Sie suchen Arbeit? Kommen Sie zu uns! (Eine Stellenausschreibung)

Das erste Mal hörte ich den Begriff NGO* in der Vorbereitungsphase der EXPO2000 in Hannover. Damals ging es unter anderem um die ungleichgewichtete Entwicklung von „Nord und Süd“, welche deshalb einen „Dialog“ führen sollten, um sich gleichgewichteter zu entwickeln. Dass damit nicht Niedersachsen und Bayern gemeint waren, versteht sich von selbst. Diverse Organisationen befassten sich auf Tagungen, Kolloquien, Ausstellungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit den Problemen der ungleichen Nord-Süd-Welt, überwachten Fortschritte, definierten Ziele, tagten auf Tagungen, presseerklärten der Presse und sorgen durch die Verdauung von Kaffee und Keksen und die Verbrennung von Diesel, Benzin und Kerosin für die Steigerung des BIP. Gut gemacht! Die EXPO war vorüber, die Fördertöpfe waren restlos ausgeschleckt und die Nord-Süd-NGO’s versanken im Malstrom der Bedeutungslosigkeit. Niemand außer ihren Mitarbeitern hat sie vermisst, niemand erinnert sich an deren Ziele oder dafür, was aus den Zielen wurde. Aber NGO’s waren toll – und das blieben sie auch!

Wär das nicht auch was für Sie, liebe Leserin, lieber Leser?

Haben Sie gerade Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und finden in der Wirtschaft oder der Forschung keinen Job? Suchen Sie sich eine NGO, die eine dauerhaftere Agenda hat! Am besten was mit Klima oder Palästina, denn von denen gibt es am meisten, sie leben am längsten und bekommen das meiste Geld. Geld, das auch Ihnen zu gute kommen kann, gönnen Sie sich mal was! Tun Sie was für Ihre Karriere!

Für die Klima-NGO’s werden z. B. alle paar Jahre große Konferenzen und „Protokolle“ aus dem Boden gestampft, an deren Verwirklichung, Präzisierung, Kontrolle, Weiterentwicklungen und Interpretation ganze Heerscharen von NGO-Mitarbeitern gemeinsam mit echten Regierungen jahrelang klimarelevant um den Globus fliegen sowie Folge- und Vorbereitungskonferenzen abhalten können. Ein Traum über den Wolken, ein Leben in schicken Hotelbetten (inclusive Minibar). Kyoto, Rio, Paris…wenn’s um den Klimaschutz geht, trifft man sich gern an Orten, die man nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt – und Klima ist ja überall und geht jeden an!

Am besten ist es aber, wenn Sie zu uns nach Palästina kommen! Hier geht es nicht um schnöde Konferenzen, nö! Hier wurden eine ganze Volkswirtschaft und ein Beinahe-Staat nach den Bedürfnissen der NGO-Industrie errichtet! Hunderttausende Mitarbeiter, Fahrer, Ackerbau- und Stadtentwicklungsprofis, Auslandskorrespondenten, Medien-Experten, Geschichtsfälscher, Photoshop-Spezialisten, Schulbuchdrucker, Hersteller von Verbrennflaggen und anderem Empörungsbedarf und viele Freiwillige sind in Palästina seit 60 Jahren rund um die Uhr beschäftigt…der Personalbedarf ist gigantisch! Und die Wachstumsraten sind es auch! Musste das UNRWA 1949 noch mit schlappen 900.000 Flüchtlingen auskommen, stehen dieser größten UNO-Teilorganisation heute mehr als 5.300.000 Flüchtlinge zur Verfügung. Und es werden immer mehr, selbst wenn dafür längst keiner mehr fliehen muss! Das Beste ist aber: Von diesen Flüchtlingen profitiert jede NGO, die in Israel und den Palästinensergebieten operiert.

