Was in diesen Tagen in Linz zum Thema Armutsbekämpfung passiert kann sich sehen lassen - allerdings im negativen Sinn...
Armenbekämpfung anstelle von Armutsbekämpfung
"Sektorale" Betteleiverbote sollen das makellose Stadtbild für Reich und Schön erhalten. Hinter den (Innen-)stadtgrenzen dürfen die Leute dann ruhig betteln - oder eben verrecken. Anstatt sich mit den Ursachen auseinander zu setzen warum Menschen überhaupt erst in Notsituationen geraten und auf Hilfe anderer angewiesen sind, oder warum Menschen aus Rumänien zu uns kommen um als Bettler zu überleben, grenzt man sie lieber aus.
Pauschalverurteilung der Armen als aggressive, kriminelle und organisierte Bettlerbandenmitglieder > Problem gelöst.
G. Kraftschik / CC-BY
Parallelitäten mit der "begrenzten" Flüchtlingspolitik
"Aus den Augen - aus dem Sinn", so lautet das Motto unserer heutigen Gesellschaft wenn es um Armut geht. Uns doch egal was in Marocko, Syrien, Somalia, Rumänien, der 3.Dritten oder eben außerhalb der Bettelverbotssektoren (Stadtgrenze) im wahrsten Sinn "abgeht", Hauptsache wir können hier ungestört und unbenommen weiter konsumieren. Grenze dicht machen, dann kann keine Armut mehr rein und somit gibt es sie auch nicht mehr.
Gelten eigentlich Menschen die aus dem ländlichen Raum in städtische Gebiete arbeiten kommen, auch als Wirtschaftsflüchtlinge oder Armutszuwanderer?