Was wir bisher wissen
Der Hauptverdächtige, ein Österreicher mit Wurzeln in Nordmazedonien (Also ein Nordmazedonier und damit, wahrscheinlich jemand der muslimisch-albanischen Minderheit aus Nordmazedonien* - kann man ruhig beim Namen nennen das Kind) und ein paar nicht minder beknackte Typen mit sehr ähnlichem Background (einer hat türkische Wurzeln. Also ein Türke. Auch das kann man ruhig beim Namen nennen) haben dem IS die Treue geschworen und wollten mit einem Auto in harmlose Konzertfans rasen um dann eine Bombe zu zünden. Damit ihm das gelingt hat er sich extra Blaulicht und Folgetonhorn. Er hatte auch schon Flüssigsprengstoff den er selbst hergestellt hat.
Den eigenen Tod nahm der Haupttäter dabei wissentlich in Kauf. Er rechnete damit im Zuge des Attentats von der Polizei erschossen zu werden.
*Ich werde im weiteren Blog dennoch von "Mazedonier" bzw. "Nordmazedonier" reden weil er das völkerrechtlich nach einer Aberkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft nun mal wäre. Und weil ich nicht Alles umschreiben will. Die Korrektur erfolgte auf einen (begründeten) Hinweis aus den Kommentaren.
Was die Verteidigungslinie sagt
Der Verteidiger von einem der Mittäter, Nikolas Rast, meinte dazu: "Das ist eine Aneinanderreihung von unglücklichen Zufällen" Immerhin hat der Mittäter ja am Rammstein-Konzert mitgearbeitet und da wäre nichts passiert. Aha.
Mir kommen dazu mehrere Gedanken und ich versuche sie, trotz all der berechtigten Wut die ich verspüre, die wir Alle verspüren, so gut es geht zu sortieren.
Ergänzung: Der "mutmaßliche" Haupttäter hat sein Geständnis zurück gezogen. Er bastelt halt gerne Sprengstoff, baut gerne Bomben, postet gerne mit Kampfmessern, ist halt am IS interessiert und hat halt ein Folgetonhorn. Aber welcher komplett normale 19 Jährige hat denn all das nicht?
Wie ich unsere Bundesregierung sehe
Als Erstes - und ich hätte nicht gedacht das ich das mal tun muss - muss ich unseren Bundeskanzler in Schutz nehmen. Die NEOS meinen wir seien heruntergewirtschaftet weil in Paris die olympischen Spiele stattfinden unter extremster Terrorgefahr und wir nicht einmal ein Konzern absichern können. Erstens ist Herr Nehammer nicht der Innenminister. Das Justizministerium, welches den rechtlichen Rahmen um gegen Terror vorzugehen bestimmt, wird von den Grünen gestellt. Und zweitens hat nicht die Regierung die Konzerte abgesagt. Sondern der Veranstalter. Und davor ziehe ich meinen Hut denn es war VERANTWORTUNGSVOLL das zu tun. Das man von den Plänen wusste und sie verhinderte spricht dafür, dass unsere Polizei irgendwas richtig gemacht hat. Denn sonst würden wir jetzt nicht über ein abgesagtes Konzert diskutieren sondern mehrere hundert Tote.**
Sehen wir in dem Beinahe-Terrorakt einmal eine Chance. Denn nur emotional sein bringt uns als Gesellschaft nicht vorwärts.
** Mittlerweile wissen wir, dass unsere Polizei nicht all zu viel richtig gemacht hat. Ohne die Warnungen ausländischer Dienste kurz vor knapp würden wir in dem Blog nicht über enttäuschte Konzertgänger sondern potenziell hunderte Tote reden.
Worüber wir meiner Meinung nach reden müssen
Strafen für Terroristen und Terrorsympathisanten
Hier müssen wir etwas in der Zeit zurückgehen. Zum letzten großen Anschlag in Wien als ein Mann mit nordmazedonischen Wurzeln mit einem Sturmgewehr mehrere Menschen erschoss. Der letzte Terrorpate in Österreich hat gerade mal etwas über 2 Jahre Haft gekriegt dafür dass er Menschen radikalisierte, bei Terrorvorbereitungen mithalf und einen späteren Attentäter unterstützte. Weitere zwei Angeklagte wurden zu 8 Monaten unbedingter Haft verurteilt was sie bereits in der U-Haft abgesessen hatten. Sprich: Die gingen aus dem Gericht als freie Männer. Der Waffenhändler und ein weiterer Mithelfer des Täters erhielten lebenslänglich.
So wie geht es uns mit diesen Strafen? Mir ehrlich gesagt nicht so gut. Die Hälfte von denen damals hat einen Klaps auf die Hand erhalten dafür dass sie einem Irren halfen Menschen umzubringen.