Natürlich wollen Sie nur helfen, deshalb wollen Sie ja auch zu einer NGO! Und Sie helfen ja auch wirklich – nicht zuletzt sich selbst. Aber mal ehrlich, wo würden Sie lieber sein: Im Sudan oder Afghanistan, wohin in den letzten zehn Jahren pro Kopf nur 208-285 Dollar flossen und die Kugeln nur so fliegen, oder in Palästina und Israel, wo es 1.520 Dollar pro Kopf (Ihr Gehalt nicht mitgerechnet!) zu verteilen gibt und am Strand von Tel Aviv eine heiße Sarah (oder ein David) und ein kühles Eis auf Sie warten? Übrigens, psst…Sie müssen keine Angst haben, während Ihrer Arbeit das „Elend“ der Palästinensischen Bevölkerung teilen zu müssen oder gefährlicher als in Deutschland zu leben. Wir bringen Sie bequem in unseren Immobilien in Tel Aviv, Jerusalem oder Haifa unter, wenn Sie kein Jude sind, auch in Hebron oder Ramallah. Na ja, Jude sollten Sie sowieso lieber nicht sein. Wir könnten sonst für Ihre Sicherheit nicht garantieren. WiFi ist kostenlos, die israelische Küche köstlich und israelische Polizei und Armee sorgen für Ihre Sicherheit (falls sie mal in die „besetzten Gebiete“ fahren müssen) und IronDome fängt recht zuverlässig die meisten Raketen ab, welche die Hamas von unseren Fördermillionen baut und auf Israel abfeuert.

Join an Palästina-NGO, es stehen Dutzende zu Ihrer Verfügung, hier eine kleine Auswahl:

GISHA – Legal Center For Freedom Of Movement, Adalah – The Legal Center for Arab Minority Rights in Israel, Addameer – Prisoners Support and Human Rights Association, AIC – The Alternative Information Center, Active Stills – Bildreportagen aus Palästina, Adalah-NY – The New York Campaign for the Boycott of Israel, MIFTAH: The Palestinian Initiative for the Promotion of Global Dialogue & Democracy, ARCHITECTS & PLANNERS FOR JUSTICE IN PALESTINE (APJP), The Applied Research Institute – Jerusalem (ARIJ), Australians for Palestine, Anarchists against the wall, Global BDS Movement, Supporting the palestinian BDS call from within, The British Committee for the Universities of Palestine (BRICUP), Codepink – Women for peace, Corporate Watch – Tracking Corporate Complicity in the Occupation of Palestine , European Jews for a Just Peace – EJJP, Center for the Defence of the Individual, ICAHD – ‚The Israeli Committee Against House Demolition‘, IKRK (Internationales Komitee vom Roten Kreuz), if Americans knew, Jewish Voice for Peace, Jews for Justice for Palestinians, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Movement for the Civilization of Israeli Society, Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel, Palästina-Solidarität Region Basel, Popular struggle coordination comittee, Palästinakommitee Stuttgart, Wadi Hilweh Information Center – Silwan, Stop The Wall, Zochrot – ‚Remembering‘, The Association for Civil Rights in Israel, American Jews for a just Peace, Al Haq, Al-Zaytouna Centre for Studies and Consultations, Badil Resource Center, Friends of Freedom and Justice, Bil‘in, Breaking the silence, B‘telem, Boykott Israeli Goods, Christian Peacemaker Teams, International Committee for Dar ElHanoun (ICDH), Deir Yassin Remembered, Negev Coexistence Forum, Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel, Sheikh Jarrah Solidarity, The Free Gaza Movement, Gaza Freedom March, Human Rights Watch, International Jewish Antizionist Network, International Solidarity Movement, Occupied Palestine, Israeli Occupation Archive, Nahostkonflikt Israel Palästina, International Women‘s Peace Service, Jordan Valley Solidarity, Flüchtlingskinder im Libanon, Library on Wheels, Machsom Watch – Womans against occupation and for human rights, Campaign to preserve the Mamilla cemetery Jerusalem,  Muzzle Watch, Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, Palästina Heute, Palestine Solidarity Compaign, Instiure for Palestine Studies, Palestine Festival of Literature, Palestinian Center for Human Rights, Peace Now, General Delegation of the PLO in Washington, Palestinian Medical Relief Society (PMRS), Applied Research Institute Jerusalem, Qumsiyeh: A Human Rights Web, Rabbis for Human Rights, Arab Jewish Partnership, Tent of Nations, Parents Circle – Families Forum, This week in palestine, Temporary International Presence in the City of Hebron, UNRWA, Uri Davis: Against Israeli Apartheid — for Freedom and Justice in Palestine, Who profits?, Washington on Middle East Affairs, Gush Shalom, Future Generation Hands Organisation (FGHA)

Wie man den Nahost-Konflikt lösen kann?

