Ich bin heute über einen Spiegel-Artikel aus dem Jahre '65 gestolpert, mit dem Titel "Der häßliche Neger".
Vorangestellt ist dem Artikel ein geradezu prophetisches Zitat des Dichters James Baldwin*: "'Die Neger dieses Landes werden möglicherweise nie an die Macht kommen, aber sie haben Einfluß genug, das Chaos hereinbrechen zu lassen.' Negerdichter James Baldwin"
Es geht um einen sogenannten "Negeraufstand" in Los Angeles, wenige Tage nachdem Präsident Johnson ein Wahlrechtsgesetz unterzeichnete, das die historische Kampf-Forderung der Farbigen nach Gleichstellung mit den weißen Wahlbürgern erfüllte. Zu beklagen waren Dutzende Tote, Hunderte Verletzte, enorme Sachschäden, Brandstiftungen, Plünderungen. Es "heizten die Neger in der 'Stadt der Engel' die Hölle an", so wird berichtet.
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Die Mordlust und Zerstörungswut erreichte ein Ausmaß, daß selbst der "Negerführer und Friedensnobelpreisträger Martin Luther King" die kalifornische Regierung aufforderte, den Aufruhr mit "voller Polizeigewalt" niederzuschlagen.
Die "Riots" der vergangenen Tage erinnern sehr stark an die Vorkommnisse aus dem Jahre '65. Wieder diese blindwütige Zerstörungslust, brennender Hass - ausgelöst diesmal nicht von einem historischen Meilenstein in der Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß, sondern von dem tödlichen Fehlverhalten eines weißen Polizisten bei der Festnahme eines - wie man jetzt weiß - Gewohnheitsverbrechers.
Ist das eine Art kulturelle Konstante? Wie sonst kann man sich dieses quasi kollektive blindwütige Ausrasten ohne Sinn und Verstand erklären?
* Hier mit Marlon Brando und anderen in einer Gesprächsrunde zum Thema Civil Rights - https://www.youtube.com/watch?v=ZjZBZxPk4Pc