Ich glaube nicht an die Abschreckung durch hohe Strafen. Aber ich glaube das wir, als Gesellschaft, ein Recht haben unseren archaischsten Trieb befriedigt zu sehen: Den nach Rache. Und darum will ich das die im Knast verrecken. Löst das irgendwas? Wird das auch nur einen Anschlag verhindern? Nein. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt...
Entziehen der Existenzgrundlage
Wenn wir uns ansehen welchen Background der typische Terroristenspacko in Österreich hat dann: "Mit Wurzeln in XY" oder "Hat Staatsbürgerschaft XY zusätzlich zur österreichischen"
Das Allermindeste was wir tun können ist diesen Menschen die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Die scheißen auf uns? Das ist ok. Wir scheißen auf die. Mazedonien zB. ist kein EU-Land. Sobald die ihren Treueschwur beim IS ablegen, und wir wissen ja das sie das tun denn sie werden ja beobachtet, kann man ihnen die Staatsbürgerschaft aberkennen. Also nachdem man sie für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verknackt hat. Am Tag nachdem die aus dem Gefängnis bzw. Gericht wackeln können sie sich in den Flieger setzen oder in einen Flixbus. Hauptsache WEG mit denen. Und das würde gehen: Ein Österreicher mit mazedonischen Wurzeln wird wenn man ihm die österreichische Staatsbürgerschaft abnimmt nicht staatenlos. Er wird zum Mazedonier. Und damit zu jemanden den wir ganz einfach ohne großes Federlesen loswerden können.
Und nein Leute! NIEMAND hat etwas dagegen wenn man das tut! Ich zumindest habe damit KEIN Problem! Ich frage mich wozu wir Gesetze machen im Rahmen eines Anti-Terror-Pakets und dann offensichtlich dessen Möglichkeiten nicht ausreizen. Und dieses kleine, aber feine, Gesetz wurde von Schwarz-Grün beschlossen. GEGEN den Willen der FPÖ. Alle stimmten dafür. Die FPÖ dagegen.
Ok. Wir haben ein sinnvolles Gesetz das etwas bewirken könnte. Warum zum Geier wenden wir es nicht an? Vielleicht sind wir da wirklich das was manche hier als, ich nehme den Kampfbegriff mal auf auch wenn ich ihn widerlich finde "linksgrün versifft" bezeichnen. Ich tippe aber eher auf einen Mix aus Inkompetenz, Überforderung und Faulheit. Weil das Gesetz umzusetzen würde Arbeit bedeuten.
Vielleicht übersehe ich hier etwas. Vielleicht ist es einfach klüger die Leute "Zu beobachten" Zu beobachten wie sie dem IS die Treue schwören. Zu beobachten wie sie andere radikalisieren und damit das Problem verschlimmern. Zu beobachten wie sie sich illegal Blaulicht und Waffen besorgen. Zu beobachten wie sie Sprengstoff anrühren... Mir ist das ein bisschen zu viel Beobachtung und ein bisschen zu wenig Action. Und der Polizei mache ich hier keinen Vorwurf. Denn während die beobachten sind deren Ressourcen gebunden. Wenn die diese Typen verhaften dürften würden sie es tun. Da bin ich sicher.
Was treibt Menschen dazu? Was kann das Umfeld tun?
Stell dir vor du bist 19. Und du bist bereit zu sagen: "Mein Leben endet mit 19. Und es endet indem ich vorher noch ein paar hundert Leute umbringe"
Warum sind wir als Gesellschaft immer so überrascht davon wenn sowas passiert? Gabs da nicht vorher 700 Alarmsignale die im Umfeld hätten ankommen müssen? Warum sieht man zu, und damit meine ich nicht den Staat sondern wirklich das Umfeld, wie ein junger Mensch so dermaßen abgleitet dass er bereit ist so Etwas Scheußliches zu tun? Wenn ich mir viel vorstellen kann aber eines nicht: Nämlich das seine Eltern fine damit waren das ihr Kind in den Tod geht und dabei noch unschuldige Konzertgänger als Begleiter mitnehmen will.
Ich kann hier nur aus meiner Kindheit sagen: In mir ging so Einiges vor. Und meine Eltern haben auch durchaus gemerkt was in mir vorging aber sie waren hilflos und überfordert. Auch meine Lehrer sahen es. Und haben sich aus Bequemlichkeit entschieden wegzusehen weil sie dachten "Das wird schon von selber wieder" Sie sahen solange weg und überließen mich meinen Problemen, die existenziell waren, bis es im Grunde zu spät war. Und nur der Teil von mir der trotz Allem noch Herr seiner Sinne war hat damals dafür gesorgt dass ich keine furchtbare, nicht wieder gut zu machende Grenze überschritt. Ok. Ich war damals 13. Es ging um einen Mobber der mich fast in den Suizid trieb.
