Ich schicke voraus, ich hab zu dem Thema jetzt keine Fachliteratur gewälzt, sowas fällt mir eher spontan ein.

Ich liege aber oft richtig mit solchen Gedankengängen, was ich dann merke, wenn ich doch mal Fachliteratur lese ;).

Meine Theorie, einfach mal frech aufgestellt, mit einem kleinen Augenzwinkern, aber einem doch ernsten Kern: Der Mensch braucht ein bisschen Hass, etwas, was er nicht leiden, nicht ausstehen kann.

Kein Mensch ist frei von Hass, außer vielleicht ein buddhistisch Erleuchteter.

Jeder Mensch hat mehr oder weniger zahlreiche Dinge, die er nicht mag, nicht ausstehen kann bis heftig ablehnt. Seien es nun Nahrungsmittel, bestimmte Musikstile oder gewisse Andersdenkende. Das gehört wohl ebenso dazu wie dass man eben andere Dinge/Menschen gerne hat bis liebt. Solange sich diese Dinge Balance halten, ist das auch völlig unproblematisch.

Betrachten wir zu diesem Zweck einmal die Gutmenschen genannte Spezies: sie sind so liebevoll, so hassfrei, so harmonisch, tolerieren Alles und Jeden, manche von ihnen unternehmen viele Anstrengungen, um gegen den bösen (rechten) Hass im Netz vorzugehen, Kampagnen mit roten Herzerl, "No Hatespeech", Lichterketten, Händchenhalten mit Gleichgesinnten etc. Denn Hass, wie wir alle wissen, ist doch wirklich absolut PFUI.

Doch bei näherer Untersuchung stellt man fest, diese Menschen sind alles andere als hassfrei. Sie haben sich nur aus diversen ideolgischen Gründen verboten, Vorurteile oder Ablehnung gegenüber Migranten oder sehr anders Kulturellen zu empfinden.

Wenn man sich ansieht, was sich da sonst abspielt in deren Herzen und Gehirnen, wie geifernd und teilweise gewalttätig - für mich ist auch jemanden seiner Existenz berauben zu wollen wie Künstler, die sich nicht dem links-grünen Mainstream unterordnen, und für die man dann Auftrittsverbote etc. fordert (Xavier, Akif u.a.), bereits ein Gewaltakt - sie ihren großen, imaginären Feind bekämpfen, voller Überheblichkeit, voller Hass und Ausgrenzung, voller Willen, diesen Leuten auf diese oder jene Weise zu schaden, und sei es nur, indem man bei Onkel Zuckerberg ihre Kommentare verpetzt und für Facebook Sperren sorgt, kann man nur zu einem Schluss kommen: Diese Leute haben keineswegs erfolgreich ihren Hass bekämpft und beseitigt, ja die meisten scheinen sich des eigenen Hasses noch nicht einmal bewusst zu sein, sondern hier findet einfach eine Verlagerung des Hasses statt. Vom Fremden auf das Eigene. Also hasst man den Westen, sich selbst, den Kapitalismus, die USA und Israel, und natürlich die pöhsen Rechten. Manche scheinen diesbezüglich von einer regelrechten Todessehnsucht befallen zu sein, die so weit geht, dass man sich die Auslöschung der eigenen Kultur wünscht.

Nachdem man sich selbst verbietet, Fremdes abzulehnen und zu kritisieren, auch dann, wenn die Ideologie und Lebensweise dieser Fremden ganz klar gegen unsere Werte, unsere Verfassung, unsere Gesetze gerichtet ist, selbst wenn sich manche von denen aufführen wie Neandertaler, nachdem man sich also zu so viel künstlichem Liebsein, "Diversity" und politischer Korrektheit erzogen hat oder erziehen hat lassen, bricht sich der Hass woanders Bahn. Und zwar umso heftiger, je mehr er auf der anderen Seite unterdrückt wird.

Warum künstlich? Kein Lebewesen auf diesem Planeten, kein Mensch, aber auch kein Tier, lässt die eigenen Kinder, die eigene Familie, oder eben auch das eigene Volk verrotten, um sich für Fremde, noch dazu für welche, die einem oftmals Verachtung und Hass entgegen und auch sonst jede Menge Probleme mit bringen, den Allerwertesten aufzureißen. (Ich rede jetzt nicht von den wenigen echten Flüchtingen, denen niemand ihr Recht nach GFK weg nehmen möchte, aber auch die GFK zwingt einem nicht, Terroristen Asyl zu gewähren). Kein Lebewesen lässt den Selbsterhaltungstrieb, der einer der stärksten menschlichen Triebe überhaupt ist, derart außer Acht, dass es sich den Feind ins eigene Haus oder eigene Revier einlädt. Kein Mensch, der noch alle Tassen im Schrank und ein intaktes Selbstwertgefühl hat, lässt sich betrügen, bescheissen, bespucken, und honoriert das alles auch noch durch immer weiter fortgesetztes Lieb sein, ja sucht gar die Ursache dafür bei sich selber (wenn wir nur mehr Willkommenskultur und blabla...). Mache ich das im Privatleben, wird man mir eine psychische Störung attestieren. Normal ist, Menschen, die einem sichtbar Feindschaft entgegenbringen, die einem ausnutzen und absaugen, ebenfalls abzulehnen und sie aus seinem Umfeld zu entfernen.

