Vor kurzem hab ich einige Zitate gepostet mit der Frage, woher sie wohl stammen mögen. Rahab konnte das Rätsel lösen. Begriffen, worauf ich mit diesen Zitaten hinaus will, hat aber offenbar kaum jemand.
Die Zitate stammen aus einem Spiegel-Artikel eines SPD-Politikers aus dem Jahr 1982. Aus einem linken Blatt von einem linken Politiker.
Titel:
Die Reichen werden Todeszäune ziehen
Ich wiederhole nochmal einiges:
ES SOLL DAS RECHT DER DEUTSCHEN GEWAHRT UND GESICHERT WERDEN, IN EINEM DEUTSCHEN UND NICHT IN EINEM VIELVÖLKERSTAAT ZU LEBEN.
Handelt es sich um größere ethnische Gruppen, die sich im fremden Kulturkreis ansiedeln, so wird die Chance der Integration teils erschwert, teils auch bewußt abgelehnt.
Ethnische Gruppenkonflikte in Ländern mit großen, nichtintegrierten Einwanderungsbevölkerungen können sich über generationenlange Zeiträume hinziehen und zu einer ständigen Quelle von Unstabilität und Unfrieden werden.
Er basiert auf einem UNO-Bericht aus dem Jahr 1981 über die zu erwartende Bevölkerungsexplosion und wie man am besten mit diesr umgeht. Forderung: drastische Änderung des Asylrechts, und zwar jetzt, nicht erst, wenn die Millionen vor der Türe stehen.
Erkenntnis: Integration funktioniert nur, wenn es zumindest gewisse kulturelle Ähnlichkeiten gibt. Alles andere schafft Probleme über Generationen hinweg.
Gab es wirklich einen Rechstruck
wie uns unermüdlich eingeredet wird?
Dieser Artikel beweist eindrücklich, nein, den gab es nicht, sondern die Linke, die 1982 durchaus noch zu vernünftigen und vorausschauenden Positionen fähig war, ist zunehmend nach links gerückt und vertritt heute linksextremistische Positionen, von denen sie vor wenigen Jahrzehnten noch sehr weit weg war. Aber nicht nur die Linke ist nach links gerückt, sondern auch ehemals bürgerliche Parteien wie die CDU. Man vergleicht nur mal das Parteiprogramm von vor 20 Jahren mit dem von heute. Das Alte hat praktisch die AfD übernommen - und wird dafür als rechtsextrem gedroschen.
Denn, seien wir ehrlich, die No Border-Position ist ebenso extremistisch, unhaltbar und realitätsfern wie die extrem rechte Forderung, es solle überhaupt keine Migration geben. Also ich persönlich hab von Reinrassigkeit noch nie viel gehalten, allerdings ist mir inzwischen bewusst geworden, wie wichtig eine gewisse Einigkeit über gelebte Werte oder Staatsform ist, etwa Säkularismus versus Gottesstaat.
Wenn man aber selbst immer linksextremistischer wird, dann erscheint einem zunehmend alles, was davon abweicht, als "rechts", obwohl diese "rechten" Positionen vor kurzem noch SPD-like waren und niemand gekreischt hat wegen angeblichem Rassismus etc.
Was zwischendrin geschehen ist, mir immer noch ein Rätsel. Wie konnte es sein, dass Linke, die früher mal vernünftig waren, in der Zeit so extrem wurden? Wie konnte es zu dieser Hysterisierung eigentlich ganz normaler Betrachtungen kommen? Wie konnte es kommen, dass ganz normale und für eine Gesellschaft sehr wohl essentielle Fragen wie das Zusammen- oder eben Nicht-Zusammenpassen von Kulturen und wie sich das bei Massenmigration auf Sicht auswirkt, plötzlich tabu sind? Woher diese fast hündische Bereitschaft der Linken, sich ihre Heimat, ihre zu einem nicht unerheblichen Teil auf ihr eigenes Wirken zurück gehenden Werte zerstören zu lassen? Warum das Kuscheln mit einer mittelalterlichen Welteroberungsideologie, die vermutlich nur deshalb so lange Zeit erfolgreich sein konnte, weil sie sich "Religion" nennt? Wie kann man die Frauen so verraten, die durch diese Idologie zu rechtlosen, vermummten Gebärmaschinen werden, die Besitz ihrer Familie und später ihres Mannes sind? Heute nimmt man das als Linker alles hin im Namen eines mir völlig unverständlichen Kulturrelativismus, wogegen man früher auf die Barrikaden stieg, als es noch die eigene Gesellschaft und Religion betraf.
