...alles geht.
Dem Gegenkanditaten Hofer wurde dieses Zitat zum Verhängnis oder zumindest Böses damit unterstellt.
Bei unserem amtierenden Bundespräsidenten scheint dieser Spruch nun Realität zu werden. Wie sonst kommt jemand in diesem Amt auf die sagenhafte Idee - ob nun sarkastisch gemeint oder nicht - allen österreichischen Frauen ein Kopftuch umzubinden?
Es ist die Überheblichkeit des Herrn Professor, die wohl noch so manche Sprüche dieser Art erwarten lassen. Der Heimatpräsident gibt sich jedoch mit seiner Ansage als Führsprecher der Unterdrücker.
Einem Gott zu gefallen und sich durch allerlei Einschränkungen seines Lebens dennoch wohl zu fühlen scheint mir eine zutiefst persönliche Angelegenheit und solange es keinem anderen Gesellschaftsmitglied einen Nachteil bringt ist das auch zu tolerieren. Wenn sich also ein Priester dem Zölibat unterwirft und meint, damit Gott besonders zu gefallen, dann soll das eben seine Entscheidung bleiben.
Ähnlich verhält es sich theoretisch auch beim Kopftuch, wenn da nicht ein kleiner aber feiner Unterschied wäre. Pfarrer zu werden ist eine Entscheidung, die derjenige wohl selbst trifft und auch selbst "auszubaden" hat. Meist ist es eine Entscheidung, die im Erwachsenenalter getroffen wird.
Bei den Kopftuchträgerinnen ist die Verhüllung zum Gefallen Allah´s eine geschlechterspezifische Form der Unterdrückung der Frauen, die wir in unserer Gesellschaft zumindest großteils überwunden glaubten. Wenn kleine Mädchen bereits zum Tragen eines Kopftuches genötigt werden und den Brüdern anerzogen wird, vor Frauen keinen Respekt haben zu müssen, dann ergibt diese persönliche Freiheit des Tragen "dürfens" eine andere Bedeutung.
Frauen haben sich bei uns über Jahrzehnte ihre Rechte erkämpft und stehen immer noch zusammen, um bestehene Ungleichheiten aufzulösen. Wenn sich diese Frauen nun wieder Rechte nehmen lassen, dann wird hier ein Rückschritt herbeigeredet, der nicht zu akzeptieren ist.
Die Gleichstellung von Mann und Frau ist ein Milleniumsziel der UNO - Beweis genug, dass auf diesem Feld noch viele Schlachten zu schlagen sind.
Ja, und auf diesem Schlachtfeld trampelt unser Bundespräsident daher und erdreistet sich, mit erhobenen Zeigefinger alle befreiten Frauen zu bitten, sich wieder die Symbole der Unterdrückung umzuhängen, um den Neomitgliedern unserer Gesellschaft die Unterdrückung ihrer Frauen leicher und angenehmer zu machen.
Ja, da wundere ich mich wirklich was alles geht!
Viel schlimmer als diese Peinlichkeit erscheint mir aber die zeitgleich getätigte Aussage, dass die illegalen Doppelstaatsbürgerschaften von Türken nicht so schlimm seien.
Ein Bundespräsident also der in der Legislative die oberste Instanz darstellt und mit einem Augenzwinkern die Sinnhaftigkeit gültiger Gesetze zur Staatsbürgerschaft, samt der in diesem Fall damit verbundenen kriminellen Absichten, mehr als nur toleriert.
Einen Präsidenten, der sich des Amtes nicht bewusst ist, erworbene Rechte der Bürgerinnen und Bürger im naiven Glauben an eine falsch verstandene Toleranz mit Füssen tritt und bestehende Gesetze nach Belieben, und zum Schaden Österreichs, öffentlich die Legitimität abspricht haben wir uns nicht verdient!
Hofer hätte seine Präsidentschaft sicher anders angelegt, vielleicht ist uns vieles erspart geblieben, einiges aber eben nicht. Wer die Extreme liebt muss wohl damit auch leben lernen und so gehe ich nun wieder zur Tagesordnung über, kümmere mich um die Dinge die wirklich wichtig sind - und da ist die Meinung des Herrn Van der Bellen eben nun Gott sei Dank doch nicht dabei.