Ganz einfach: Sofort alle NGO’s aus Israel, der Westbank und Gaza abziehen. Alle. Ohne Unterschied und Ausnahme. Koffer packen, Verträge kündigen, Mitarbeiter entlassen und nach Europa zurück schicken, um hier neue NGO’s zu gründen, welche sich mit den Flüchtlingen in Europa befassen. Das sind gerade ca. 900.000 und es werden immer mehr. Ein El Dorado für die NGO-Industrie!

PS: Wenn ich in der Hamas was zu sagen hätte, würde ich auf Al Arabia Werbespots schalten um die Syrer davon anzuhalten, nach Europa zu fliehen. Die Syrische Naqbah könnte sich zu einer Bedrohung der eigenen von vor 60 Jahren auswachsen und stellt diese weit in den Schatten. Das wäre dann wirklich eine Katastrophe. Schon in Sachen PR. Die EU fördert auch Filmprojekte in Palästina, da kann man sicher was drehen. Tut was, Hamas. Das seid ihr euren europäischen Freunden schuldig, denkt an die Arbeitsplätze eurer NGO-Freunde!

*NGO (non-governmental organization), die

Eine Gruppe von (meist) westlichen Menschen, die sich in ihnen oft fachfremden Bereichen mit der Beseitigung eines gefühlten Missstandes befassen, den ihr Geldgeber zu seiner Herzensangelegenheit erklärt hat. (siehe Söldner). Eine bipolare Störung und ein ausgeprägter Schwarz/Weiß-Blick auf den Gegenstand ihres Interesses ist dabei von Vorteil, ein klares Feindbild (meist Israel oder die Erderwärmung) und die bedingungslose Unterstützung der anderen Seite (meist Palästina oder eine 2°C-Begrenzung der Erderwärmung) ist Voraussetzung für eine andauernde Tätigkeit. Ein positiver Rückkopplungseffekt zwischen fließender Geldmenge und individueller Einkommenssituation der NGO-Mitarbeiter ist von Vorteil (siehe Söldner). Je weniger aggressiv der erklärte Feind dem NGO-Mitarbeitern gegenüber auftritt, (Israel, Weltklima), umso mehr NGO’s weiden auf den Wiesen des Geldgebers.

Viele NGO’s sind daher heute nichts anderes als die Löffel-Ablecker ihrer Sponsoren und fungieren als deren Alibi-Beschaffer. Parteien oder „parteinahe Stiftungen“ wie die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU), Heinrich-Böll-Stiftung (Grüne), Rosa-Luxemburg-Stiftung (Linke), Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD) usw. sind die größten Geldgeber. Jede dieser Parteien würde vehement abstreiten, sich z. B. in die inneren Angelegenheiten Israels einzumischen. Das stimmt natürlich, so etwas würden sie nie tun! Sie tun es indirekt über Stiftungen und die NGO’s, denen ihre Stiftungen das Geld dafür geben. Und wenn die Mittel nicht über die Parteien fließen, dann in noch größerem Maße und noch weniger kontrollierbar über EU und EU-Kommission. In jedem Fall zahlt das aber der Steuerzahler, egal über wie viele Konten die Gelder verschoben werden. Palästina produziert nichts, und das wenige dass dort hergestellt wird, fällt noch den „Boykottiert Israel“ Schreiern zum Opfer. Palästina existiert nur als gigantischer NGO-Selbstbedienungsladen für die dort lebenden Araber und ihre amerikanischen und europäischen NGO-Helfershelfer.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:16

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