Ich bin Vegetarier mit starker Tendenz zu vegan aus gesundheitlichen Gründen - wegen meinem Wohlbefinden und der Gesundheit der Tiere!

Kürzlich habe ich in einem Kommentar bei dem F&F Artikel „Vegane Schnitzel und andere Perversitäten“ von Theodor Rieh einen eigenen Beitrag zu diesem Thema „angedroht“. Sehe jetzt, dass vor über einem Jahr in dieser Sache aber schon etwas von mir eingestellt wurde. Der Text hatte damals bei einigen F&F-Lesenden die Emotionen etwas hochgekocht. Doch versprochen ist versprochen! Deshalb hier noch mal etwas betreff Vegetarismus/Veganismus , jedoch überarbeitet und mit Ergänzungen.

Zur Einstimmung vorab nachstehend zwei an mich gerichtete Kommentare von damals, die zeigen, dass man von diesen Ausführungen in der F&F-Gemeinde nicht sehr erbaut war. (Das wird vermutlich heute nicht anders sein)

Miki: „Dein Beitrag ist hier etwas fehlplaziert. So als würde die Hauskatze, sprich Minka - den Mond anheulen. Du musst wissen, die FuFler hier sind zu 199,99% Fleischvertilger – und dass zum Frühstück, zu Mittag und am Abend und zwischendurch – von manche weiss ich persönlich auch Nachts, bis der Kühlschrank leer ist. Anderseits bist nicht der Erste – der über Schuldzuweisung und sinnloser Aufklärung hier versucht, sein eigenes Fleischloses Leben in den Griff zu bekommen. Ich schlage vor, du machst ne Psychotherapie, Rektalspülungen mit geronnenem Schweineschmalz und wenn das alles nicht hilft – eine Magenerweiterungs-OP, damit so ein kleines Spannferkel mit Bratapfel darin Platz hätte. Danach sieht dein verlorenes Leben in dieser Welt der mörderischen Fleichfresser – etwas besser aus. Aber was ganz wichtig ist – du wirst uns danach – auch nicht mögen hehehe…“.

Und ein Markus Andel schrieb: „Ich bin kein Fleischtiger, und dein Schreiben ist für Arsch und Friedrich. Lass die Menschen essen was sie wollen. Habe genug Fleischesser erlebt die sich gesundheitlich geschädigt haben. Habe genug Flexitarier erlebt die sich gesundheitlich geschädigt haben. Habe genug Vegetarier erlebt die sich gesundheitlich geschädigt haben. (…) Und alle haben sie sich den Körper krank gemacht, weil sie aus dem Essen eine Religion gemacht haben. Schieb dir deine Religion plus Karrotte in den Arsch und werde glücklich.“

Aber nun zur Sache. In der Tat, als meine Frau und ich vor runden 50 Jahren beschlossen uns vegetarisch zu ernähren, (Stichwort: Tiere sind unsere Freunde und Freunde essen wir nicht) war es noch “heldenhaft”, sich so zu ernähren: Es gab nichts wirklich Leckeres auf dem Markt. Die Veggie-Würstchen, noch aus England importiert, (im Deutsch-Michl-Land wurden damals kaum solche Produkte hergestellt) sahen aus wie aus rotem Plastik gemacht, rochen und schmeckten auch so. Sonst gab´s halt nur „Beilagen-Vegetarisches“, Salate, Gemüse etc.

HEUTE ist das gaaanz anders. Die Regale quellen über an tollen Veggie-Angeboten. Ob bei diesen oder bei Fleischprodukten, manches schmeckt – manches schmeckt auch nicht. Man muss nur gezielt auswählen und es richtig(!) zubereiten. Wenn man nur das blanke Schnitzel in die Pfanne haut, ob tierischer oder pflanzlicher Herkunft – es schmeckt nach nichts. Erst durch zufügen von Fett (sic, doch dies muss nicht vom Tier sein) Salz, diversen Gewürzen, einer Soße etc., kommt der gute Geschmack zustande. Das ist Fakt.

Heutzutage sind Fleischprodukte absolut entbehrlich. Angesichts all der Qualen, die Tieren bei Aufzucht, Transport und Schlachtung angetan wird, ist eine solche Ernährungsweise heutzutage einfach ein “no go” für aufgeklärte Menschen. Es ist ein Armutszeugnis menschlichen Denkens, heute noch Kadaverteile zu essen.

