Für alle gibt’s ein Dach über dem Kopf!

Wenn Leute zu uns kommen und ein Quartier suchen, erzählen sie uns immer ähnliche Geschichten: Man(n) braucht Unterkunft, hat Frau und Kind, aber kein Geld. Gut, dann bitte ich ihn, entweder nochmals herzukommen oder ich sage ihm, mich bei ihm zu melden. Also lässt er seine Telefonnummer da. Ich fange klein an: Ich rufe bei der Caritas an, dann bei Leuten, die schon einmal Wohnungen an uns vergegeben haben oder bereits Wohnungen zur Verfügung stellen. Und ich telefoniere so lange, bis ich ein Quartier habe. Die Penetranz braucht man, sonst geht gar nichts!

Es passiert auch manchmal, dass jemand anruft und sagt, ich habe eine Wohnung. Das ist im Lauf der Zeit besser geworden. Ich nehme auch jede Wohnung! Einmal haben mich Leute angerufen und wollten ihre Wohnung, eine kleine Villa am Stadtrand, zur Verfügung stellen für ein halbes Jahr. Wie immer habe ich jemanden gebeten, sich die Wohnung anzuschauen, sie vielleicht herzurichten – sauber sind die ja oft nicht. Aber diese Wohnung war in Ordnung. Also ist eine Familie mit Kind und Kegel hingefahren und waren gleich hellauf begeistert. Noch heute bedankt sie sich jeden zweiten Tag bei mir. Und in einem halben Jahr habe ich die Zeit, etwas anderes für sie zu suchen. Gottseidank finde ich immer wieder Leute, die mich unterstützen.

Es ist wahnsinnig anstrengend, aber man muss etwas finden. Gerade jetzt, bevor der Winter kommt. Und ich bin überzeugt, dass es für alle ein Quartier gibt. Auch für alle Flüchtlinge!

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Bluesanne

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Daniela Noitz

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fischundfleisch

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