Wie kann es sein, dass, obwohl die Erkenntnis, welche Migration funktioniert und welche nicht, oder dass das Asylrecht von Wirtschaftsmigranten ausgenutzt wird, so wie es gestaltet ist, bereits damals vorhanden war, man einfach stur nicht nur den eingeschlagenen Weg weiter ging, sondern die Forderungen immer extremer und immer weltfremder wurden?
Immer hysterischer...
Heute ist es kaum noch möglich, über diese Dinge ideologiefrei, sachlich und auch im Hinblick auf den Nutzen für uns zu diskutieren, das Thema ist vollkommen ideologisiert worden und die meisten Linken reagieren nur noch wie die pawlowschen Hunde sofort reflexartig mit "Rassist!" etc., wenn ein Migrant kritisiert wird oder wenn es um den Islam geht. Ausgerechnet Linke, traditionell religions- und gesellschaftskritisch, ergeben sich einer patriarchalen Unterdrückungs-Ideologie. Warum? Für mich ist das ein Verrat an linken Werten, aber sowas von. Plötzlich bin ich also für Linke keine Linke mehr, wenn ich einfach so weiter mache, wie ich es bei Linken gelernt habe, also Religion und Gesellschaft zu kritisieren, und auch stets zu hinterfragen, warum genau uns unsere Regierenden eigentlich dieses oder jenes einreden möchten. Macht nämlich für mich genau Null Unterschied, ob ich jetzt über unsere eigene oder eine fremde Religion/Gesellschaft diskutiere, die sich aber bei uns immer breiter macht. Sollte es eigentlich auch nicht, denn die wenigsten haben offenbar kapiert, dass man Menschen nicht damit gleich macht, indem man ihre obskuren Lebensformen unter eine Käseglocke der Kritikloigkeit stellt, sondern indem man sie am kritischen Dialog auch über sich selbst teilhaben lässt. Man macht sie nämlich erst recht anders, wenn man sie in der Kritik anders behandeln möchte als Einheimische. Man zementiert Lebensformen, die die überwiegende Mehrheit auf gar keinen Fall in Europa wieder auferstehen lassen möchte, ebenso wenig, wie politische Extrem-Regimes.
Hinterfragt, z.B. wem dienen wir damit wirklich?, darf hier schon lange nichts mehr werden. Menschen, die nichts mehr hinterfragen, sondern einfach nur noch stur ihrer Ideologie oder wahlweise ihrer Religion folgen, waren mir nunmal immer schon suspekt. Ich halte viel von freiem Denken, dieses allerdings steht in der Regel auf Kriegsfuß mit Dogmen, unhinterfragten Traditionen, stur gelebten Ideologien/Religionen, Unterdrückung und Denkverbote. Und genau dagegen haben doch die 68er angekämpft, was ist nur aus ihnen geworden...? Heute sind es Linke, die Denk- und Sprechverbote fordern. Manchmal hab ich das Gefühl, ich bin linker geblieben, als das meiste, was sich heute so gerne "links" nennt.
DER Treppenwitz der Geschichte ist aber, dass man mit dem guten Glauben, jetzt eine glückliche, multikulturelle, bunte, weltoffene Gesellschaft zu erschaffen, ausgerechnet einer geistigen Monokultur und gesellschaftlichem Totalitarismus, der meistens auch mit staatlichem Totalitarismus einhergeht, allererster Güte den roten Teppich ausrollt, der am Ende genau das Gegenteil von dem bewirken wird, was sich Linke so gerne erträumen. Der alles in hoch potentierter Form wieder bringt, wogegen Linke lange Zeit zu Recht angekämpft haben. Und dass das Linke vermutlich erst dann begreifen werden, wenn es unumkehrbar zu spät ist.
Für mich: Schade drum, eigentlich war ich ja gerne eine Linke und stehe heute noch zu vielem, was ich durch Linke gelernt habe.