Der Hinweis auf Form und Anordnung der Zähne sei der Nachweis, dass der Mensch schon immer ein Karnivore/Fleischesser war, greift nicht. Denn er ist (wie ein Schwein) ein Allesfresser bzw. Omnivore mit Hang zur pflanzlichen Kost. (Siehe u.a. https://nutripunk.de/ist-der-mensch-fleischfresser-allesfresser-oder-pflanzenfresser/ )

Nur Beutegreifern, Tieren im Stande der Unschuld, steht Fleisch fressen zu. Denn einem Tiger kann man schwer zumuten seine Ernährung umzustellen und Gras, Salat oder vegetarische Alternativen zu fressen.

Der Mensch als Dornen-Krone der Schöpfung hat seinen Kopf aber nicht nur auf den Schultern, damit es ihm nicht in den Hals regnet – sondern auch um seinen (hoffentlich vorhandenen!) Verstand anzuwenden. Um infolge dann gut/böse, richtig/falsch, ethisch oder unethisch zu handeln.

Es ist schlicht ein Armutszeugnis menschlichen Denkens, heute noch Fleisch zu essen. Die Ungeheuerlichkeit ihres Tuns ist den Menschen hier offenbar gar nicht so richtig bewusst. Nur Ewiggestrige bestehen heute noch auf das Konsumieren von extra für den Verzehr gezüchteten und getöteten Tieren - und lassen dabei Hornhaut auf ihrem Empathieempfinden wuchern. “Das wurde früher so gemacht und ist heute halt immer noch so”, argumentiert man entschuldigend. Man muss hierbei nicht einmal Bosheit, oder Dummheit unterstellen - wo sich auch blanke, unbeherrschte Fleischesgier als traurige Erklärung anbietet.-

Früher hat man teils auch bei uns Hunde gegessen - heute nicht mehr. Früher hielt man sich ganz selbstverständlich Sklaven oder Leibeigene. Es gab das Recht der “ersten Nacht” für den Herrn seiner Magd, man hackte Dieben die Finger ab, oder ließ sie im Kerker verhungern. Heute tut man das alles nicht mehr - wie es auch viele frühere andere Schrecklichkeiten heute glücklicherweise nicht mehr gibt. Aussagen, „…weil es mir schmeckt“, oder „…weil ich´s mir wert bin“, oder „… keiner darf mir hier reinreden“ sind zwar Argumente, aber auch – wieder Klartext – das armselige Eingeständnis einer charakterschwachen, lebensverachtenden Einstellung.

Freunde isst man nicht auf. Und “Tierfreund” heißt unmissverständlich im Sinne des Wortes “Freund der Tiere”. So ist jeder selbsternannter “Tierfreund” faktisch keiner, solange er noch Bratwurst und Co. in sich hinein stopft.- Er ist dann vielleicht ein Katzen- oder Hundefreund – aber kein Tierfreund. Man kann doch die Objekte seines Mitleids nicht einfach aufessen!

Das Elend der sogenannten „Nutztiere“ ist hinlänglich bekannt. Doch man blendet das aus seinem Bewusstsein aus. Kommen schreckliche Filme im Fernsehen über Schlachtung, Transport etc., schalten auch in meinem Bekanntenkreis die ach so empfindsamen Seelen den Apparat aus. Aber sie unterschreiben beim nächsten Tierschutzverein-Infostand mit der rechten Hand tapfer den Protest „gegen Tiertransporte und qualvolle Schlachtung“, während von der linken Hand das Fett der Bratwurst auf die Unterschriftsliste tropft.- Schizophren.

Die einen, "Haustiere", streicheln, sogenannte "Nutztiere", fressen? Meint man etwa Schweine, Rinder, Hühner leben weniger gerne als Katzen und Hunde?

Dazu ein kleines treffliches Gedichtlein:

„Tierquälerei schmerzt dich unsäglich?

Und isst doch deinen Braten täglich?

Fleisch zu essen ist im Grund

ja weder nötig noch gesund.

