Berlin, Somnium Press (sp): Er sei völlig überrascht gewesen von dem Anruf, sagte Friedrich Merz bei der eilig anberaumten Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus. Das vertrauliche Gespräch mit der Kanzlerin am gestrigen Abend habe etwa 20 Minuten gedauert und er habe deren Gründe, nun doch auf die erneute Kanzlerkandidatur zu verzichten, sehr nachvollziehbar gefunden. Sie werde jedoch bis zur Bundestagswahl im Amt bleiben und versuchen, möglichst keine weiteren Entscheidungen zu treffen, deren Tragweite sie nicht überblicken könne. Ihr Außenminister sei sowieso gerade familiär ausgelastet und Auslandsreisen werde bis September Präsident Steinmeier übernehmen, dessen Talent für’s Unverbindliche sei nun wichtiger für dieses Land, als je zuvor. Wenn es doch mal gälte, „klare Kante“ zu zeigen, werde man Sebastian Kurz aus Wien bitten, einzuspringen. Frau Merkel wolle ihren Ruhestand in der Uckermark mit der Zucht von Nelken und Primeln verbringen und die Partei danke ihr auch sehr, … irgendwie. Der Verzicht sei ein mutiger Schritt.
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Das sei zwar eine große Herausforderung, aber sie schaffe das schon. Merz habe in einer kurzen Telefonkonferenz mit dem Präsidium der CDU seine Aufstellung als Spitzenkandidat akzeptiert und sogar Horst Seehofer hätte nach einigen Schluchzern und „jo mei, Bub…“ am Telefon eine SMS geschickt. Inhalt: ein Daumen hoch, ein Zwinkersmiley, ein Herzchen und eine Maß Bier.
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Die Forschungsgruppe Wahlen ermittelte daraufhin in einer Blitzumfrage eine 21%ige Verbesserung der Unionswerte, Katja Kipping färbte sich die Haare schwarz und in China stolperte Claudia Roth über einen Sack Reis.
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Ach Mist, blöder Wecker! Ich hätte so gern gewusst, wie die Geschichte ausgeht!