Überspannter Bogen

Ich wünschte, ich wäre

eine Kastanie,

aufgehoben und bestaunt

von einem kleinen Mädchen,

und mich betastend und beriechend

würde es zum ersten Mal sich die Idee vom Wesen einer Kastanie erschaffen.

Ich möchte die eine Blume sein,

die am heißen Asphalt in einer Allee im Juli

ganz allein da steht.

Erwartungsvoll streckte ich meine dürren Glieder

am steinigen Grund aus und wüsste nichts

von der toten Welt, die um mich ist

und präsentierte voll Stolz

meine blassen, winzigen Blüten.

Eine Geige will ich sein.

Es tönte, was mit silberzarter Klinge

an mein Herz stößt und dort reibt und kratzt und scharrt,

in mir,

und wir wären eins,

und der Bogen träfe mich,

und ich müsste nicht mehr

die Zähne zusammenbeißen, um den Ton

hinter meinen Schläfen

bis an sein Verenden spüren zu können.

Ich bin ein Gefangener.

Ich bin ein Sklave

aufgespießt

keine Splitter in meiner dumpfen Welt.

Ich bin ein Jäger.

Ich begehre

ich verehre, es verzehrt mich

die Sehnsucht nach dem Anderen.

Ich muss hier weg,

egal wo,

wie,

darüber, darunter, links, rechts, gleich

oder zersplittern, zerbersten und dann

mich als alles erstickendes Flammenmeer

über euch breiten.

Bitte.

Komm.

Rette mich.

Sei meine schöne Muse

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Naladin

Naladin bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:16:54

Kar_Ma

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fischundfleisch

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