Doch liebt´s der Mensch sich zu ruinieren

samt seiner Umwelt und den Tieren.“

(Wolf Martin - Kronenzeitung 04.11.1989)

Für Qualzufügung und Töten darf es keine Toleranz geben. “Wesentlich ist nicht die Zahl der Beine, die Behaarung, oder Farbe der Haut (…) Ein erwachsenes Pferd, ein Rind, oder ein erwachsener Hund sind weitaus verständiger als ein Kind, das eine Tag eine Woche, oder sogar einen Monat alt ist. Doch selbst wenn das nicht so wäre, was würde das ändern? Die Frage ist nicht, können sie denken oder sprechen, sondern - können sie leiden?" (Jeremy Bentham (1748-1832)

“Fleisch ist kein notwendiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. (…) Der Verzicht auf dieses Nahrungsmittel stellt keine unzumutbare Beschränkung der persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten dar.” Diese weisen Erkenntnisse stammen nicht etwa aus einem Vegetarierhandbuch. Sondern, man höre und staune - es sind Zitate die im Zusammenhang mit dem Schächten von Tieren, schwarz auf weiß in den Urteilsbegründungen des Oberverwaltungsgerichts Hamburg (Az. OVG Bf III 42/90 vom 14.09.92 ) und dem Bundesverwaltungsgericht Berlin (Az. 3 C 31.93 vom 15.06.95) nachzulesen sind.

Man “jettet” mit modernen “Düsenfliegern” mal kurz auf einen Einkauftrip nach Paris, flaniert modebewusst in jeweils aktuellste Klamotten gewandet, das Handy am Ohr, durch die Straßen - um sich dann nach Steinzeitmanier fettige, ungesunde Fleischstücke oder zermanschte Tierteile in Form von Würsten in den Mund zu schieben?!

Zitat eines süddeutschen Fleischkontrolleurs: “Wenn die Leute

wüssten, was sich so alles in ihrer Wurst befindet, so mancher würde sofort auf vegetarische Kost umsteigen!”

Letztlich gilt, das zeigt sich manchmal so richtig erst im Alter - das Schnitzel, das auf deinem Teller liegt, sich irgendwann als Speckgürtel um deine Hüften schmiegt!

Es ist wahrlich nicht zwingend gesund, denkt man nur an Skandale mit Salmonellen, Trichinen, Knochen, Sehnen, Würmern, Blut, Gedärmen und sonstigen ekelerregenden halbverwesten Tierabfällen in den Gammelfleischprodukten. Fleisch wächst eben nicht auf Bäumen - sondern wird als Massenware unter oft erbärmlichsten Bedingungen “erzeugt” und dann zu Billigstpreisen verramscht. Die Jugend verkraftet manches und es zeigen sich oft erst im Alter die Folgen: Fettsucht, Kreislaufprobleme, Krebs, Bluthochdruck, Schlaganfälle, Herzinfarkt, Diabetes, hohe Harnsäurewerte, Arthritis, Gicht etc.

Betreff dem Gesundheitsaspekt einer vegetarischen/veganen Ernährung siehe z.B. auch den aktuellen F&F-Artikel mit vielen Linkhinweisen von Isis123 „Sterben wir so früh, weil wir uns falsch ernähren?“ https://www.fischundfleisch.com/iris123/sterben-wir-so-frueh-weil-wir-uns-falsch-ernaehren-70845

Tiere gehören einfach nicht in den Bratentopf - Fleisch ist für den Menschen so überflüssig und schädlich wie ein Kropf! Vegetarische/vegane Ernährung ist gesund für den Menschen und lebensrettend für viele Tiere! Einfacher und effizienter kann man übrigens ernsthaften Tierschutz nicht betreiben! Für viele sogenannte „Nutztiere“ ist wahrlich Nichtsein besser als Sein - denn nur geboren werden, um als Fleischklumpen in der Bratpfanne zu landen, kann kein erstrebenswertes Ziel sein. Selbst Tierkinder, Babys, werden nicht verschont, sondern zu Lamm-, oder Kalbsbraten zerstückelt, oder als Spanferkel gegrillt.

Und wenn eine QualVERMEIDUNG schon nicht möglich erscheint, da Fleischbesessene in aller Welt süchtig nach Fleisch gieren - muss zumindest IMMER eine QualMINDERUNG bei der Schlachtung gegeben sein. Dies explizit an die Adresse von Schächt-Juden und Schächt-Muslimen gerichtet. Speziell zu diesem Thema siehe „Das betäubungslose Schächten von Tieren…“ https://wolodja51.wordpress.com/das-betaeubungslose-schaechten-von-tieren-im-focus-des-21-jahrhundert/

Tiere die bewusst(!) und vorsätzlich(!) betäubungslos abgemetzelt werden verröcheln hier qualvoll in eigenem Blut und Erbrochenem. Schlimm ein solch orthodoxer Religionsfanatismus. Toleranz findet seine Grenzen immer an der Nasenspitze des Gegenübers und dessen religiös-kultureller Vorstellung, die hier in Westeuropa auf einem Ethik-Verständnis basiert, wie von Albert Schweitzer (Ehrfurcht vor allem Leben) artikuliert.

