Erstaunlich still war es lange Zeit in den muslimischen Kreisen hier in Deutschland, abgesehen von vielen syrischen Flüchtlingen, die mangels deutscher Sprachkenntnisse natürlich nicht so laut reden wie Bundestagsabgeordnete. Einige der syrischen Flüchtlinge waren es aber, die meiner Meinung nach am emphatischsten zum Ausdruck brachten, wie sehr sie sich für das schämen, was seit einiger Zeit vielerorts in Deutschland passiert. Als jedoch immer häufiger die Worte „Köln“, „Silvester“ und „Muslime“ in einem Satz zu lesen und in Talkshows zu hören waren, hat es dann doch einigen Vertretern der Muslime in Deutschland den Stöpsel aus der randvollen Badewanne gezogen. Die hatte sich mit der Zeit wohl so sehr mit Wut und Abscheu gegen den Westen und seine dekadente Bevölkerung gefüllt, dass wir froh sein können, nur verbal mal so richtig eine eingeschenkt zu bekommen – es haben schon anderenorts Selbstmordattentate stattgefunden, weil die Betroffenen den Stöpsel nicht fanden und ihnen niemand bei ihrem Diskurs erklärend zur Seite stand. Eine Karikatur hier, ein Jude da…es braucht ja nicht viel.
Dr. Yavuz Özoguz geht es nun hoffentlich besser, nachdem er sich seinen Frust in Form eines offenen Briefes in seinem Forum (1) von der Seele geschrieben hat. Das darf er natürlich! Verbale Ausraster, Generalverurteilungen und schrille Auslassungen der Kategorie „Alle doof, außer ich“ sind nur notorisch Rechten und Gesinnungsnazis verboten, ein Angehöriger einer weltweit verfolgten und chronisch missverstandenen aber dennoch stets friedlichen Minderheit (Muslim) darf das, und ein bisschen Facebook sind wir doch alle!
Schon seine Alles und Alle einschließende Begrüßung „Sehr verachteter Pöbel“ zeigt, hier lutscht einer an der richtigen, der süßen Seite der Erkenntnis, während wir, die „willfährigen Diener der Verbrecher, Raubtierkapitalisten, Imperialisten und Mächtigen“ nur „Angst verbreiten, Menschen gegeneinander aufhetzen und dann als lachende Dritte dastehen“. Das machen wir ja, wie er weiß, schon seit Tausenden von Jahren so, „hasserfüllt“ wie wir sind – und mit Hass kennt sich Herr Dr. Özoguz aus! Und mit dem Urheberrecht: „Man muss Euch diesbezüglich schon Respekt zollen: Wenn es um die Umsetzung von blindem Hass geht, seid Ihr Weltmeister.“ Ich vermute es ist hart für ihn, aber zum Beispiel bei dem Versuch, die Juden los zu werden, waren wir Deutschen wirklich erfolgreicher. Das werden uns die Muslime nie verzeihen – auch nicht, dass die Deutschen letztlich und zum Glück damit gescheitert sind.
"Darf ich dennoch den absoluten Restverstand Eures Hirns ansprechen, der noch nicht verkümmert ist und Euch immerhin die Gelegenheit gibt, diese hasserfüllten Dinge zu tun?" Na gut, Herr Özoguz, zurück zur Sache. Stellen Sie Ihre Fragen.
"In Köln sollen bis zu tausend Jugendliche eine ganze Reihe von Straftaten gegen Frauen begangen haben, die zweifelsohne abscheulich sind. Aber was hat das mit dem Islam zu tun?
• Seit wann dürfen Muslime Alkohol trinken, um dann alkoholisiert Straftaten zu begehen?
• Seit wann dürfen Muslime stehlen? Welche Religion erlaubt so etwas?
• Seit wann dürfen Muslime überhaupt das fremde Geschlecht berühren, geschweige denn „begrapschen“, selbst wenn sie nüchtern wären?
• Seit wann feiern Muslime Neujahr am 31.12. eines Jahres, wenn doch ihr Neujahr an einem ganz anderen Tag liegt?
Seit wann dürfen Muslime Schimpfworte gegenüber Polizisten von sich geben?
• Seit wann dürfen Muslime vergewaltigen?
• Habt Ihr euch irgendwann einmal die Frage gestellt, wie es bei maximal 1000 Personen auf dem Bahnhofsvorplatz zu 500 Strafanzeigen kommen kann?"