Natürlich, vermutlich vielfältig entwickungspsychologisch begründbar, ist Vorsicht oder Abneigung gegen Fremde, vor allem wenn diese sehr unterschiedlich sind. Früher einmal waren Fremde meistens lebensgefährlich, vor allem Männer in großer Anzahl, ich nehme an, sie sind es auch heute noch, was sich ja auch überdeutlich in deren übersteigerten Agressionspotential und zahlreichen teils bestialischen Gewalttaten zeigt. Natürlich ist, sich zuerst um die eigenen Leute zu kümmern.

Die Linke und sonstige Gutmenschen aller Art haben sich hier vollkommen verrannt, haben die Dritte Welt mystifiziert und glorifiziert und feiern die Migranten wie Erlöser, die ihnen jetzt helfen sollten, die vergangene Schuld zu tilgen und sie von ihrem Selbsthass zu erlösen. Die im Jahr 2015 ausgerufene Willkommenskultur hat stark religiöse, aber ebenso psychopathische Züge an sich. Und so sehr kann man sich hier gar nicht das Mäntelchen des Guten umhängen, dass der in Wahrheit auch höchst egoistische Grund nicht trotzdem durch leuchtet: Es geht um das EIGENE Seelenheil! Um sich selber, um Politwellness, um Erlösung von vergangener Schuld, um moralische Überheblichkeit gegenüber Anderen, und um Erhebung über den Migranten, ja über ganze Kontinente wie Afrika, denn selbstverständlich sind es auch heute noch die Europäer, die wissen was Sache ist, und sich einbilden, dort Ordnung schaffen zu müssen ("Fluchtursachen beseitigen" ). Helfen hatte immer schon zwei Seiten, Helfen hat auch mit Macht über Andere zu tun, nur die meisten sehen es nicht gerne und geben es noch weniger gerne zu. In der Psychologie ist das aber ein alt bekanntes Faktum.

Damit einher geht auch oft völlige Empathielosigkeit mit dem Eigenen. Die Opfer der Willkommenskultur, seien es jetzt die Eigenen irgendwo auf der Straße, oder andere Migranten in den Unterkünften, Frauen, Kinder, Christen, Schwule, werden übergangen, nicht gesehen, nicht gehört, sie werden billigend in Kauf genommen. Im Gegenteil, man bestraft nicht den Übeltäter, sondern den, der auf ihn zeigt. Man findet es völlig ok, wenn eine Stadt ein nettes Hotel aufkauft, um dort Migranten unter zu bringen, während die eigenen Sandler weiter auf der Straße sitzen. Man hat kein Problem damit, dass Migranten volle Leistung kriegen für nichts, während eigene Pensionisten im Müll graben und Pfandflaschen sammeln müssen, um zu überleben.

Ich denke, irgendwo spüren sie das auch, dass sie im Grunde völlig auf dem Holzweg sind, dass es aber sowas von falsch, ja umgekehrt rassistisch ist, jedenfalls herabwürdigend, aus dem Fremden sowas wie ein Kleinkind ohne jede Eigenverantwortung zu machen, dass so gut wie nie die Konsequenzen für egal was zu tragen hat. Und das Eigene derart zu verachten, dass es einem sogar egal ist, wenn diese nichts zum Fressen und keine Unterkunft haben oder gar Opfer der zahlreichen Verbrechen werden. Tief in ihren Herzen wissen sie es! Aber sie haben sich selbst die Maul- und Gefühlssperre auferlegt.

Deshalb beobachten wir nun jenes eigenartige Phänomen, dass ausgerechnet die Leute, die ständig nach Toleranz und "habt euch alle lieb" rufen, ihrerseits die größten Hasser und voller Intoleranz gegen alle Andersdenkenden sind. Und viele von ihnen sind auch zu gewalttätigem Ausschreitungen bereit, gegen böse Rechte wie PEGIDA oder AfD.

Warum mir das gerade einfällt? Herr Kurz... Die immer zu beobachtende, ja schon total ritualisierte und automatisierte Empörungsmaschine, die bei jedem Trigger (Islam- oder Migrationskritik etwa) anspringt und gut geölt ihr hasserfülltes Programm abspult.

In diesem Sinn: Feuer frei, werft eure Sprechblasen, ich bin ja bekennender Schlechtmensch und somit der wandelnde Dauer-Trigger...;) :)

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