Doch auch von christlicher Kanzel herab lässt man nur zu gerne salbadernd tierverachtende Weisheiten herab auf das schafsgeduldige Kirchenvolk regnen. (Pfaffen segnen Lammbraten zu christlichen Festen, oder zelebrieren heuchlerische „Hubertusmessen“) Verstörend, mit welch leidenschaftlicher Hingabe anthropozentrisch die Wertigkeit und Einzigartigkeit des Menschseins beständig beschworen wird.

Gerade bekennende Christen müss(t)en - wenn sie denn ihr Christsein ernst nehmen und Bibelworte nicht als Geschwätz abtun – auch die tierischen Mitgeschöpfe dieser Liebe teilhaftig werden lassen. Denn schon in der Bibel steht: „Es geht dem Menschen wie dem Vieh: Wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben alle einen Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärtsfahre und der Odem des Viehes hinab unter die Erde fahre?“ (Prediger 3: 19- 21 )

Alle Tierqualen sind für den normalen Fleischesser, der das rosa Fleisch mit Petersilie hübsch dekoriert in der beleuchteten Kühltheke angerichtet sieht, nicht erkennbar. Aber kein sog. „Nutztier“ wird beim finalen Ende zärtlich totgestreichelt.

Er hört nicht das angstvolle Stöhnen oder Schreien der Tiere, sieht nicht das Blut, die vor Angst kotenden Geschöpfe beim Schlachtvorgang. An sich gibt es praktisch keine Nutztierart, die nicht unter der Knute des Menschen ächzt und stöhnt.

Zugegeben, es wurden krasse Formulierungen von mir gebraucht. Das ganz bewusst, weil die Umstände bei der „Fleischproduktion“ auch krass, d.h. furchtbar sind. So meine persönlichen Erfahrungen vor Ort, bei Aufzucht, Haltung, Transport und Schlachtung und Schächtung von Tieren – über Jahrzehnte hinweg. (eigene Fotodokumentationen stehen zur Verfügung)

Verständlich, dass der Mensch aufjault, wenn ihm der Spiegel der Unmenschlichkeit vorgehalten wird. So wie auch ein getroffener Hund aufjault.

Nur bei absoluter Erbarmungslosigkeit und Hartleibigkeit ist natürlich jegliches Bemühen aussichtslos, ist "Hopfen und Malz" verloren.-

Es gilt: Wer 100 % erreichen will, muss überspitzt 150% fordern, um dann vielleicht 50% Erfolg zu erreichen. So wäre es angesichts der gigantischen Fleischverbrauchs realistisch gesehen schon ein Fortschritt, wenn der Fleischverzehr eingeschränkt würde – wie es früher einmal üblich war. Also wochentags fleischfrei und nur am Sonntag einen Braten auf dem Teller! Zumindest sollte man den den Fleischverbrauch drastisch REDUZIEREN. Das gilt letztlich auch für Milchprodukte, denn das Leben der Kühe ist eine nie endende Qual. Heute gibt es Hochleistungskühe, die bis zu 30 000 Liter Milch pro Jahr geben. Das sind 100 Liter pro Tag! Das Herz einer solchen Kuh muss 40 000 Liter Blut pro Tag durch das Euter pumpen. Kein Wunder, dass eine Hochleistungskuh nach wenigen Jahren vollkommen ausgemergelt ist. Das ist dann aber ein eigenständiges Thema.-

Fazit: Es gibt – wie ausgeführt – für Menschen mit Ehrfurcht vor dem Leben und speziell ernsthafte Tierfreunde, KEINE Alternative zu einer vegetarisch/veganen Lebensweise. Denn „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ (Albert Schweitzer)

Abschließend: Die meisten in diesem Forum sind nicht der Vegetarierunion zugehörig, das ist mir bekannt; das zeigen die Beiträge und Kommentare. Gerade deshalb sehe ich es als wesentlich an, dieses ernste Thema hier einmal in aller Deutlichkeit anzusprechen - denn es ist wichtig. Und man möge mir abnehmen, dass ich das nicht tue, um die F&F-Leserschaft zu provozieren oder zu „ärgern“.-

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Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, aber nur solange es lebt! (Quelle unbekannt – gefunden in den Weiten des ´www´)

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berridraun

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