Özoguz spricht scheinbar für die ganze Umma, wobei mir nicht ganz klar ist, ob er sich im Fall Köln schützend vor die Tatverdächtigen wirft, weil Muslime „sowas alles ja gar nicht dürfen und ergo auch nicht tun“ oder ob er die Täter aus der Umma der Muslime durch seine Worte exkommunizieren will, weil „wirkliche Muslime so etwas niemals tun würden“*. Dabei ist die religiöse Komponente hier völlig irrelevant, weil es sich bei solchen Abscheulichkeiten in unserem Land um straf- und zivilrechtlich relevante Delikte handelt. Wir erlauben es einem katholischen Täter nicht, sich durch die Beichte von derlei Taten zu entbinden, genauso wenig einem muslimischen Täter, „Tauba zu machen“ (Buße tun), wie ‚MuslimStern‘ das auf Facebook vorgeschlagen hatte. Einem Katholiken würde so etwas in Deutschland auch nicht einfallen – nicht mal in Köln! Was also ein Muslim in Deutschland darf, Herr Özoguz, sei Ihre Sorge nicht. Auch nicht die der Sharia oder des Koran. Was ein Mensch in Deutschland darf, regeln hingegen Gesetze. Und die erlauben es hierzulande, Alkohol zu trinken (mit Einschränkungen, wie jeder Autofahrer weiß) und am 31.12. den Jahreswechsel oder den Geburtstag von Dackel Waldi zu feiern, ganz wie’s beliebt.
Die Frage nach dem „Grapschen“ und dem Umgang mit Frauen führt uns aber in eine andere Richtung. Oder wie Herr Özoguz es ausdrückt „Noch einmal appelliere ich an Euren Restverstand – auch wenn das in den meisten Fällen unter Euch vergebens sein dürfte – lasst Euch nicht aufhetzen zum Diener eines Systems, dass Euresgleichen noch mehr verachtet als diejenigen, gegen die Ihr jetzt gehetzt werdet. Schon immer war es das ultimative Mittel von Herrschern, insbesondere auf die Behüterinstinkte zu appellieren in Bezug auf Sexualdelikte. Einstmals war es der angeblich notgeile Jude, vor dem die Gesellschaft geschützt werden musste und heute ist es der notgeile Muslim.“
Diese „Jüdische Karte“ zu spielen, klappt nur in Deutschland! Das würde zum Beispiel in Kairo oder Casablanca niemandem einfallen. Schließlich hängen in vielen Köpfen in vielen arabischer Länder die „Stürmer-Kästen“ dort, wo tägliche Nachrichten angeschlagen werden. „Juden wurden fälschlicherweise bezichtigt? Nicht möglich, das ist doch alles die reine Wahrheit!“. Nur gab es den „notgeilen Juden“ stets nur im Traum des notgeilen Antisemiten, während sexuelle Belästigungen im arabischen Raum auch heute noch zur Tagesordnung gehören. Die Statistiken sind erschreckend und wären noch fürchterlicher, gälten die Aussagen der belästigen Frauen in Ägypten, Marokko oder dem Sudan so viel wie die ihrer Geschlechtsgenossinnen in Köln. 500 Anzeigen auf 1000 Männer – das könnte man in Kairo dann vielleicht schon als Etappensieg des Feminismus feiern und Alice Schwarzer würde auf dem Tahirplatz zur Feier des Tages einen BH verbrennen. Die sexuellen Übergriffe könnten also eine Folge des „freien Warenverkehrs“ sein (2), wie die Schwester von Yavuz Özoguz den unkontrollierten Zuzug von Migranten gern bezeichnet. Ob Yavuz Özoguz weiß, dass seine Schwester als stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und Merkels Flüchtlingsbeauftragte „Dienerin des Systems“ ist?
Die Ideen, Gewohnheiten und die Verzweiflung wandern offenbar mit der „Ware“ mit. „Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt.“ – Koran, Sure 2, Vers 223. Und in Sure 24 Vers 31 heißt es: „Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen - bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und dass sie ihre Tücher um ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine Beachtung schenken. Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen.“ Was bedeutet das für die „ungläubigen Frauen“ von Köln, mit ihren Blicken, Ihren Kleidern, ihrem Lachen? Was bedeutet es aber auch für eine Jesidin oder Christin, die in Rakkah auf dem Sklavenmarkt verkauft wird? Muslime grapschen, stehlen und vergewaltigen nicht? Weil sie das nicht dürfen, oder dürfen sie das vielleicht nur dann, wenn sie dazu aufgefordert werden? Was sagt wohl der Prophet dazu? Sind Grapscher, Vergewaltiger und Sklavenhalter vielleicht keine „echten Muslime“?* Fördert die rigide Geschlechtertrennung im traditionellen Islam die Tugend, oder doch eher die Verzweiflung?
