Ich habe drei Kinder. Meiner Meinung nach sind die Lehrpläne in manchen Fächern extrem verstaubt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich meine Tochter stundenlang zu zig Algenarten abfragte. Wozu? Welchen Nutzen soll das haben? Der Lernstoff gehört dringend entrümpelt! Was hingegen notwendig wäre, ist Staatskunde als Unterrichtsgegenstand. Viele Schüler haben zum Beispiel keine Ahnung, wer im Parlament sitzt, wer die wichtigsten Politiker sind und wie deren Programme aussehen. Hier besteht Handlungsbedarf.
Kreatives Denken sollte generell im Fokus stehen, Dinge aus dem Alltag, also die Frage, was brauche ich später mal im Leben? Welches Wissen sollte ich haben? Und 50 verschiedene Algenarten zu kennen, mag für einzelne zwar interessant sein, mit Sicherheit ist es aber nicht wichtig. Ich halte nicht viel vom Auswendiglernen, viel wichtiger ist es doch, den Schülern selbständiges Denken beizubringen und ihnen vor allem mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln.
Ich weiß noch, als ich mit 17 Jahren in die USA gereist bin, das war eine völlig andere Welt, der Lehrer dort hat uns ermutigt, offen und furchtlos vor Menschen zu stehen – und vor ihnen zu sprechen. Da ging es nicht darum, Referate aufzusagen, sondern den Leuten zu zeigen: Hier stehe ich, das bin ich und ich kann das. Bei uns ist das anders, was nicht nur am System, sondern auch an den Lehrern liegt. Eine pädagogische Qualitätsprüfung wäre ratsam. Was aber auch gesagt werden muss: Der Lehrerjob ist hart. Ich bin mit einigen Lehrern befreundet und allein der Lärmpegel, dem sie täglich ausgesetzt sind, ist gewaltig. Auch haben sie kaum Gelegenheit, sich zurückzuziehen. Sie haben meist enge Schreibtische und dicht daneben einen anderen Lehrer sitzen. Würde man mehr auf die individuellen Bedürfnisse der Lehrer Rücksicht nehmen, wären sie motivierter.
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