürger"

"...die Zweiklassenjustiz ist leider Gottes de facto vorhanden und zwar weil sie im Gesetz schon definiert ist und zwar da wo es um Personen des öffentlichen Lebens geht".

- Wortmeldungen und Zusammenfassungen der Mitglieder der Kreutner-Kommission zu Untersuchungen des Systems Pilnacek nach dessen Tod

In Österreich kennt wahrscheinlich jeder Christian Pilnacek. In Deutschland weniger und das ist auch nachvollziehbar. Der Mann der, mutmaßlich, als verlängerter Arm der ÖVP ein Schattenimperium in der österreichischen Justiz führte arbeitete im Hintergrund. Über seinen Tisch wanderten alle großen Fälle die unsere Medienlandschaft erschütterte. Und die Vorwürfe sind schwer. Sie gehen in die Richtung, dass die ÖVP über ihn Verfahren "abdrehen" wollte. Auf seinem Laptop fanden sich nach seinem Tod Dokumente und Unterlagen zu Verfahren auf die Pilnacek, der 2021 suspendiert wurde, gar keinen Zugriff hätte haben dürfen.

"Es geht einfach nicht. Wir leben in einem Rechtsstaat!" - Pilnacek

Wenige Tage vor seinem Tod klagte er unter Freunden sein Leid. Bei Wein und italienischem Essen lässt er kein gutes Wort über die Partei der er lange nahe stand. Die ÖVP, hier insbesondere Sobotka.

Einer seiner Freunde entschied sich das Gespräch geheim aufzunehmen.

Die Aufnahme ist eine politische Bombe. Es geht darum, dass Pilnacek seinen Einfluss nutzen sollte um Verfahren abzudrehen und Hausdurchsuchungen verhindern soll. Er weigerte sich laut eigener Aussage.

"Die können froh sein, dass ich gewisse Dinge nicht sage." Selbst wenn er das vorgehabt hätte würde es dazu nie mehr kommen. Wenige Monate später wird Pilnacek tot aufgefunden. Angeblich ertrunken. In einem flachen Seitenarm der Donau.

Sebastian Kurz ein, mutmaßlich korrupter, Exbundeskanzler, stellte direkt fest dass es Selbstmord war. Wie er dazu kam? Das weiß niemand. Sebastian Kurz stand den Medien für weitere Fragen nicht zur Verfügung. Das Narrativ wurde aber anscheinend direkt von ÖVP-nahen Medien und der Justiz übernommen.

Was die Justiz uns verkaufen will

Wenn man den Untersuchungen der österreichischen Justiz glauben darf dann nahm sich Pilnacek das Leben indem er sich in einem Seitenarm der Donau der kaum Wasser führt ertränkte. Er wurde auf dem Rücken liegend im flachen Wasser gefunden.

Soweit die "Fakten". Was jedoch ungeklärt bleibt:

- Warum wurden die Ergebnisse des Autopsieberichts verfälscht und wer hat dies zu verantworten?

- Warum wird den schweren Abwehrverletzungen die Christian Pilnacek aufwies keine Rolle in Pilnaceks Tod zugemessen?

- Warum wurde das Handy von Pilnacek ungeprüft an die Ex-Frau gegeben die es mit einem Bunsenbrenner vernichtete?

- Warum wurde der aktuellen Lebensgefährtin von Pilnacek vom Polizeipräsidenten angeblich empfohlen den Laptop zu vernichten? Ein Vorschlag dem sie nicht nachkam: Sie gab den Laptop an die Presse weiter. Sie wurde darauf hin vom Polizeipräsidenten verklagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

- Warum bestand, laut Notärztin, massiver Widerstand von Seiten der Polizei eine Obduktion durchzuführen?

- Und wie zum Geier kann man Wasser ertränken indem man sich auf den Rücken legt?

Die Polizei sagt: Ein Suizid wie er klarer nicht sein könnte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Der Gerichtsmediziner selbst ließ diese Frage offen.

Peter Pilz beauftragte zwei weitere Gerichtsmediziner sich die Unterlagen nochmal anzusehen. Beide wussten nicht vom jeweils anderen und kamen unabhängig voneinander zum selben Ergebnis:

Von einem klaren Suizid kann keine Rede sein. Der berliner Gutachter, der keinerlei Verwicklungen mit der österreichischen Politik und Justiz hat und sich entsprechend kein Blatt vor den Mund nehmen muss, geht noch einen Schritt weiter.

"Die Verletzungen an der Kopf- und Halsmusukulatur sind als Folge stumpfer, äußerer Gewalt, sehr wahrscheinlich durch Schläge, zu interpretieren. Hierzu würden die möglichen Abwehrverletzungen an linkem Unterarm und rechter Hand passen." - Prof. Dr. Michael Tsokos, ehemaliger Leiter der Gerichtsmedizin der Charité und mehrfach ausgezeichneter und geehrter Rechtsmediziner.

Mein Fazit

Wenn die Vorwürfe stimmen, es gilt die Unschuldsvermutung, dann steht natürlich die Frage im Raum ob es sich nicht um politisch motivierten, und von der österreichische Justiz vertuschten, Mord handelte. Mord an einem Menschen der der Spitzenpolitik sehr gefährlich zu werden drohte.

Wer das für absolut unmöglich hält weil das Undenkbare nicht gedacht werden darf sollte sich vor Augen führen, dass das nichts Neues wäre. 1985 versuchte der österreichische Botschafter Herbert Amry illegale österreichische Waffenxporte zu verhindern. Er starb unter mysteriösen Umständen. Der dadurch losgetretene Skandal sollte international als Noricum-Skandal bekannt werden und mit klickenden Handschellen für den Innenminister enden. Später wurde der selbe Innenminister langjähriger Präsident des Pensionistenverbands Österreichs.

Mord und dessen Vertuschung ist Österreichs Justiz und Politik alles andere als fremd gewesen. Müssen wir davon ausgehen, dass es sich nach wie vor um ein Werkzeug in der Schublade von Österreichs Politik handelt?

Es gilt, wie immer, die Unschuldsvermutung.

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SusiK

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