Und Yavuz Özoguz fährt fort: „Währenddessen vergesst Ihr, warum es überhaupt Flüchtlinge gibt, weil nämlich Eure Machthaber im Windschatten Eurer Schandtaten (Anzünden von Flüchtlingsheimen, Demonstrationen zum Schutz des Abendlandes vor der Islamisierung, Krawalle und Aufbau muslimfreier Zonen) problemlos weiterhin Waffen an die Verbrecher unserer Zeit liefern können.“ Ich muss hier kurz einhaken und sanft widersprechen. Kein einziges muslimisches Land braucht die Waffen des Westens, um seine Verbrecherregime groß und stark werden zu lassen. Ja, wir liefern Waffen. Sogar an die Saudis – und das ist mit Sicherheit eines der schlimmsten Verbrecherregime, die die Welt je gesehen hat. Aber wir haben es ja auch anders versucht. Den Iran haben wir sogar boykottiert – mit dem Ergebnis, dass die Mullahs sich ihre Waffen selbst bauten oder an der Entwicklung arbeiteten. Um Menschen zu töten braucht man übrigens keine Atombombe. Es reicht eine AK47, ein Baukran oder ein Küchenmesser. Nee, nee, lieber Herr Özoguz. Am erfolgreichsten beim zerstören muslimischer Gesellschaften sind immer noch die Muslime selbst – und das wissen die Muslime auch. Deshalb fliehen sie aus dem zerstörten Syrien oder Libyen ja auch nach Europa und nicht nach Kairo. Und das sind ja nicht nur ungebildete Menschen, sondern auch Ärzte und Ingenieure, das weiß ich aus den Tagesthemen.
„Anstatt dass Ihr Euch um die wahren Probleme des Landes kümmert, anstelle des wahren Einsatzes für Gerechtigkeit, anstelle des Protestes gegen eine Weltwirtschaftsordnung, bei dem die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, verprügelt ihr jetzt Muslime, verbal und mit Fäusten. Ihr seid der Abschaum einer jeden Gesellschaft und Garant für die Existenz und Fortbestand der Verbrechersysteme in dieser Welt.“ Ich komme nicht mehr mit, ehrlich, das geht mir zu schnell. Wenn jemand an meinen „Restverstand“ appelliert, mich Abschaum nennt und glaubt, im Namen der Menschlichkeit zu mir zu sprechen, quittieren meine Synapsen den Dienst. „Wahre Gerechtigkeit“, „Wahre Religion“, immer das ganz große Rad drehen…das ist doch etwas zu viel Himmel und zu wenig Erde für mich. Es kann aber auch sein, dass ich einfach nur misstrauisch gegenüber Menschen bin, die mir eine „Absolute Wahrheit“ verkaufen wollen. Danach suchen, gern! Aber finden? Man kann 30 Jahre in Richtung Horizont gehen, erreicht ihn aber nie! Natürlich ist es zu kritisieren, dass „…die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden“. Diese schlimme Entwicklungsrichtung gab es übrigens auch in der Sowjetunion, dem Kalifat oder im osmanischen Reich, das ist keine Erfindung oder eine bewusste Steuerung des „dekadenten Westens“. Natürlich ist es auch grundfalsch, Muslime zu verprügeln – hier wie in Riad. Nur wird solches Tun hier von der Justiz verfolgt, während es in Riad (und nicht nur dort) die Justiz selbst ist, die prügelt. Oder, um Sie etwas freier zu interpretieren, Herr Özoguz: Welchem Deutschen ist es erlaubt, Muslime zu verprügeln? Kommen Sie mir also nicht mit Kritik an einer Weltwirtschaftsordnung, von der Sie offensichtlich so viel verstehen, wie ich von Verfahrenstechnik!
Sie hätten zum Beispiel nach Ihrer Hadsch in Mekka bleiben können und ihre Gedanken von der „Wahren Gerechtigkeit“ dort in die Tat umsetzten können. Was müssen Sie für ein Märtyrer sein, wenn Sie trotz unseres unerträglichen kapitalistischen Systems nach Deutschland zurückgekehrt sind!
Es waren nicht „Muslime“, über deren Taten sich Deutschland seit Wochen so lautstark aufregt. Es waren das Umfeld und politisches Versagen unserer Regierung, die diese Taten möglich machten. Dass es sich (wahrscheinlich) um Muslime handelte, ist nur ein „M“ in der Kette.
Es sind nicht nur Bürgerkriegsopfer, die nach Deutschland kamen und kommen, das Fazit aus der Silvesternacht von Köln könnte man vielleicht etwas überspitzt so zusammenfassen: Mann, Macho, Muslim, Migrant (from) Maghreb, meats Mama Merkel’s Machtanspruch - das System M.
Herr Özoguz, für Ihren offenen Brief haben Sie den „Goldenen Til Schweiger am Bande, erster Klasse“ verdient. Meine Stimme haben Sie!
* Im Islam ist übrigens fast keiner mehr da, wenn man bedenkt, was und wer alles nicht zum Islam gehört: Die Selbstmordattentäter generell, die Mörder von Paris/London/Madrid, das Saudische Königshaus, die IS-Typen, Betrunkene, die Alawiten/Sunniten/Schiiten – je nach dem, wen man fragt, Al Quaida, die Taliban…alles keine Muslime, alles Missbraucher und Falschversteher. Die übrigen sind Opfer.