Und der Mazedonier ist volljährig und da kann man einen einigermaßen geeichten moralischen Kompass voraus setzen. Das soll auch keine Entschuldigung oder Verteidigung sein. Am Ende ist jede/r von uns eigenverantwortlich. Aber viel Unheil könnte verhindert werden wenn wir, das Umfeld, nicht wegsehen wenn ein Mensch immer tiefer in eine Scheiße reinrutscht die einfach nur böse enden kann.
Es muss hier gar nicht um sowas wie Attentate gehen. Ist ein Selbstmord nicht genauso tragisch? Und wie viele davon könnten verhindert werden wenn wir, das Umfeld, im richtigen Moment auf eine Person zugehen und fragen: "Möchtest du reden?"
Und nun? Hat der Terror gewonnen?
Tja. Schwer zu sagen. Das Konzert ist abgesagt. 190.000 Menschen wurde der Wille von einem Freak aufs Auge gedrückt. Ein Freak der dachte es ist angemessen in einem Land und einer Kultur die ihm Alles zu Füßen legte und Alles ermöglichte jede Menge Menschen umzubringen die nichts tun wollten außer Spaß haben. Einem Land in dem er so ein immenses Ausmaß an Freiheit und Möglichkeiten hat wie in kaum einem anderen. Aber ok: Er wollte darauf scheißen und ist damit durchgekommen. Nur weil es keine Toten gibt heißt das ja nicht, dass es keine Opfer gibt. Es sind 190.000 traurige, enttäuschte und verunsicherte Menschen die zurück bleiben.
Also ja: Der Terror hat gewonnen. Und wenn ich eines hasse dann ist es verlieren. Aber verlieren ist, auch wenn ich es nicht mag, nichts Böses. Ich hüte meine Niederlagen wie Schätze. Denn eine Niederlage kann man aus so unglaublich vielen Facetten und Blickwinkeln betrachten und melken.
Aus einem Erfolg kriegt man kaum Erkenntnisse.
Aus einer Niederlage? Eine Million. Ich hoffe das Österreich so tickt wie ich: Das wir es hassen zu verlieren aber es lieben daraus zu lernen. Wovon wir uns aber gedanklich verabschieden können: Egal wie hart wir Migrationsschrauben anziehen: Terrorakte wird es in unserer globalisierten Welt immer geben. Australien hat eins der strengsten Einwanderungsgesetze des Planeten. Und auch die haben mit Irren zu kämpfen. Und anders als Australien sitzen wir nicht auf einer gut abriegelbaren Insel im Ozean.
Abschluss und Regeln für die Kommentarsektion
So... Ich lasse die Kommentarsektion offen werde aber direkt mal klar Kante zeigen:
1., Persönliche Angriffe auf mich oder andere User werden nicht geduldet. Ich reagiere mit Löschung bzw. Sperre. Und ich werde mir willkürlich die Mittel offen halten die ich anwende. Wenn ihr der Meinung seid das was ihr schreibt könnte mich anpissen ist es vielleicht klüger etwas Anderes zu schreiben. Es sei denn ihr legt auf eine Teilnahme hier keinen Wert.
2., Wer Wörter wie "linksversifft" oder "Systemschaf" oder "Gutmensch" verwendet um ein paar Beispiele zu liefern darf sich direkt auf die stille Treppe setzen.
3., Wenn ich sehe das die Kommentare eskalieren, und um ehrlich zu sein gehe ich von einer Eskalation aus aber ich versuche sowas wie Hoffnung in euch zu setzen und das ihr erwachsene Menschen seid und euch auch so benehmen könnt, werde ich die Kommentarsektion hier dicht machen. Ich werde nicht bezahlt um Vollzeitmoderator zu spielen.
4., Wenn ihr der Meinung seid euer Kommentar könnte unter Verhetzung oder einen ähnlichen Tatbestand fallen tut er das wahrscheinlich auch. Nehmt euch ein bisschen zurück und formuliert ihn um. Ich will meine Ecke von FuF hier besenrein halten und ich WERDE sie besenrein halten.
5., Keine wilden Spekulationen. Beschränken wir uns darauf was die Medien sagen. Nicht was X und Facebook meinen. Ich beziehe mich auf APA, Kurier, Spiegel und Kleine Zeitung. X, Tiktok und Facebook sind KEINE Informationsquellen!
Das wars. Ich verbleibe... Euer Ttavoc